2018: Ein Jahr voller Autorinnen?

2018 lag meine persönliche Buch-Frauenquote bei 81%. Ich las demnach mehr Autorinnen als Autoren. Warum das interessant ist? Lies selbst.

Dank Rike bin ich auf eine interessante Fragestellung von Kerstin Herbert aufmerksam geworden: Wie hoch ist meine „Frauenquote“ in 2018 gewesen?

Soll heißen: Wie viele Bücher von Autorinnen habe ich 2018 gelesen und wie hoch ist ihr Anteil in der Gesamtstatistik? In einer Blogparade zum Jahresende fragt sie genau das und ich war neugierig und habe bei LibraryThing mal nachgesehen, wie mein Lesejahr 2018 überhaupt so war.

Meine Frauenquote

Die ernüchternde Feststellung ist, dass ich 2018 insgesamt nur 26 Bücher gelesen habe. Für mich ist das wenig.

Als ich in der ersten Hälfte des Jahres meine Thesis schrieb, las ich zwangsläufig so viele Fachtexte (die hier nicht mit reinzählen), dass ich in meiner Freizeit froh war, wenn ich kein Buch vor der Nase hatte. In der zweiten Hälfte des Jahres eignete sich der wachsende Babybauch zwar wunderbar dazu das Buch abzustützen, aber leider kam ich meist trotzdem nicht so richtig zum Lesen, da das Buch dann wackelte dank Tritten von innen. Mein Serienkonsum war demnach 2018 größer als meine Lesezeit.

Aber trotzdem: Immerhin waren 21 der 26 Bücher von Autorinnen. Das macht 81%. Ein überraschend hoher Schnitt, wenn man bedenkt, dass ich bei der Auswahl nicht drauf geachtet habe. Rezensiert habe ich insgesamt 11 Bücher und 7 davon wurden von Frauen geschrieben. Auch hier liege ich mit 64% weit über dem in einer Studie der Universität Rostock ermitteltem Schnitt.

Mein Lesehighlight

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Ganz eindeutig, die Jahrhundert-Trilogie* von Carmen Korn.

Die Lebensgeschichte von vier Hamburger Frauen und ihren gesamten Familien war einfach beeindruckend zu lesen. Sprachlich wunderbar formuliert und inhaltlich einfach interessant. Und passend zu dieser Blogparade ist der Inhalt auch noch, da es um Frauen und ihr Leben geht. Ein Leben, das eigentlich ganz banal ist (soweit das möglich ist, wenn zwei Weltkriege erlebt werden) und gerade deswegen viel Kraft, Mut und Lebensbegeisterung erfordert.

Die beeindruckenste Biographie

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Coco Chanel hat mich in 2018 überrascht. Wie ich in meiner Rezension schon schrieb, hatte ich mich vorher nicht mit ihr als Person beschäftigt. Ihr Weg zum Erfolg, ihre Skrupellosigkeit und vor allem ihre Hartnäckigkeit fand ich beeindruckend. Eine wirklich starke Frau.

Menschlich sicherlich kein Vorbild, aber das sind so richtig erfolgreiche Menschen meistens nicht. Wer etwas ganz großes erreicht, seinen Traum lebt, der hat meist auch ein paar unschöne Erinnerungen und Taten im Keller vergraben.

Und 2019?

Das neue Jahr hat schon begonnen und derzeit höre ich die Biographie von Michelle Obama* als Hörbuch. Auch eine starke und beeindruckende Frau.

Andere konkrete Pläne gibt es für das Lesejahr noch nicht. Ich bin gespannt, wie viel ich überhaupt zum Lesen (oder wahrscheinlich eher Hören) kommen werde. Allerdings habe ich jetzt Lust dazu bekommen vermehrt darauf zu achten Autorinnen zu lesen und auch zu rezensieren.

Ende des Jahres kann ich sagen, wie das geklappt hat.


2018 lag meine persönliche Buch-Frauenquote bei 81%. Ich las demnach mehr Autorinnen als Autoren. Warum das interessant ist? Lies selbst.

Wie viel hast du gelesen und rezensiert? Wie hoch ist deine Frauenquote?

15 Kommentare
  • Ich freue mich sehr über deinen Beitrag.

    „Töchter einer neuen Zeit“ war das erste Buch, das ich in diesem Jahr beendet habe. Und ich war ebenfalls sehr begeistert. (Ganz im Gegensatz zu „Zeiten des Aufbruchs“.)

