5 Gründe, warum du nicht studieren solltest

Studieren ist nicht unbedingt toll und großartig. Hier habe ich fünf Gründe aufgeschrieben, warum ein Studium sogar ziemlich blöd sein kann.

Letzte Überarbeitung am 23. Februar 2020

Ich habe meinen Bachelor in Soziologie erfolgreich abgeschlossen und habe vor einem halben Jahr einen Master in Kommunikationswissenschaft angefangen. Seit dem ich wieder studiere, weiß ich auch wieder, warum ich nach dem Bachelor eigentlich keinen Master mehr machen wollte: Studieren ist blöd!

Gefühlt hört man überall nur immer, wie toll ein Studium ist und wie sehr es sich lohnt. Die andere Seite begegnet mir nie in Texten. Aber es gibt sie. Und wie. Hier kommen meine persönlichen Gründe, warum man sich lieber zweimal überlegen sollte, ob man studiert oder nicht.

Studieren ist oft reine Zeitverschwendung

Eine normale Vorlesung oder ein Seminar dauert 90 Minuten. Manchmal auch 180 Minuten. Oft, viel zu oft, hört man davon in 5 Minuten etwas sinnvolles, das man entweder in der Prüfung braucht oder sogar im echten Leben. Die restlichen 85 oder 175 Minuten hätte man lieber zu Hause ein Buch zum Thema lesen können, davon hätte man mehr gehabt. Wenn es gut läuft, dann liest der Professor nicht nur aus seinem eigenen Buch vor, das natürlich sowieso Pflichtlektüre ist, sondern ist tatsächlich begeistert von seinem Thema und kann das auch vermitteln. Wenn es schlecht läuft, dann ist man nach 10 Minuten so von der monotonen Stimme und der schlechten Luft im Raum eingeschläfert, dass man auch die 5 Minuten wichtige Informationen oder interessanten Aspekt verpasst.

Alles in allem sitzt man auf jeden Fall viel zu oft irgendwo rum und fragt sich hinterher, warum eigentlich?

Studieren ist nicht unbedingt toll und großartig. Hier habe ich fünf Gründe aufgeschrieben, warum ein Studium sogar ziemlich blöd sein kann.

Studenten sind schrecklich unselbstständig, um nicht zu sagen: Dumm!

Im Bachelor hatte ich noch die Hoffnung, dass es besser wird, wenn sie alle älter werden. Aber mittlerweile habe ich die Hoffnung aufgegeben. Studenten gehören mit zu den unselbstständigen Menschen überhaupt. Sie können ein Jahr mit dem Rucksack durch fremde Länder reisen, aber schaffen es nicht die Internetseite der Uni/FH aufzurufen.

Wann sind Prüfungen? Wie muss ich mich anmelden? Wo ist der Raum? Welche Kurse habe ich? Bekomme ich noch mal erklärt, was schon mindestens 10 mal erklärt wurde? Und noch einmal?

So viele dumme Fragen wie während meines Studiums habe ich sonst selten gehört. Das kann nicht nur Faulheit sein. Das dachte ich nämlich zwischendurch, dass es für sie bequemer wäre fünfmal nachzufragen, anstatt einmal selbst nachzugucken. Aber wenn die alle so faul wären, wie dumm ihre Fragen sind, dann würden sie es auch nicht schaffen zu essen oder zu trinken.

Alles in allem habe ich meinen Glauben an die „geistige Elite“ verloren.

Studieren ist nicht unbedingt toll und großartig. Hier habe ich fünf Gründe aufgeschrieben, warum ein Studium sogar ziemlich blöd sein kann.

Während eines Studiums hat man nie wirklich frei

Klar, man hat drei Monate vorlesungsfreie Zeit, aber in dieser Zeit werden die Prüfungen und Hausarbeiten geschrieben. In der Vorlesungszeit selbst gibt es Referate die gehalten werden müssen und Texte, die vor- und nachbereitet werden wollen. Natürlich muss man das nicht alles immer machen und manchmal muss man auch nur drei Mal in der Woche zu Vorlesungen und kann den Rest der Woche zu Hause bleiben, aber irgendeine Aufgabe sitzt einem immer im Nacken.

In meinem gesamten Bachelor hatte ich keine Woche wirklich frei. Also so frei, dass nicht doch noch irgendein Abgabetermin im Kalender stand. Manchmal war er noch lange hin, aber er saß doch im Hinterkopf und erinnerte ständig daran, dass man sich ja auch schon mal kümmern könnte, anstatt jetzt etwas anderes zu machen.

