[Rezensionsexemplar]
Text und Illustration: Cynthia Cliff
erschienen: Februar 2022
32 Seiten, 23×30 cm
ab 3 Jahren (Verlagsempfehlung: ab 4 Jahren)
ISBN: 978-3-7913-7511-3
Preis: 15€*
Verlag: Prestel
Buchrücken
Julie und ihr Großvater sind das ganze Jahr über in den Wäldern, Teichen und Wiesen, die ihr Städtchen umgeben. Sie beobachten die Insekten, Vögel und anderen wilden Tiere, die dort leben, und ernten Früchte und Nüsse. Die Einwohner des Städtchens lieben hingegen ihren Gemeinschaftsgarten: Voller Begeisterung säen, pflanzen, ernten sie und pflegen Blumen und Bäume. Eines Tages jedoch werden Pläne geschmiedet, den Stadtgarten nach außen zu erweitern. Julie und ihr Großvater bangen um den Lebensraum ihrer wilden Tierfreunde. Sie müssen ihren Nachbarn zeigen, dass die umgebende Natur wertvoller und schützenswerter Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen ist!
Meine Meinung
Ein Bilder-/Vorlesebuch, an dem ich nichts auszusetzen habe. Es ist genau so, wie ein gutes Kinderbuch meiner Meinung nach sein sollte.
Das Thema ist schon im Titel klar: Es geht um einen wilden Garten. Genauer gesagt um den Gegensatz von geordnetem Stadtgarten und wilder Natur. Und wie beides nebeneinander und zusammen existieren kann. Dabei wird der geordnete Stadtgarten nicht schlecht gemacht oder verdammt. Er hat seine Daseinsberechtigung und seine Vorteile, bringt Freude und Menschen zusammen. All das wird gezeigt. Aber er darf die Natur nicht verdrängen, darf den Tieren und Pflanzen nicht den Lebensraum stehlen. Auch darum geht es. Und um eine Lösung, die hier kindgerecht und idealtypisch dargestellt wird.
Dieses Buch kann wunderbar als Aufhänger dienen für Gespräche über Lebensräume, über Naturschutz und Gärtnern. Es macht Lust selbst raus zu gehen. In die Natur um sie zu beobachten. Aber auch in den Garten um etwas anzubauen.
Der Text ist einfach, kurz und leicht verständlich. Gut vorzulesen. 2 oder 5 Sätze je Seite oder Doppelseite. Absolut ausreichend um das Thema darzustellen und zu vermitteln.
Die gesamte Verarbeitung fühlt sich sehr hochwertig an. Das Papier ist dick und griffig, kein Glanzpapier. Der Einband ist fest und verzeiht auch den einen oder anderen Sturz.
Die Illustrationen sind wunderschön, farbenfroh und voller Details. Es macht einfach Spaß die Seiten zu betrachten und sich darüber zu unterhalten. Die gezeichneten Menschen sind divers und sehen nicht alle gleich aus. Es werden ganz unterschiedliche Haut-, Haar- und Augenfarben gezeigt. Es gibt jedoch nur einen (alten) Menschen im Rollstuhl, ansonsten keine sichtbaren Behinderungen oder Beeinträchtigungen (abgesehen von Brillen).
Dieser eine Mensch im Rollstuhl darf dann aber immerhin den Bagger fahren, der ein Loch in die Stadtmauer reißt. Hat also eine zentrale Rolle bei der Lösung und ist nicht nur passive Alibifigur. Ein Detail, das mir gefällt.

Das Kind ist jetzt 3 Jahre und ich vermute, dass uns dieses Buch noch länger begleiten wird. Mit zunehmenden Alter werden die Themen vielfältiger, die sich mit diesem Buch als Auslöser besprechen lassen. Ich freu mich drauf.
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