Wichtige Information: Die nachfolgenden Informationen habe ich mir selbst zusammen gesucht und ich weiße nachdrücklich darauf hin, dass ich keine Juristin bin. Ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit der Angaben. Wenn ihr absolute Rechtssicherheit haben wollt, wendet euch an einen Rechtsanwalt.
Wann brauche ich kein Impressum?
Diese Frage ist viel einfacher zu beantworten, als die Frage danach, wann ihr ein Impressum benötigt. Euer Blog braucht dann kein Impressum, wenn er rein privaten oder familiären Zwecken dient. Dies ist aber ein Ausnahmefall und wann dieser Fall zutrifft, ist rechtlich noch nicht ganz genau geklärt. Auf der sicheren Seite ohne Impressum seit ihr meiner Meinung nach nur, wenn ihr einen Blog betreibt über ein rein privates Thema (zum Beispiel das Aufwachsen eures Kindes) nur für Freunde und Familie (den Blog also durch ein Passwort sichert oder nur per Einladung frei gebt).
Sobald der Blog theoretisch für jeden sichtbar ist oder ihr vielleicht auch noch sowas schreibt wie: „Lisa liebt ihren neuen Schnuller von XXBabyTraum!“, kann es sein, dass ihr nicht mehr als rein privater Blog eingestuft werdet.
Ich würde, um auf Nummer sicher zu gehen, also auch für diese Blogs ein Impressum empfehlen.
Wann brauche ich auf jeden Fall ein Impressum?
Es gibt natürlich auch Blogs, da ist es eindeutig, dass ein Impressum nötig ist. Dieser hier ist ein Beispiel dafür. Ich schreibe zwar über rein private Themen, aber mein Blog gilt trotzdem nicht als privat. Warum? Weil ich
Affiliate-Links einsetze und somit theoretisch mit diesem Blog
Geld verdiene. Dabei ist es egal, ob ich es tue oder nicht. Die Möglichkeit ist vorhanden. Das gleiche gilt natürlich auch, wenn ich AdSense-Werbebanner hätte. Auch, wenn nie jemand drauf klicken würde. Allein dadurch, dass man einen
Werbebanner auf seinem Blog hat unterliegt man der Impressumspflicht.
Was ich allerdings nicht rausgefunden habe ist, wie das bei kostenlosen Webseiten ist, die man zu privaten Zwecken betreibt, wo der Betreiber aber Werbung schaltet? Wenn man also nicht selber die Werbung einbindet, sondern die ein fester Bestandteil der Oberfläche ist. Weiß da jemand genaueres?
Auch, wenn ihr kostenlose Probepakete von Unternehmen bekommt und über deren Produkte schreibt (auch, wenn ihr kein Geld dafür bekommt), gilt der Blog nicht mehr als rein privat. Also auch alle, die bei Blogg dein Buch oder ähnlichem mitmachen, brauchen ein Impressum.
Wenn ihr Gewinnspiele veranstaltet, solltet ihr vorher auch unbedingt ein Impressum bei euch einrichten. Jeder Teilnehmer muss nämlich die Möglichkeit haben genau zu wissen, von wem er da eigentlich was gewinnen kann.
So ein Zwischending ist der oben beschriebene Fall, wenn man über Produkte berichtet, die man sich selbst gekauft hat, aber sagt, wo man sie her hat (vielleicht sogar mit Link zum Shop) und Fotos davon zeigt. Damit bewegt man sich in einer Grauzone zwischen „mein Blog ist rein persönlich“ und „ich unterliege der Impressumspflicht“.
Grundsätzlich empfehle ich jedem, der seinen Blog öffentlich macht (also nicht für jeden Leser persönlich freigibt) ein Impressum. Damit seit ihr auf der sicheren Seite und spart euch im Ernstfall teure Abmahngebühren.
Und wie muss so ein Impressum aussehen?
Grundsätzlich müssen vier Angaben drinstehen:
1. Vor- und Nachname wie sie im Ausweis stehen (Künstlernamen, auch wenn sie eingetragen sind, gelten nicht. Edit: Widersprüchliche Informationen von allen Seiten. Solltet ihr einen eingetragenen Benutzernamen haben, fragt einen Anwalt ob ihr dem im Impressum verwenden dürft.)