Die freien Tage kann man so nicht richtig genießen, da einen beständig das schlechte Gewissen drückt. Das heißt ja nicht, dass man daraus lernt, alles sofort erledigt und dann tatsächlich frei hat. Nein, das heißt nur, dass man immer besser daran wird sich selbst zu überlisten und so zu tun, als wäre da keine Aufgabe mehr.

Alles in allem hat man vielleicht offiziell frei, aber echte Entspannung ist erst möglich, wenn alles erledigt ist.

Studieren ist nicht unbedingt toll und großartig. Hier habe ich fünf Gründe aufgeschrieben, warum ein Studium sogar ziemlich blöd sein kann.

Ein Bachelor ist nichts wert

Ein Bachelor dauert nur 6 Semester/3 Jahre und die sind schnell um? Das stimmt, aber danach bist du noch lange nicht fertig. Hast du mal Stellenanzeigen gelesen? Ohne Master oder jahrelange Berufserfahrung kriegst du keinen Fuß in die Tür.

Praktika zählen da nicht, denn da arbeitet man ja noch nicht richtig… Aber wie Berufserfahrung sammeln, wenn man keine Arbeit findet? Also doch den Master machen. Noch mal 3 oder 4 Semester.

Da der Bachelor ja aber schon 4 und nicht 3 Jahre gedauert hat (Auslandsaufenthalt, Krankheit während der Prüfungsphase, überfüllte Seminare…) und in den Semesterangaben für den Master die Pflichtpraktika und die Master-Thesis nicht mit angeben sind, studierst du nachher 8 Jahre, bevor du das erste Mal echten Wert auf dem Arbeitsmarkt hast.

Aber dann, dann geht es richtig los! Ähm, ja, bestimmt. Ganz sicher wartet kein weiteres Praktikum auf dich.

Alles in allem dauert so ein Studium verdammt lange. Da haben andere schon Familie gegründet, Haus gebaut und Baum gepflanzt.

Studieren ist nicht unbedingt toll und großartig. Hier habe ich fünf Gründe aufgeschrieben, warum ein Studium sogar ziemlich blöd sein kann.

Selbst und frei denken? Lieber später!

Naja, wenigstens ist man nicht mehr in der Schule und kann beim Studieren seine Talente ausleben und neue Interessen entdecken. Frei diskutieren, sich ausprobieren und nie wieder dem Lehrer nach dem Mund reden.

Ich glaube, ich schreibe lieber nichts mehr, um dir deine letzten Hoffnungen nicht zu nehmen.

Studium und Schule unterscheiden sich nicht so großartig. Der größte Unterschied ist vielleicht, dass du keine Entschuldigung von Mama mehr brauchst, sondern einfach nicht hingehst, wenn du keine Lust hast. Ansonsten? Frontalunterricht, nervige Klassenkameraden/Kommilitonen und Prüfungen, die du möglichst in den Worten des Professors beantwortest um auch ja die volle Punktzahl zu erreichen.

Alles in allem ist freies Denken nicht so erwünscht, wie man vielleicht hofft. Es lässt sich so schwer benoten.

Studieren ist nicht unbedingt toll und großartig. Hier habe ich fünf Gründe aufgeschrieben, warum ein Studium sogar ziemlich blöd sein kann.

Okay, ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Studieren hat auch eindeutig seine Vorteile und tollen Seiten. Aber im Grunde stimmen die fünf Punkte oben schon, ich habe sie nur etwas überspitzt formuliert. Und: Es sind meine Erfahrungen mit einem sozialwissenschaftlichen Bachelor an einer Uni und einem kommunikationswissenschaftlichem Master an einer FH.

Andere Fächer, andere Institutionen und alles kann ganz, ganz anders sein.

Studierst du? Wie sind deine Erfahrungen? Oder bist du jetzt froh, dass du nie studiert hast?

Studieren ist nicht unbedingt toll und großartig. Hier habe ich fünf Gründe aufgeschrieben, warum ein Studium sogar ziemlich blöd sein kann.

49 Kommentare
  • Oh Gott den Artikel hätte auch ich schreiben können 😀 das mit dem unselbstständig sein nervt mich auch zu Tode! ein simples googlen hätte gereicht um die Frage zu beantworten. Was ich auch ganz schrecklich finde sind die Fragen: „Wie lange habt ihr dafür gelernt?“ Jetzt mal ernsthaft jeder lernt anders und daraus kann man sich wohl nie wirklich wertvolle Infos holen… Und ja das mit nie wirklich frei haben glaubt einen zwar keiner ist aber leider so…So schön das es nicht nur mir so geht 😉 Dir auf jeden Fall noch viel Erfolg in deinem Studium!