    Michelle Obama möchte ich auch noch dringend lesen.

    • Moin Kerstin,

      Michelle Obama kann ich wirklich empfehlen, meine Rezension wird sehr positiv ausfallen.

      „Zeiten des Aufbruchs“ ist tatsächlich der schwächste Band, aber das ist bei Trilogien ja oft so. Zumindest habe ich den Eindruck. „Zeitenwende“ überzeugt dann wieder komplett. 😉

      LG Lexa

  • Ich bin schon soo gespannt was du zur Biografie von Michelle Obama sagst. Ich finde die Frau ja beeindruckend und hätte mir so gewünscht, dass sie als nächste Präsidentin antritt. Aber das hat sie ja leider schon abgelehnt. Schade, dass hätte sie bestimmt super gemacht.

    Ich müsste auch recht viele Bücher von Frauen gelesen haben, wobei viel relativ ist, denn Lesetechnisch war es überhaupt kein gutes Jahr. Mir ging es wie dir: Ich musste so viel für die Bachelorarbeit und nun auch wieder für Seminare lesen, dass ich privat kein Buch mehr anfassen konnte. Aber an weiblichen Autorinnen waren die autorin von „One of us is Lying“ vertreten, Diana Gabaldon, Gillian Flynn und Veronica Roth.

    Lg Nicole
    #litnetzwerk

    • Moin Nicole,

      mittlerweile bin ich mit dem Hörbuch fertig und werde bald die Rezension schreiben. Aber kurz gesagt: Absolut hörens-/lesenswert!

      LG Lexa

  • Guten Abend,

    Vielen Dank für die Idee.
    Ich glaube das möchte ich mir für das nächste Jahr auch mal genauer anschauen. Für 2018 möchte ich jetzt nicht mehr nachträglich schauen, was ich so gelesen habe. Aber vielleicht kann ich in 2019 einfach noch mal genauer darauf achten.
    Carmen Korn habe ich schon ganz oft in der Hand gehabt. Ich habe meine Ausgabe, die ich irgendwo sehr günstig ergattern konnte jetzt aber erstmal an meine Mama weitergegeben.

    Beste Grüße
    Chrissi

    • Moin Chrissi,
      darauf achten von wem man was liest kann ja auf keinen Fall schaden. Und wenn deine Mutter mit Carmen Korn fertig ist, kann ich dir nur empfehlen es auch mal zu lesen 😉
      LG Lexa

  • Meine Rezensionen seit September ergeben 5 weibliche und 4 männliche Autoren, wie das mit den insgesamt gelesenen Büchern aussieht, lässt sich schwer sagen. Ich glaube, dass weder das eine noch das andere Geschlecht unterrepräsentiert ist, ist ganz gut.
    Michelle Obama wollte ich auch irgendwann nochmal lesen/hören, aber davor warten noch einige weitere Bücher auf mich.

    Mit freundlichen Grüßen
    Philo #litnetzwerk

  • Hey Lexa,
    das ist ja ein spannendes Ergebnis. Ich muss meine Frauenquote aus 2018 auch mal auszählen, würde aber vermuten, dass meine Männer-Frauenquote ziemlich ausgeglichen ist. Die Biografie von Michelle Obama habe ich mir schon als Hörbuch gekauft und bin schon sehr gespannt darauf.

    Liebe Grüße
    Evi

  • Liebe Lexa,
    vielen Dank für diesen wundervollen Beitrag. Ich fühle mich gerade äußerst inspiriert, denn Biographien gehörten bislang nicht zu meinen Favoriten. Dennoch fühle ich mich zu dem Buch Coco Chanel hingerissen und werde es definitiv lesen.
    Liebste Grüße
    Nadine | #litnetzwerk

  • Ein interessanter Beitrag! Danach habe ich mal nach geschaut, wie viele Bücher ich von Autorinnen gelesen habe. Ich musste dabei feststellen, dass es vermehrt Männer statt Frauen waren. Weiß auch gar nicht wieso eigentlich. Werde die Zahlen aber im neuen Jahr ändern 😉
    Liebe Grüße
    Nadine
    #litnetzwerk

    • Moin Nadine,

      wenn man nicht drauf achtet und viel neues liest, passiert das schnell. Denn männliche Autoren werden öfter empfohlen und die Bücher oft mehr gehyped. Aber wenn man das weiß, kann man ja gezielt immer mal wieder eine Autorin lesen.

      LG Lexa

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