Letzte Überarbeitung am 27. März 2022
Autorin: Jumana Mattukat
Verlag: weltinnenraum.de
Preis: 16,95€*
Seiten: 165 (zzgl. Anhang)
erschienen: März 2013
Eine, wie ich finde, wichtige Information vorweg: Ich bin derzeit weder Vegetarier, noch bin ich Veganer.
Statt des Klappentextes gibt es diesmal ein kleines Werbevideo zum Buch.
Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema der gesunden Ernährung und vor allem der Frage: „Was ist gesunde Ernährung?“, so dass ich mich sehr gefreut habe, als ich dank Blogg dein Buch die Gelegenheit hatte dieses Buch von Jumana Mattukat zu rezensieren.
Das Vorwort von Ruediger Dahlke hätte man meiner Meinung nach auch weglassen können, aber beim Lesen wird deutlich, wie stark der Einfluss seiner Bücher auf die Lebensweise der Autorin ist. Daher hat das Vorwort sicherlich seine Berechtigung. Dem Leser bringt es aber nichts.
Im Gegensatz zum Rest des Buches.
Frau Mattukat ist Mutter zweier Kinder und überzeugte Vegetarierin und will nun den Schritt zum Veganismus wagen. Stellt sich auf diesem Weg aber allerhand Fragen, zum Beispiel, ob es auch für ihre Kinder möglich ist alle wichtigen Nährstoffe zu bekommen, wenn es keine Milchprodukte mehr im Hause Mattukat gibt?
Dieses Buch ist ein Erfahrungsbericht über den Weg in das (hauptsächlich) vegane Leben einer Familie, in der nicht alle beteiligten Familienmitglieder von Anfang an überzeugt sind. So isst Frau Mattukats Mann zum Start des Buches immer noch Fleisch und will sich eigentlich auch nicht davon trennen. Und auch die Kinder verstehen am Anfang nicht so richtig, warum Mama denn auf einmal kein Sahneeis mehr isst…
Es ist schön zu lesen, wie die Familie versucht gemeinsam ihren Weg zu finden und es schafft das gemeinsame Essen auch bei verschiedenen Ernährungsweisen immer noch als gemeinsames Ritual zu vollziehen. Bei aller Familienidylle wird dem Leser aber nicht verschwiegen, welche Probleme es gibt, welche Zweifel sich in Frau Mattukat als Mutter bezüglich der veganen Ernährung regen und auf welche Widerstände sie zum Teil stößt. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, warum sie sich für die vegane Ernährung entschieden hat und diese Ernährungsform als Lebensweise praktiziert.
Und das Ganze, zu meiner großen Erleichterung, ohne den erhobenen Zeigefinger. Zwar wird der Leser nicht geschont und es werden eindringlich die Situationen in Schlachthäusern und Ställen geschildert, die die Autorin dazu gebracht haben vegan leben zu wollen, aber sie schildert dabei ihre Emotionen und die Schlüsse, die sie daraus für sich zieht. Sie ermutigt indirekt den Leser selbst über sein Essverhalten und die Situationen, in denen Tiere leben müssen, nachzudenken. Aber sie erhebt nicht den Zeigefinger und sagt einem als Leser, dass man ein schlechterer Mensch wäre als sie, wenn man nicht die gleichen Schlüsse für sein eigenes Leben zieht wie sie.
Und gerade dadurch, regt sie einem zum Nachdenken an.
Im Anhang des Buches finden sich zahlreiche Links und Buchempfehlungen, zu Artikeln und Videos und Fakten, die im Laufe des Buches erwähnt oder beschrieben werden. Einer eigene Recherche im Nachhinein steht somit nichts im Weg. Wie ich finde eine sehr gute Grundlage, um sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Und das wird man, nach dem Lesen dieses Buches. Egal, ob man danach beschließt Vegetarier oder Veganer zu werden oder (trotzdem) weiterhin Fleisch zu essen. Aber man setzt sich mit der Thematik auseinander und isst bewusster. So geht es auf jeden Fall mir und ich bin mir ziemlich sicher, dass es jedem so gehen wird, der sich dem Thema nicht völlig verschließt.
Ob und inwiefern die mitgelieferten 33 veganen Rezepte wirklich für Kinder geeignet sind, kann ich nicht beurteilen, da ich keine Kinder habe. Von den Zutaten und der Zubereitung her, scheinen sie aber alle sehr leicht zu sein und erfordern weder großen Aufwand noch exotische Zutaten.
Ich kann dieses Buch wirklich nur jedem empfehlen. Den Vegetariern, wenn sie drüber nachdenken vegan zu leben und sich nicht sicher sind, wie sie es anfangen sollen. Veganern, wenn sie einfach daran interessiert sind, wie es anderen Familien während der ersten Umstellungsphase ging. Neue sachliche Informationen wird dieses Buch wohl eher nicht liefern, es ist einfach ein Erfahrungsbericht.
Aber ganz besonders möchte ich die Lektüre dieses Buches allen derzeitigen Fleischessern ans Herz legen. Solltet ihr euch mit eurer Ernährung beschäftigen und bis jetzt nicht so genau wissen, was ihr von der vegetarischen und veganen Lebensweise haltet und ob das was für euch wäre, dann lest dieses Buch. Es liefert tolle Anreize sich mit der Thematik zu beschäftigen und seinen eigenen Weg zu finden. Der nicht zwangsläufig zum Verzicht von tierischen Produkten führen muss.
Die regelmäßigen Leser meines Blogs dürfen sich nach dieser Rezension in Zukunft über mehrere Beiträge zum Thema vegetarisch und vegan Leben freuen. Es arbeitet in meinem Kopf und ich bin schon am Lesen eines weiteren Buches zum Thema und möchte meine Gedanken dazu dann auf eine etwas andere Art mit euch teilen.
Ich freue mich etwas über das Thema zu lesen – von einer nicht-Vegetarierin/Veganerin
Ich finde das Thema interessant, möchte aber nicht jedes mal verurteil werden nur weil ich gerne Kuhmilch trinke. Deswegen muss ich gestehen setzte ich mich recht wenig damit außeinander.
Ja, so ging es mir bis jetzt auch. Diese Verurteilung schreckt einen ab, sich überhaupt damit zu beschäftigen. Und das fand ich ja so gut an dem Buch, das man mal informiert wurde ohne das einem ein schlechtes Gewissen aufgezwungen wurde.
Ich finde es schade, dass du und Lilily bisher so schlechte Erfahrungen gemacht habt?! Ich ernähre mich vegan und würde nie jemanden verurteilen für seine Lebensweise… Jeder muss doch so leben können, wie er/sie es gerne möchte. Leider wird durch solche militanten Veganer immer ein schlechtes Licht auf alle gerückt und niemand mag sich wirklich mit dem Thema auseinander setzen.
Ich danke dir für diese tolle, ehrliche Rezension und finde es super, dass du dich ein bisschen mit dem Thema auseinandersetzt 🙂
Liebste Grüße
Da musst du dich nicht für bedanken. Es freut mich ja sehr, wenn auch einer Veganerin meine Rezension gefiel.