    • Moin Anja,
      stimmt, die Frage ist auch sehr beliebt und völlig unsinnig. Da gebe ich dir recht.
      Danke. Dir auch viel Erfolg (ich schließe aus dem Kommentar einfach mal, dass du auch noch dabei bist).
      LG Lexa

  • Erst dachte ich ‚Das kann sie doch nicht ernst meinen‘, als ich deinen Titel sah. Einfach, weil ich es so satt habe, dass kaum jemand in unserem Studiengang wirklich noch dem Fach nachgeht und alle ihre Bildung einfach so wegzuwerfen scheinen. Warum studieren manche, wenn sie hinterher noch eine Ausbildung machen, für die man nicht einmal ein Abi braucht?

    Aber dann hab ich mir die Punkte durchgelesen. Du sagst selbst, dass sie etwas überspitzt sind. Sind sie. Aber im Kern stimmen sie eben doch. Bei der Freizeit hast du sogar untertrieben. In mittlerweile 6 1/2 Jahren Studium hatte ich genau zwei Wochen frei. Also schon noch mit Abgabefristen, aber so weit vorgearbeitet, dass ich es mir wirklich ohne Druck leisten konnte. Sonstige ‚Freizeit‘ ist nur durch Krankheit bereitgestellt worden, oder dadurch, dass man nicht weiter arbeiten konnte, weil trotz Zeitdruck der verdammte Dozent oder Referatspartner nicht auf Emails antwortete. Und nie hatte ich weniger als 50 Wochenstunden gearbeitet. Ohne Nebenjobs dazu zu zählen. Nur fürs Studium.

    Aber im Endeffekt merkt man mehr und mehr, wo das Studium hilft. In fast jedem Roman, den ich lese, in vielen Dokus, überall treffe ich auf meine Studieninhalte und bin froh, das heute zu verstehen. Früher hätte ich das nicht.
    Und mit höherem Semester hat man auch mehr Freiheiten, kann selbst forschen und muss niemandem mehr nach dem Mund reden.

    Bei all den negativen Aspekten, die es also zweifelsfrei hat, würde ich mich dennoch jederzeit wieder für ein Studium entscheiden. Für sich selbst kann man immer etwas mitnehmen, wenn man nur will und bereit ist, etwas zu investieren. Und letztendlich ist es schon deshalb schön, weil man doch sein kleines Grüppchen Freaks findet, mit dem selbst der trockenste Kurs ein Kaffeekränzchen wird. (Man möge dabei nur die anderen bitte nicht stören.)

    LG

    • Hey 🙂
      Ist es tatsächlich so schlimm? Ich habe keinen Kontakt mehr, seit ich aus Braunschweig weg bin, deswegen weiß ich gar nicht, was die anderen so treiben. Ich habe zwar einen Schlenker gemacht (und selbst da konnte ich das Studium nutzen), aber mein Master baut jetzt doch auf dem Bachelor auf. Zwar nur indirekt, aber er zeigt mir gerade, wie genial Soziologie eigentlich ist, weil ich die Theorien alle kenne, sie jetzt nur auf ein anderes Spezialgebiet anwenden muss.

      Und natürlich hast du recht, so ein Studium bringt einen weiter und hilft einem vieles zu verstehen, aber ein ausgewogener Pro-Contra-Artikel ist ja langweilig xD Da lieber nur Contra und bald noch ein Artikel „5 Gründe, warum du Soziologie studieren solltest“ 😉

      LG Lexa

    • Ich habe kein Studium abgeschlossen. Aber verstehe eines der schwierigsten Bücher zum Beispiel K. Marx das Kapital und Manifestation. Wenn man leidenschaftlich neugierig ist, braucht man keine Fremdeinwirkung beim lernen. Ausserdem besteht die Gefahr, dass man bei Fremdeinwirkung gar nicht die eigenen sondern die Gedanken anderer vertritt. Viel Glück im Leben. 🙂

  • Ich schließe mich dir auch total an. Das schlimmste an meinem Fachwechsel war für mich, dass ich jetzt noch zwei Jahre länger studieren muss (also ich bin in dreieinhalb Jahren mal fertig). Mich nervt bei mir auch noch, dass die Uni kaum etwas mit meinem Alltag als zukünftige Lehrerin zu tun hat. Mit den Schülern werde ich jedenfalls nicht Mittelhochdeutsch lernen oder Satzglieder auf Englisch bestimmen.
    Am meisten nerven mich aber gerade auch die dummen Fragen. Gut, ich bin jetzt wieder in einem Erstsemester-Studiengang, aber ich glaube trotzdem nicht, dass ich zu diesem Zeitpunkt so dumm war…