2. vollständige Anschrift (d.h. Straße + Nr., PLZ + Ortsname), Postfächer sind nicht zulässig
3. eine existierende und benutzte E-Mailadresse
4. eine aktuelle Telefonnummer, wenn ein Anrufbeantworter rangeht, denn ihr regelmäßig abhört reicht das anscheinend auch
Wenn ein (Klein-)Unternehmen existiert und der Blog mit diesem in Verbindung steht muss die Umsatzsteueridentifikationsnummer (falls vorhanden) angegeben werden.
Wichtig: Das Impressum muss als Text vorhanden sein. Nicht als Bild eingefügt. Denn nur so ist die ständige Verfügbarkeit und Lesbarkeit für jeden gewährleistet. Also auch keine .pdf-Datei einbinden oder als Pop-Up darstellen lassen.
Dort könnt ihr euch mit wenigen Klicks ein Impressum erstellen und seit somit erstmal grundsätzlich abgesichert.
Was kann denn im schlimmsten Fall passieren, wenn ich kein Impressum habe?
Ein fehlendes oder fehlerhaftes Impressum wird als ein Verstoß gegen die allgemeine Informationspflicht geahndet und kann zu einem Bußgeld von bis zu 50.000€ führen. Bei Blogs, die sich in einer Grauzone zwischen „privat“ und „nicht privat“ befinden, sind Abmahnungen im dreistelligen Bereich allerdings üblicher. Zusätzlich kann Schadensersatz verlangt werden, wenn der Verantwortliche durch ein fehlendes/fehlerhaftes Impressum erst ausfindig gemacht werden muss.
Und jetzt denkt euch nicht: „Ach was, warum sollte mir das passieren? Es gibt sooo viele Blogs ohne. Warum sollte es ausgerechnet mich treffen?“ Mal abgesehen davon, dass man immer mit guten Beispiel vorangehen sollte, kann jeder Anzeige erstatten wegen einem fehlendem/fehlerhaften Impressum. Es reicht also völlig, wenn sich irgendjemand von euren Inhalten auf den Schlips getreten fühlt und es euch heimzahlen will.
Ich will aber nicht mit meinem Namen in Suchmaschinen gefunden werden!
Je nach Bloganbieter habt ihr verschiedene Möglichkeiten:
Blogspot
Hier findet ihr eine Anleitung, wie ihr bestimmte Seite eures Blogspot-Blogs von der Google-Suche ausschließen könnt. Wenn ihr das auf eure Impressums-Seite anwendet, werdet ihr sicherlich nicht mehr mit eurem Namen dort gefunden. (Schritt 6 könnt ihr dabei auch weglassen. Er aktiviert die Optionen auch, wenn ihr keine Checkbox auswählt.)
WordPress (selbstgehostet)
Für WordPress-Blogger kann ich (nicht nur für diesen Zweck) das Plugin WordPress SEO empfehlen. Da könnt ihr dann beim Erstellen des Artikels oder einer Seite ganz komfortabel einfach einstellen ob Suchmaschinen die Seite/den Artikel indexieren sollen oder nicht.
Wie kann ich mein Impressum (möglichst unauffällig) auf meinem Blog platzieren?
Grundsätzlich: Euer Impressum muss nicht „Impressum“ heißen, „Anbieterkennzeichnung“ geht auch. Aber so Sachen wie „Rechtlicher Krams“, „BlaRechtBla“, „Wer es wissen will“ oder einfach „.“ (weil man den Link kaum sieht oder finden wird), sind nicht zulässig.
Außerdem muss euer Impressum theoretisch von jeder Seite eures Blogs innerhalb von zwei Klicks erreichbar sein. Also ein Link „Kontakt“ und dann ein zweiter Link „Impressum“ ist zulässig, aber ich würde empfehlen, dass Impressum von jeder Seite eures Blogs innerhalb eines Klicks erreichbar zu machen. Denn was die 2-Klick-Regelung angeht habe ich persönlich widersprüchliche Aussagen gefunden. Also platziert den Link zu eurem Impressum im Menü, in der Sidebar oder im Footer. Diese Bereiche sind schließlich immer da, egal, ob man sich auf der Startseite des Blogs oder direkt auf einer Postseite befindet.
