Kiera Brennan – Die Herren der Grünen Insel

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[Rezensionsexemplar übers Bloggerportal]

Autorin: Kiera Brennan

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 960 Seiten, 13,5 x 21,5 cm

ISBN: 978-3-7645-0559-2 / 19,99€*

Verlag: Blanvalet
Erscheint: 15.02.2016

 

Buchrücken

Vier Familien, sechs Jahre Krieg und eine einzige Krone

Irland 1166: Die Grüne Insel ist in viele kleine Reiche zersplittert, die sich unerbittlich bekriegen. Könige fechten langjährige Fehden aus, und selbst die friedliebendsten Untertanen werden in den blutigen Machtkampf hineingezogen. Zugleich droht ein gemeinsamer Feind in Irland einzufallen: Henry Plantagenet will die Insel an sich reißen.

Werden sich die Herren der Grünen Insel vereinen und sich gegen den König von England stellen? Und welche Rolle spielen der grausame Krieger Ascall und die von ihm entführte Caitlín in diesem Kampf um Macht und Blut?

Meine Meinung

Angeboten wurde mir „Die Herren der grünen Insel“ mit dem Werbespruch: Eine Mischung aus George R.R. Martin und Diana Gabaldon.

Wer mich ein bisschen kennt, weiß, da konnte ich einfach nicht widerstehen. Ich liebe, liebe, liebe die Highland-Saga von Gabaldon und auch die Bücher von Martin treffen meinen Geschmack.

Ich habe mich also auf eine epische Geschichte mit vielen Charakteren und der ganz großen Liebesgeschichte eingestellt.

Als das Buch dann ankam, wurde ich nicht enttäuscht.

Nicht nur ein neues Buch, sondern auch Schoko-Goldstücke. Danke @Bloggerportal

A post shared by Lexa (@meergedanken_) on

Toll anzusehen, schön dick, mit Schutzumschlag und Lesebändchen. Solche Bücher mag ich. Sie versprechen viele Stunden Lesespaß und hinterher einen tollen Anblick im Regal.

Ich fing also voller Vorfreude an zu lesen und war gleich gefesselt. Der Vergleich mit George R.R. Martin ist nicht weit hergeholt. Es werden viele verschiedene Handlungsstränge miteinander verwebt und als Leser bekommt man Einblick in die Geschehnisse aus mehreren Blickwinkeln. Aber alle erzählenden Protagonisten sind irisch. Ein Umstand, den Frau Brennan noch mal in einem Interview betont.

Und es geschieht viel. Da wird gemordet, intrigiert, vergewaltigt, sich ergeben und dann wieder angegriffen. Es werden viele Köpfe vom Körper getrennt und viele Schlachten beobachtet oder miterlebt.

Aber im großen Ganzen geht der Blick fürs Detail nicht verloren. Die Einzelschicksale nehmen eine prominente Rolle ein.

Die Hauptprotagonisten sind:

  • Ascall, Großkönig von Toora: ein grausamer und gefürchteter Kriegsherr, der vielleicht gar nicht so schlimm ist, wie sein Ruf
  • Ailillán: sein jüngerer Bruder, der ein dunkles Geheimnis hütet und der wirklich böse ist
  • Riacán: ein reicher Grundbesitzer, der von seinem Stolz geblendet wird
  • Caitlín: Riacáns Schwester, deren Hand Ascall von Toora einst forderte und die das Beste aus jeder Situation macht
  • Faolán: Riacáns Bruder, ein Barde, der heimlich Riacáns Frau liebt und nicht so verweichlicht ist, wie man glaubt
  • Pól: ein gerissener Waffenhändler aus Dublin mit zwielichtigen Zielen
  • Róisín: Póls mutige Tochter und meine Lieblingsfigur im Buch
  • Aoife: Tochter des irischen Königs Diarmait, die am Hof von Eleonore von Aquitanien das Intrigieren lernt (oder es zumindest glaubt)

Und bei den Einzelschicksalen setzt auch meine Kritik an. Der Vergleich mit Diana Gabaldon hinkt meiner Meinung nach nämlich gewaltig.

Okay, Irland und Schottland sind nicht so weit voneinander entfernt und beide Buchreihen spielen ein paar hundert Jahre vor unserer Zeit. Aber das wars dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Während es bei Gabaldon starke Frauen gibt, die ihr Leben selbstständig leben und sich freiwillig und bewusst für die Liebe und gegen die Vernunft entscheiden, sind Frauen bei Brennan in diesem Buch nur schmückendes Beiwerk.

Ja, sie dürfen ihre Sicht der Dinge erzählen und sie haben wichtige Rollen, aber es bleibt ein bitterer Nachgeschmack bei mir.

Caitlin zum Beispiel opfert sich freiwillig um die zu retten die sie liebt und schafft es dann auch weiterhin ihr Leben zu retten und das Beste daraus zu machen. Aber sie reagiert immer nur. Sie reagiert auf die Situation und zeigt dadrin Stärke. Es erfolgt keine Handlung aus ihr selbst heraus.

Róisín hingegen handelt ganz viel, weil sie es will. Aber auch sie wird dann in Abhängigkeit zu einem Mann dargestellt. Selbst die Kapitel, die aus ihrer Sicht geschrieben sind, drehen sich eigentlich mehr um die Männer in ihrem Leben.

Es sind starke Frauen mit interessanten Schicksalen, aber sie wirkten auf mich nur als notwendige Beigabe zu den Männern. Als Überleitungen im Buch sozusagen.

Allerdings muss ich dazu sagen: Beim Lesen stört es nicht. Das Buch ist trotzdem klasse. Nur als ich es Zuschlug und die ganze Geschichte sacken ließ, fiel es mir auf.

Ich würde die Lektüre also jedem empfehlen, der epische Historien-Romane mag. Wer „Das Lied von Eis und Feuer“ im Regal stehen hat, der sollte sich auch dieses Buch dazu stellen.

Ich freue mich auf jeden Fall auf Teil 2. Auch, wenn das sicherlich noch etwas dauert.

2 Kommentare
  • Huhu
    Dieses Buch hab ich auch schon ein paar Mal gesehen und es spricht mich total an. Nach dem Werbespruch mit den Autoren Martin und Gabaldon erst recht. Denn ich mag beide total!
    Und was ebenfalls genau in mein Leseschema passt, ist, dass ich noch nichts über Irland/Schottland in dieser Zeit gelesen habe. Passt und kommt damit auf meine Wunschliste! Danke für Deine Vorstellung des Buches!
    LG Tabea

    • Hallo Tabea,

      dann hoffe ich mal, es gefällt dir dann auch wirklich. Wie schon gesagt: Der Vergleich mit Gabaldon hinkt etwas, aber das Buch ist trotzdem gut. 😉

      LG Lexa

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