    • Moin Doro,
      Ui, ja, wenn man genau weiß, dass man das hinterher nie mehr braucht, dann ist das wirklich richtig nervig.
      Vielleicht warst du nicht so dumm, aber die Fragen sind dir weniger aufgefallen, weil alles noch neu und aufregend war? Das wäre vielleicht eine Erklärung…
      LG Lexa

  • Huhu Lexa,

    ich habe zwar nicht studiert, mich aber dennoch sehr über deinen Post amüsiert 😀
    Und tatsächlich kann man einige Dinge auch auf das normale Arbeitsleben anwenden, angefangen natürlich mit der Dummheit der Kollegen. Ich frage mich nicht selten, wie die Leute hier alle ihr Studium so gut überstanden haben 😉

    Liebe Grüße
    Sas

  • Ja. Unterschreibe ich so!

    Ich studiere zwar nicht, sondern mache meinen Betriebswirt vollschulisch. Um Zugang zu diesem „Bildungsweg“ zu bekommen bedarf es einer abgeschlossenen Ausbildung und mindestens einem Jahr Berufserfahrung. Also könnte man erwarten, dass es weniger dumme Frage gibt, als in der Uni und wie von dir geschildert? Denkste. Ist genauso schlimm.

    Aber du hast was ganz ganz entscheidendes vergessen: Die GRUPPENARBEITEN!

    • Dumme Fragen gibt es wohl immer. Ist ja eigentlich auch nicht schlimm, jeder von uns stellt mal dumme Fragen und steht aufm Schlauch. Das ist halt so. Nervig wird es ja erst, wenn es immer die gleichen Personen mit immer wieder gleichen Fragen sind…

      Und nein, die Gruppenarbeiten habe ich nicht vergessen, aber glücklicherweise hatte ich davon gerade mal 2 im gesamten Studium bisher. Den ganzen Rest durft ich allein machen. Daher ist die Abneigung da nicht ganz so groß. 🙂

      LG Lexa

  • Eigentlich kann ich dir da komplett zustimmen. Nur mit Semesterferien siehts bei mir besser aus. 🙂 Ich komm jetzt ins 4. Semester und bisher konnte ich wirklich immer die drei freien Monate auch wirklich frei genießen. Hausarbeiten mussten bisher komischerweise immer schon während des Semesters abgegeben werden, nur einmal war ne Prüfung dann im Prüfungszeitraum in der vorlesungsfreien Zeit, aber ansonsten wars wirklich… ideal 😀

    Liebe Grüße
    Caro

    • Das klingt ja super. Klasse, dass es bei dir wirklich so ist. Bei mir im Master jetzt glücklicherweise auch. Aber im Bachelor halt gar nicht. Und da ich hier nur contra gesammelt habe, habe ich die gute Erfahrung im Master mal kurzerhand unterschlagen 😉
      LG Lexa

  • Das mit der Unselbstständigkeit ist mir auch schon aufgefallen. Meine Kommilitonen sind 19/20 und ich bin mit meinen 31 natürlich deutlich älter und auch schon ein Stückchen selbstständiger. Als ich noch so jung wie meine Kommilitonen war, war ich ganz sicher weit davon entfernt, selbstständig zu sein, aber da habe ich auch nicht studiert, sondern war in Therapie. ?
    Wo ist der Raum XY? Muss ich mich anmelden oder geht das automatisch? Wie geht das? Alles Fragen, die ich schon gehört habe. Thema Raumsuche: ich suchte letztens den Raum, in der die Fragestunde für Programmierung stattfindet. Das Gebäude wusste ich (auch, weil es logisch war, dass es in DEM Gebäude sein musste), nur nicht, wo genau sich der Raum befand. Also habe ich erst mal auf der Seite der Uni nachgeschaut. Leider habe ich nichts gefunden. Gut, dass es Google gibt. Innerhalb von Sekunden fand ich einen zwar veralteten Gebäudeplan, aber das war egal. Ich fand den Raum.
    Ein paar Tage später sollte die Vorlesung auch in dem Raum stattfinden. Eine Kommilitonin fragte mich, wo der Raum sei, sie habe ihn nicht auf der Uni-Seite gefunden. Letztendlich habe ich am Eingang auf sie gewartet.
    Dann gibt’s da noch E-Mails. Was mir auch auf dem zweiten Bildungsweg aufgefallen ist, wo die meisten über 20 sind, E-Mails werden nicht regelmäßig nachgeschaut. Zwar sind alle immer via WhatsApp erreichbar, aber E-Mails?! Ne, die rufe ich nur alle paar Tage ab?! Was ist aus der „guten, alten“ E-Mail geworden? Vor ein paar Tagen kam eine Mail rein, dass die Übungen in Mathe gestern und morgen nicht stattfinden. In der Mathe-Vorlesung gestern, wir waren nur ganz wenige, sagte der Kommilitone neben mir, er würde nicht zur Übung gehen. Er hatte seine Mails noch nicht nachgeschaut.