Und noch was: Ein weißer Link auf weißem Hintergrund darf auch nicht sein. Gegen einen gelben auf weißem Hintergrund kann aber niemand was sagen, wenn euer Blog nun mal dieses Farbschema hat. Ihr müsst es nur ermöglichen, dass das Impressum mit bloßem Auge gefunden werden kann.
Ich persönlich bin ein Freund davon, das Impressum entweder oben über den Header zu packen oder ganz unten als letzten Punkt in den Footer. Beide Bereiche werden kaum beachtet und die Links stören da auch niemanden, wenn sie als einfache Textlinks vorhanden sind. Trotzdem ist das Impressum dann für jeden einfach findbar, der wirklich danach sucht.
Und jetzt noch ein kleines Schlusswort:
Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderem helfen. Solltet ihr noch Fragen haben, ich helfe gerne weiter, soweit ich es kann. Sollte ein Jurist dies hier lesen und feststellen, dass ich irgendeine Falschinformation liefere, bitte Bescheid sagen. Ich bin nur ein Laie, der selber versucht da irgendwie durchzusteigen und alles richtig zu machen und freue mich, wenn ich neue und verlässliche Informationen bekomme.
Sehr hilfreicher Post 🙂 Wie setzt man einen Link denn nofollow?
Entweder beim erstellen im Editor den Haken bei „nofollow“ setzen oder manuell im HTLM-Modus ein rel=“nofollow“ einfügen. Sieht dann zum Beispiel so aus: *pfeilauf*a href=“http://www.lexasleben.de“ rel=“nofollow“< und > setzen, aber damit würde hier nur der link angezeigt werden 😉
Das finde ich auch, aber ich habe noch eine Frage offen.
Ich möchte mir ein Webinterface erstellen mitdem ich meinen vServer neustarten und stoppen kann. Dies gelingt nur durch ein Login. Blos ich wollte Über dem Login-Feld Meinen Servernamen stehen haben. Muss ich jetzt deswegen ein Impressum besitzen?
Moin Marcus,
ich persönlich würde sagen: Nein, da ist dann kein Impressum nötig. Außer vielleicht dein Servername ist ein langer, langer Text, der Meinungsbildend ist. Ist ja aber eher unwahrscheinlich.
Aber wie oben geschrieben: Ich liefere keine Rechtsberatung 😉
LG Lexa
Danke. 🙂
Ein sehr hilfreicher Post, vielen Dank!
Ich werde mich gleich mal an mein eigenes Impressum setzen, ich wurde nämlich letztens erst darauf hingewiesen, dass es fehlt und ich unbedingt eins brauche 🙂
Etwas stört es mich ja schon, dass es für jeden sichtbar sein muss, aber mit deinen Tipps werde ich es sicher ein wenig verstecken können.
Aber nicht zu gut verstecken 😉 Du darfst es unauffällig platzieren, aber es muss für jeden erreichbar und findbar sein. Denk dran 😉
Aber ich freue mich, dass du den Post hilfreich fandest 🙂
Danke Lexa 🙂
Hab das Ganze auch gleich nachgebaut – das mit dem Link in der Fußzeile gefällt mir 😉
Vielen Dank 🙂
Bitte Bitte. Ich finde, man muss das Risiko ja nicht eingehen, dass man irgendwann mal Post vom Anwalt bekommt 😉
Hey Lexa – danke für den Hinweiß auf die neuen Infos 🙂
Hab die Anleitung mal befolgt, dankeschön
Ein sehr guter Artikel gegenüber den vielen schlechten, die es zu diesem Thema da draußen im Internet gibt.
Zwei Punkte sind mir aufgefallen, aber das ist eher Kosmetik:
1. Nach meinem Verständnis kann ein im Ausweis eingetragener Künstlername genauso geführt werden, wie der echte, müsste also auch im Impressum zulässig sein. Aber das ist nur meine laienhafte Vermutung.
2. Man kann im Header der Impressums-Seite das Meta-Tag „noindex“ setzen (Anleitungen gibts bei Google mehr als genug), dann darf diese Seite selbst nicht von Suchmaschinen indiziert werden, egal ob die Links nofollow sind oder nicht.
Danke 🙂
1. Ich habe nochmal danach gesucht und es gibt ganz viele verschiedene Informationen dazu. Ich habe es mal insofern editiert, dass diejenigen die es betrifft (sollten ja wenige sein) sich lieber vorher absichern sollten, bevor sie den Künstlernamen verwenden.
