Titel: Wer weiß, was morgen mit uns ist
erschienen: September 2014
314 Seiten
Gebunden: 16,99€*
Für Jugendliche? Für Erwachsene? Für Männer? Für Frauen?
Für Jeden!
Ein Rezensionsexemplar dieses Buches kam dank Blogg dein Buch bei mir an und ich wollte eigentlich nur mal kurz reinlesen. Daraus wurde aber nichts, ich habe es erst weggelegt, als ich durch war. Gut, dass der Postbote erst Nachmittags kam und ich schon alles erledigt hatte für den Tag 😀
Jetzt sollte ich euch wahrscheinlich erklären, warum ich so in der Geschichte versank. Ich versuche es mal, auch wenn ich nicht glaube, dass ich mein Gefühl beim Lesen so richtig in Worte fassen kann.
Der Schreibstil
Der Text ist wunderbar flüssig geschrieben. Keine Stolpersteine beim Lesen zu finden. Jeder Satz passt einfach. Eine einfache Sprache, die aber trotzdem nicht gewollt einfach wirkt (sowas finde ich immer sehr anstrengend und nervtötend). Stattdessen fließen die Sätze einfach so vor sich hin und die Augen schwimmen mit. Man taucht in die Geschichte ein und ich hatte den Eindruck dabei zu sein. Alles mitzuerleben.
Wenn ich so daliege, kann ich mir Glück vorstellen. Kein aufregendes, strahlendes Glück, sondern ein rundes, fast schmerzvolles, das sowohl Dunkel als auch Licht umschließt. Ich schaffe es, die ganze Welt so zu sehen. Ich kann mir vorstellen, wie ich dieses Gefühl auch an anderen Orten und zu anderen Tageszeiten haben kann, wie ich es wie eine Linse in meiner Tasche aufbewahre und es hervorhole und hindurchsehe und mich immer wieder erinnere, wie sich die Welt anfühlt. S. 185
Die Charaktere
Prenna ist ein ganz normales junges Mädchen. Mal abgesehen davon natürlich, dass sie aus der Zukunft kommt. Und Ethan ist ein ganz normaler Jugendlicher, der Liebe irgendwie mit Sex gleichsetzt. Okay, bei dem Aspekt wurde ein bisschen in die Klischeekiste gegriffen, aber es ist nur ein Randschauplatz, den ich gerne verzeihe.
Die Handlungen der Beiden und auch der anderen Personen im Buch sind für mich sehr gut nachvollziehbar. Sie sind alle menschlich. Nicht übertrieben. Haben Probleme, Ängste und wissen nicht weiter. Aber die Hoffnung auf ein besseres Ende und der Wille dieses Ende zu erreichen blitzt immer durch.
Die Rahmenhandlung
Kurz gesagt: Die Menschheit hat versagt. Der blaue Planet ist so gut wie unbewohnbar in der Zukunft. Aber für ein paar ausgewählte ist es möglich in die Vergangenheit (unsere Gegenwart) zu reisen. Sie haben ein Ziel, die Zukunft soweit zu verändern, dass die Erde lebenswert bleibt. Aber dabei doch so wenig anderes wie möglich an der Zukunft zu ändern.
Wir wissen schließlich alle, welche schlimmen Auswirkungen unbedarfte Zeitreisende haben können. „Flügelschlag eines Schmetterlings“-Theorie uns so…
Um diesen Plan auch wirklich umzusetzen braucht es Prenna. Die Erwachsenen der Zeitreisenden haben es sich in unser Gegenwart doch ein bisschen zu gemütlich gemacht.
Mein Fazit
Dies ist wirklich mal ein Buch, dass ich jedem empfehlen würde. Es ist schön geschrieben und die Liebeshandlung ist nur ein Rahmenaspekt, der aber nicht zu dominant ist. Die Rahmenhandlung bringt einen zum Nachdenken und sorgt für Spannung. Die Charaktere sind wunderbar menschlich.
Ann Brashares hat hier ein Buch geschrieben, das sich unter jedem Tannenbaum dieses Jahr einen Platz verdient hat.