    Ich glaube, mir fällt zu dem Thema noch eine Menge ein. In meinem morgigen Artikel werde ich eh das erste Semester mal Revue passieren lassen und dein Artikel hat mir da einen Anstoß gegeben. ?

    • Stimmt, jetzt wo du es sagst, Mails lesen wirklich die wenigsten. Sie schaffen es auch nicht, die studentische Mail umzuleiten oder gleich abzurufen. Dadurch entstehen auch viele Fragen, die nicht nötig wären.
      Ich freu mich auf deinen Beitrag, ist interessant, wie du das alles wahrnimmst.
      LG Lexa

  • Sehr interessanter Beitrag und wie du auch geschrieben hast, überspitzt. Und wie auch geschrieben, ist es ja deine Erfahrung 🙂
    Das Seminare oder Vorlesungen meistens Zeitverschwendung sind, kann ich nicht so ganz zustimmen. Ich denke, es kommt wirklich auch darauf an was man studiert, wie sehr man daran wirklich interessiert ist und vor allem, wie die Dozenten sind. Ist wie mit den Lehrern in der Schule. Wenn die richtig motiviert sind und ihren Beruf und ihr Fach lieben – dass merkt man einfach sofort. Ich habe ein Studium mit sehr vielfältigen Fächern und ich habe sie gern besucht. Gut, ein paar gab es auch, die nicht so interessant für mich waren, weil mich das Thema einfach nicht „gefangen“ hat. Aus den Seminaren habe ich auch viel Literatur mitgenommen, die ich doch gerne mal lesen möchte, aber meistens nicht dazu komme.
    Unser Studium ist doch etwas entspannter angelegt, vielleicht liegt das auch daran, dass ich an einer Pädagogischen Hochschule studiere. Unser Studium hat doch eher was von Schulunterricht, mit festem Semesterplan und 50%-iger Anwesenheitspflicht. Dafür gibt es aber eine festgelegte Klausurwoche, die an die Woche mit den letzten Vorlesungen anschließt und danach gibt es dann noch eine Frist für die Hausarbeiten. Also kann man doch ab und zu mal gut entspannen, wenn man nicht alles auf den letzten Drücker macht.
    Das Studenten gerne mal faul und unselbstständig sind und sich alles 100x erklären lassen, kann ich voll und ganz bestätigen. Ich weiß nicht wie oft ich schon erklärt habe, wie unser Verteiler funktioniert und nach 5 Semestern gibt es immer noch dazu fragen – ich glaube aber nicht, dass es an Dummheit liegt, sondern einfach an Desinteresse. Irgendwer wird schon erinnern oder es zum 100x erklären. Mein Freund gehört leider auch zu der Sorte, die sich wenig mit organisatorischem rund um das Studium befassen – da kribbelt es doch manchmal bei mir. Bin da das totale Gegenteil. Aber auch Eigeninitiative ist ein Thema – so viele kenne ich, die meinen nur das nötigste für ihr Studium machen zu müssen. Warum mal mehr von sich aus machen, wenn das auch so gerade geht. Finde ich echt schlimm. Könnte ich mich jedes Mal drüber aufregen, wenn ich z. B. mal wieder Netzwerktreffen oder sonstige Eventtermine verschicke und da Null Reaktion kommt. Gerade bei uns im Studium/Beruf ist Vernetzung echt total wichtig.
    Auch bei dem nicht frei denken kann ich dir nicht ganz zustimmen. Kommt wohl auch wieder auf das Studium und die Dozenten an. Bei uns ist das sehr erwünscht, auch über den Tellerrand hinausszuschauen und zu hinterfragen und nicht einfach alles nur aufzunehmen wie man es gelehrt bekommt und wiederzugeben.
    Dass der Bachelor nicht viel wert ist, da stimme ich dir dann doch zu. Vor allem auch noch, wenn wenige mit deinem Studium wirklich viel anfangen können. Entweder muss man sehr lange suchen oder eben den Weg der Weiterbildung gehen. Ich denke ein Bachelor-Studium ist ein gutes Grundlagenstudium, mehr aber auch nicht. Aber es muss ja auch nicht zwangsläufig der Master sein, da gibt es ja auch noch andere Wege. Aber das Problem gibt es auch bei Ausbildungsberufen. Kenne das von meinem Bruder, der ne Ausbildung zum MTA gemacht hat. Selbst mit super Noten schwer einen Job gefunden, weil alle immer Berufserfahrung haben wollen. Ja, wie soll man die denn sammeln, wenn man keine Stelle bekommt.
    Na ja, ich bereue es nicht, mich für ein Studium entschiedenzu haben. Es gibt immer Vor- und Nachteile. Man muss halt schauen, dass für einen die Vorteile überwiegen, bei dem was man machen möchte. Was ich viel schlimmer am Studium finde ist eher die Organiation/Struktur der Hochschulen/Unis…grausam…

    Liebe Grüße
    luisa

    • Hallo Luisa,
      erstmal danke für deinen ausführlichen Kommentar.

