Cholesterin – nicht nur schädlich

Heute (19. Juni 2015) ist in Deutschland „Tag des Cholesterins“. Ein guter Grund, sich mal genauer mit der Frage zu beschäftigen:

Was ist Cholesterin?

Cholesterin (oder international auch Cholesterol) ist eine in allen menschlichen und tierischen Geweben vorkommende fettähnliche Substanz. Es ist ein Bestandteil der Zellwände, der nervenumhüllenden Schutzschicht Myelin und der Gallensäure.

Von der Galle kommt auch die Bezeichnung. Im 18. Jahrhundert fanden Forscher das erste Mal Cholesterol, in Gallensteinen. Im Griechischen bedeutet chole „Galle“ und stereos „fest“.

Zudem ist Cholesterin Grundstoff für die Sexualhormone, die Hormone der Nebennierenrinde und Vitamin D.

Woher kommt Cholesterin?

Man unterscheidet zwischen endogenem und exogenem Cholesterin.

Das endogene Cholesterin macht den Großteil des im Blut vorkommenden Cholesterins aus und wird vom Körper, vor allem von der Leber, gebildet.

Das exogene Cholesterin wird über tierische Lebensmittel durch den Darm aufgenommen. Es trägt nur zu einem geringen Teil zu unserem Cholesterinspiegel im Blut bei.

Woher kommt der schlechte Rufs des Cholesterins?

Im 20. Jahrhundert lösten Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit steigendem Lebensstandard die Infektionskrankheiten in den westlichen Industrienationen als häufigste Todesursache ab.

Der amerikanische Ernährungsforscher Ancel Keys stellte in den 1950er-Jahren die These auf, dass diese Entwicklung durch eine zu fetthaltige Ernährung begünstigt würde. Eine zu fetthaltige Ernährung sei auch eine cholesterinreiche Ernährung und führe somit zu einem erhöhten Cholesterinspiegel. Ein hoher Cholesterinspiegel wiederum führe zu Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), welche die häufigste Ursache für einen Herzinfarkt ist.

 Interessant ist, das diese These nie einwandfrei bewiesen wurde, sich aber trotzdem weltweit durchsetzte.

Die Folgen erleben wir heutzutage täglich in der Werbung. Da wird eine „aktiv den Cholesterinspiegel senkende“ Margarine angepriesen, als sei sie die Lösung für alles.

LDL, HDL und VLDL?

Im Blut ist Cholesterin an Trägereiweiße, die Lipoproteine, gebunden. Man unterscheidet:

  • Lipoproteine mit geringer Dichte (LDL = low density lipoproteins)
  • Lipoproteine mit großer Dichte (HDL = high density lipoproteins)
  • Lipoproteine mit sehr geringer Dichte (VLDL = very low density lipoproteins)

Die LDL und VLDL bringen das Cholesterin zu den Zellen und können, wenn sie im Übermaß vorhanden sind, die Blutgefäße schädigen. Sie gelten als schlechtes Cholesterin.

Die HDL hingegen transportieren Cholesterin von den Zellen zur Leber und schützen somit die Blutgefäße. Sie gelten als gutes Cholesterin.

Zur Prävention von Gefäßschädigungen ist es also ratsam den Cholesterinspiegel zu senken und das LDL-HDL-Verhältnis zugunsten des HDL zu beeinflußen.

Dies kannst du durch eine vollwertige Ernährung  erreichen und durch einen Blick auf die Art des Fettes.. Ein großer Anteil langkettiger Fettsäuren in der Nahrung kann den LDL-Cholesterinspiegel erhöhen, während einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren ihn senken.

Fazit

Cholesterin ist ein natürlicher und wichtiger Bestandteil unseres Organismus. Ein gesunder Mensch  (der sich ausgewogen ernährt und Sport treibt) muss sich normalerweise keine Gedanken um seinen Cholesterinspiegel machen. Solltest du ein erhöhtes Risiko für Gefäßerkrankungen aufweisen oder dich besonders fettreich ernähren konsultiere deinen Arzt. Dieser kann dir sagen, ob Handlungsbedarf besteht.

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