Jenny Downham – Die Ungehörigkeit des Glücks

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Autorin: Jenny Downham

erschienen: Februar 2016

479 Seiten

Preis: 19,99€*

C. Bertelsmann

 

Buchrücken

Das Leben der 17-jährigen Katie nimmt eine dramatische Wendung, als ein Anruf ankündigt, dass ihre Großmutter Mary bei ihr zu Hause einziehen wird. Ihre Mutter Caroline hat dem widerwillig zugestimmt, denn sie hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt zu Mary und ist nicht gut auf sie zu sprechen. Katie muss mit der ihr fremden Großmutter das Zimmer teilen. Und sie fängt an, sich für Marys Geschichte zu interessieren. Katie will dem Familiengeheimnis auf die Spur kommen. Das ist nicht einfach, weil Mary an Alzheimer leidet. Doch Katie erkennt verblüffende Ähnlichkeiten zwischen sich und Mary: beide haben eine ungehörige Vorstellung vom Glück …

Meine Meinung

Ach, schön.

So kann man dieses Buch beschreiben. Es handelt von den ganz großen Fragen des Lebens: Liebe und Familie.

Katie ist 17, ihre Eltern haben sich vor kurzem getrennt und sie war bisher immer der Meinung, dass ihre Mutter keine lebende Familie mehr hat. Und auf einmal ist da ihre Großmutter Mary. Krank und verwirrt. Und faszinierend. Langsam beginnt Katie ihre Lebensgeschichte aus Mary herauszulocken und aufzuschreiben. Und erfährt dabei nicht nur einiges über Mary, sondern auch über ihre Mutter. Begreift, warum sie so ist, wie sie ist. Wie sie zu dem Menschen wurde, der immer alles kontrollieren will.

Diese Grundstory allein hätte schon für ein schönes Buch gereicht. Aber Jenny Downham setzt noch einen drauf. Denn nicht nur Mary hatte/hat eine ungehörige Vorstellung von Glück, nein, auch Katie weicht von der Masse ab. Verliebt sich (oder auch nicht) und muss um Freundschaft kämpfen. Und lernt, durch die Lebensgeschichte ihrer Großmutter, dass auch sie ein Anrecht auf Glück hat. Auf Glück, so wie es ihr gefällt. Nicht der Masse.

„Die Ungehörigkeit des Glücks“ ist also nicht nur eine Familiengeschichte, sondern auch ein Lehrstück. Mehr Toleranz und Lebensglück für alle bitte. Mehr Mut und weniger Selbstzweifel. 

Ja, der Titel passt. Aber der Originaltitel ist meiner Meinung nach noch passender: Unbecoming. Also unziemlich. Denn so sind Mary und später auch Katie. Sie sind unziemlich. Sie passen nicht in Schema F und ecken deswegen stark an.

Meine Gefühle Mary gegenüber sind allerdings zwiegespalten. Denn so rosarot und gut wie ihre Entscheidungen in dem Buch dargestellt werden, waren sie nicht immer. Sie ist nicht nur das Opfer, sondern auch Täterin. Sie hat ihr Glück an erste Stelle gestellt. Sie hat gehandelt ohne nachzudenken. Und hatte dann Probleme mit den Konsequenzen zu leben. Ein Aspekt, der meiner Meinung nach ein bisschen zu kurz kommt. Aber gut, eigentlich ist ja nicht Mary die Hauptperson des Buches, sondern Katie.

Und Katie lernen wir wirklich gut kennen. Mary ist nur ihr Sprungbrett ins Leben. Und für diesen Zweck ist Mary mehr als gut geeignet.

Ein schönes Buch mit ernsten Untertönen.

2 Kommentare
  • Hallo Lexa 🙂
    Das Buch habe ich erst vor zwei Tagen entdeckt und war dann froh, dass ich eine Rezension dazu bei dir gefunden hab. Das Buch hört sich so gut an, dass es gleich auf meiner Leseliste gelandet ist 🙂
    Ich finde dieses Buch von der Geschichte so toll, weil ich selbst weiß, wie es ist, mit so einer Familiensituation klar zu kommen. Ich weiß jedoch nicht, inwiefern diese in diesem Buch verarbeitet wird. Bin auf jeden Fall schon gespannt 🙂

    Liebe Grüße
    Andrea 🙂

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