      Ja, das eigene Interesse und der Dozent sind tatsächlich ausschlaggebend dafür, wie interessant es im Endeffekt ist. Wenn das Interesse riesig ist und der Dozent grottig, kann es immer noch gut sein und andersrum auch.
      Frei denken ist natürlich erwünscht, zumindest in Hausarbeiten und Referaten, aber in Klausuren dann eher nicht, denn da muss es ja einfach korrigierbar und benotbar sein. So zumindest meine Erfahrung. Kommt aber sicherlich auch wieder auf den Dozenten an, wie viel Arbeit er sich macht. Einige lassen ja auch jedes Jahr die gleiche Klausur schreiben…
      Ich bereue es auch nicht, studiert zu haben und noch zu studieren. Aber ich fand einfach, es wurde mal Zeit auch die negativen Aspekte hervorzuheben, da ich das Gefühl hatte, überall immer nur positives zu lesen.

      LG Lexa

  • In einigen Dingen stimme ich dir zu, in anderen wieder nicht – aber es dürfte auch etwas schwer sein, in einer Mathe-Klausur die Antwort in den Worten des Profs zu formulieren 😉

    Ich mache ein duales Studium und ich freue mich tierisch auf die Semesterferien, weil ich da endlich ein bisschen „richtig arbeiten“ kann, was ich so toll finde, dass ich Anfang Februar wirklich am Murren war, weil ich meinen Resturlaub von 2016 bis Ende März nehmen muss, aber lieber mehrere Wochen am Stück arbeiten gehen würde, wenn ich dank der vorlesungsfreien Zeit mal die Gelegenheit dazu habe.

    Frontalunterricht finde ich total toll, da wir eine kleine Gruppe sind empfinde ich die Zeit in der Uni (meistens) auch als recht produktiv, da wir wirklich gut betreut werden, aber trotzdem gibt es einige, die sich beschweren, weil sie ja alles selbst machen müssen und von der Uni gar nicht unterstützt werden. Die Leute aus unserem Kurs, die vorher schon ein reguläres Vollzeit-Studium begonnen bzw abgeschlossen haben belächeln das dann immer, weil uns da auf gut deutsch gesagt der Arsch hinterher getragen wird – schließlich zahlen die Ausbildungsbetriebe nicht so hohe Studiengebühren, damit ihre Azubis durchfallen – wir werden gefördert wie und wo es geht.
    Trotzdem mache ich drei Kreuze, wenn ich endlich mit dem Studium durch bin und das Problem mit dem wertlosen Bachelor sehe ich bei mir auch nicht, allein schon, weil ich dann (wenn es läuft wie geplant) ebenfalls eine abgeschlossene Ausbildung in einem gefragten Beruf habe und einen Betrieb, der mich übernimmt.

    Am meisten amüsieren, aber auch ärgern mich diese Studenten, die der Überzeugung sind, dass sie mit ihrem abgeschlossenen Studium (egal welcher Abschluss) mehr könnten als Leute mit einer Ausbildung und dementsprechender Berufserfahrung. An der Uni lernt man absolut -nichts- was dem späteren Berufsalltag auch nur nahe kommt, das ist zumindest mein Eindruck bzw meine Erfahrung. Wer von der Uni kommt und weder vorher noch währenddessen in dieser Fachrichtung gearbeitet hat ist meines Erachtens für einen Arbeitgeber ungefähr so nützlich wie ein Azubi im ersten Lehrjahr, das scheint vielen Studenten aber nicht ganz klar zu sein. Sprüche wie „Du studierst ja nur an einer FH.“ oder „Ausbildung? Ich hab Abi, ich mach doch keine AUSBILDUNG!!11einseinself“ habe ich schon häufiger gehört und das kotzt mich einfach an, weil Student sein an sich keine große Kunst ist und Studenten (wie du auch schreibst) im Grunde oft ziemlich unselbstständig sind. (nicht dass Azubis grundsätzlich selbstständiger wären, ich glaube aber, dass diese es schneller lernen, weil sie sonst spätestens wenn der Ausbildungsvertrag ausläuft wieder auf der Straße sitzen, im Gegensatz zu einem Studenten)

    Auf jeden Fall ein interessantes Thema, zu dem ich noch so einiges mehr zu sagen hätte 😀

    Liebe Grüße,
    Charly 🙂

    • Hey,
      ja, ein Duales Studium ist da sicherlich noch mal anders. Hat seine Vor- und Nachteile.