2. Danke für den Hinweis. Auf die (naheliegende) Idee bin ich irgendwie nicht gekommen. Bei Blogspot funktioniert das Ganze noch ein bisschen anders, aber ich habe es mit aufgenommen.
Hi Lexa,
du verlost doch auf für Blogger schenken Lesefreude. Brauch man da für die Verlosung nicht auch einen extra Punkt im Haftungsausschluss?
LG
Leah
Hey,
ich habe heute mal danach gesucht, aber nichts dazu gefunden. Meiner Meinung nach braucht man da also nichts extra beachten.
Wenn du aber einen Artikel findest, der etwas anderes behauptet, freue ich mich über den Link 😉
Lexa
Hallo!
Ich finde deinen Beitrag sehr hilfreich! Ich habe auch ein Impressum vom Generator e-recht24.de! Nur meine komplette Adresse inkl. Straße habe ich nicht mit drin.
Das solltest du dir aber vielleicht noch mal überlegen. Den dein Blog ist auf keinen Fall ganz privat, da du ja auch zu Shops verlinkst und Produkte zeigst. Auf der rechtlich sicheren Seite wärst du nur mit vollständigem Impressum, so könntest du es theoretisch auch weglassen.
Hey das mit dem WordPress-Plugin wusste ich noch nicht, das ist ja richtig gut!^^ Danke für den Tipp. Ich beschäftige mich schon seit Jahren mit diesem Thema und finde es wirklich schlimm, dass es immer noch so uneindeutig ist.
Zumindest ein sehr informativer Artikel! Vielen Dank
Bitte. Ja, so richtig eindeutige Aussagen gibt es selten. Die Gesetze dazu sind irgendwie noch nicht in der Internetwirklichkeit angekommen 🙁 Aber freut mich, dass ich dir mit dem Plugin noch einen Tipp geben konnte. Das kann ja auch noch viel mehr als nur die Indexierung steuern.
Huhu Lexa,
danke für den Post! 🙂 Das ist wirklich ein echt kompliziertes Thema, das ich früher auch bewusst umgangen habe. Mittlerweile habe ich mich da aber gebeugt und mich dazu durch gerungen, meine volle Adresse anzugeben. Wer will schon Strafgelder zahlen?
Noch eine kleine Ergänzung, mit der ich auch schon zu kämpfen hatte: ich glaube, man muss in einem rechtsgültigen Impressum auch eine Telefonnummer angeben. Ich weiß nicht genau, ob das für alle Blogger gilt, aber mir wurde es ans Herz gelegt – damit das Impressum eben nicht anfechtbar ist.
Liebe Grüße
Sas
Hallo Sas,
oh, stimmt mit der Telefonnummer. Das wusste ich zwar, aber ich habe es hier tatsächlich vergessen. Danke für den Hinweis, werde ich gleich ergänzen.
LG Lexa
Schöner Beitrag, Lexa. 🙂 Ich finde, dass das Thema auch nicht so toll und hätte gerne eine Art Impressums- und Datenschutz-ID 🙂 Aber was muss, dass muss.
Ein Impressum brauch man sogar auch, wenn man nur regelmäßig – redaktionelle-journalistische bzw. meinungsbildende Beiträge postet. Aber das ist so schwammig, dass darunter eigentlich jeder fallen würde, der ein Blog, YouTube-Kanal oder sogar nur ein soziales Profil hat. (§55 Rundfunkstaatsvertrages) Denn allgemein bist Du ja schon nicht privat, weil in der Regel alles öffentlich ist. 🙂
Das Impressum muss übrigens auch barrierefrei sein. Das heißt, z.B. das man die Adresse , etc. normal nicht in ein Bild packen darf, außer man bietet die Möglichkeit, dass Menschen mit Handicap auch an die Adresse kommen können.
Wenn man Plugins oder Funktionen (Social Buttons) verwendet, dann brauch man in der Regel zusätzlich zum Impressum auch eine Datenschutz-Seite, die auch so zu benennen ist.
Moin Pascal,
barrierefrei stimmt. Das Wort habe ich zwar nicht genutzt, aber vom Sinn her steht es oben schon drin. Musste grade selbst nochmal lesen um mir sicher zu sein, dass ich den Aspekt nicht vergessen hatte. 😉
LG Lexa