      Über diese überheblichen „Ich habe studiert!“-Menschen rege ich mich auch immer auf. Schrecklich, dass sie sich darauf was einbilden, vor allem da ich weiß, dass ein Studium nicht immer schwer ist und die Praxis oft völlig fehlt. Wie du ja schon geschrieben hast.

      Wenn du da noch so viel zu sagen hast, dann tue es doch. Mein Blog steht dir jederzeit für einen Gastartikel offen, wenn dir danach ist. Eine zweite Meinung zu dem Thema kann hier absolut nicht schaden 🙂

      LG Lexa

      • Über einen Gastartikel habe ich tatsächlich schon nachgedacht, allerdings schwebte mir da eher ein anderes Thema vor. Aber auch das muss ich mir noch eine Weile überlegen denke ich 😉

  • Wie man ja schon an den vielen Kommentaren sieht ein hochinteressantes Thema. Vielleicht ist auch gar nicht das Studium das Problem sondern die zu hohen Erwartungen die man (bzw. ich) daran hat/hatte. Ich habe zuerst eine Ausbildung gemacht, dann gearbeitet und dann ein Studium begonnen, um doch noch in meinem Traumberuf arbeiten zu können. Das kann ich jetzt nach abgeschlossenem Bachelor auch und ich bin froh den Schritt gemacht zu ahben auch wenn es sich finanziell noch nicht ausgezahlt hat. Die Nerven für einen Master hatte ich aber nicht mehr. Natürlich hast du das alles sehr amüsant und überspitzt formuliert aber ich kann auch jeden Punkt mitunterschreiben. Im Kern stimmt es. Von den „Eine Hand wäscht die andere“-Vereinbarungen an den Hochschulen – von denen sicher nicht die Studenten profitieren – über die ständigen Gewissensbisse bis hin zur Enttäuschung über Organisation und Inhalte des Studiums sowie den schlussendlichen Frust, wenn man es dann endlich geschafft hat und sich bewirbt. Gerade deinen letzten Grund fand ich besonders schlimm. Ich hatte die naive Erwartung im Studium könne man seine Interessen richtig frei entfalten und würde immer den neuesten Wissensstand vermittelt bekommen usw. aber bei dem verschulten Bachelor führt da kein Weg hin. Nur das mit den Studenten, da kann ich sagen: ja viele sid unselbständig und anstrengend, in manchen Studienrichtungen herrscht sogar eine hemdsärmelige Ellenbogengesellschaft das es kaum zum Aushalten ist – also wirklich richtig zum Kotzen – aber so war das bei uns Gott sei Dank nicht. Und ich habe im Studium neben wirklich seltsamen Subjekten auch richtig nette Kommilitonen gehabt. Trotzdem: Respekt habe ich nicht vor irgendjemanden bloß weil er studiert hat. Meistens eher eine umgekehrte Tendenz ;).
    Liebste Grüße
    Simone

    • Hallo Simone,
      ja, auch ich hatte diese richtig netten Kommilitonen. Die braucht man aber auch, denn ansonsten würde man es manchmal nur sehr schwer aushalten. Wenn man jemanden hat, der genau so die Hände überm Kopf zusammenschlägt, dann ist es leichter zu ertragen. 😉
      LG Lexa

  • Ein toller Post, den ich so absolut unterschreiben kann! Aber andererseits: die Alternative „Arbeiten“ ist halt nicht attraktiver, zumal man sie ja eh nur ein paar Jahre nach hinten drängt und im Idealfall dann die im Studium „abgesessene“ Zeit irgendwann einmal vergütet bekommt.

    Mein Fazit zum fast beendeten Studium (ich befinde mich im letzten Semester, die Bachelorarbeit habe ich hinter mir, muss aber noch einige Prüfungen nachholen – ich habe auch darüber geschrieben in einem meiner letzten Beiträge, falls es dich interessiert):
    Es war wichtig für die Persönlichkeitsbildung, solche Themen wie Vorträge halten oder im Team zusammen arbeiten, es qualifiziert stärker für planungsintensive „Führungsposten“ als eine betriebliche Ausbildung (die ich auch habe, ich kann es also für meine individuelle Situation vergleichen), und: man kommt durch Praktika oft an ziemlich gute Jobs, die einem als Azubi nicht offen stehen.
    Ja, das war es dann aber für mich auch schon. Ich war allerdings auch an der FH mit viel Praxisbezug und berufsbezogenen Nebenjobs von Anfang an, weshalb ich die Studienjahre zeitgleich für die Berufserfahrung genutzt habe.
    Inhaltlich hat mir das Studium, wie du es ja schon mit der Vorlesung mit den essentiellen 5 Minuten ansprichst, nicht unglaublich viel gebracht.

    Nunja! Wie mans macht, macht mans falsch, und irgendwo muss man seine Erfahrungen ja sammeln! 😉

    Liebe Grüße,
    Kati

    • Hallo Kati,
      beides hat seine Vor- und Nachteile und es kommt sowieso nur darauf an, was man daraus macht.
      Da ist es gut, wenn du es gleich für die Berufserfahrung nutzen konntest. Ich habe dadurch vor allem gelernt, was ich nicht machen möchte (im ersten Studium) und erst hinterher, was ich machen möchte. Und zu dem Zweck mache ich jetzt den Master. Im Endeffekt ist jede Erfahrung eine gute Erfahrung, die einen weiter bringen kann.
      LG Lexa

  • Hach ist das erfrischend zu lesen 😀
    Ich habe eine Ausbildung gemacht und bin einfach so froh drüber.
    3 Jahre Ausbildung und gleichztig Berufserfahrung erhalten und so auch einfach ins Berufsleben starten können. Viele Freunde von mir (eigentlich fast alle) haben studiert oder auch dual studiert (was ich wiederum gut finde). Und ich bin einfach deiner Meinung! Das Problem wird auch sein, dass es irgendwann viel zu viele Studierte gibt, die alle hoch hinaus wollen, keine „Arbeiter“ sondern Chefs sein wollen… Und eben auch, wie du erwähnt hast, dass man erst nach ca. 8 Jahren wirklich Geld verdient und auch in die Rentenkasse einzahlt (klingt vielleicht spießig aber ist nunmal Realität).
    Achja ein Spruch von einem ehemaligen Klassenkameraden war: Ach du machst nur eine Ausbildung? Na wenn dir das reicht….
    Das macht mich immer noch stink wütend 😀

    • Spießigkeit ist nicht zu verachten, wenn es um die Rente geht. Finde ich zumindest.
      Oh ja, so ein Spruch würde mich an deiner Stelle auch wütend machen. Ist einfach auch völlig an der Realität vorbei. Es kommt immer auf die Ausbildung und das Studium im speziellen an, ob es anspruchsvoll/schwierig ist und was man damit hinterher anfangen kann. Ich kenne genug, die sind mit einer Ausbildung weiter/höher gekommen, als so mancher Student es je schaffen wird. Und andererseits gibt es natürlich auch Studierte, die richtig was aus ihrem Studium machen und Positionen erreichen, die mit einer Ausbildung nicht möglich wären. Es kommt immer darauf an 😉
      LG Lexa

  • Also so übertrieben finde ich deinen Beitrag gar nicht. Ich habe nach dem Abi auch studiert. Einfach weil ich nicht wusste, was ich werden will und was ich machen sollte. Also dann saß ich 4 Semester in einem BWL Studium und habe nur gedacht, du lernst ja nix, was du später mal verwenden kannst …. Dann habe ich mich nach 4 Semestern dazu entschlossen das Studium abzubrechen und habe eine Ausbildung gemacht. Die Ausbildung war klasse. Wir haben sofort praktisch gearbeitet und hatten viele Schulungen und Seminare. Das war richtig toll. Als ich dann noch nach der Ausbildung übernommen wurde, kam mir wieder in den Sinn, dass ich doch mein Studium noch abschließen, bzw. neu starten will. Da ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht habe, hab ich wieder BWL studiert. Diesmal aber neben dem Beruf. Also ich hatte immer freitags und samstags Uni und bin dann noch 30 Stunden/Woche arbeiten gegangen. Wir hatten 2 Wochen Semesterferien im Februar und 4 Wochen im August, wo wir auch noch Hausarbeiten schreiben mussten. Ich hatte also fast 4 Jahre nur den Sonntag frei. Ich habe den Bachelor an einer privaten Uni studiert und 300 EUR im Monat bezahlt. Die haben sich aber gelohnt. Ich habe zum ersten Mal Mathe wirklich verstanden und unsere Dozenten haben auch nur neben ihrem Hauptberuf unterrrichtet und standen halt voll in der Praxis. Die wussten wovon sie sprachen. Die Vorlesungen waren größtenteils sehr interessant. Eine Dozentin war Führungskraft im einem Kraftwerk, also haben wir eine Exkursion dorthin gemacht oder wir waren im BMW Werk etc. Das Geld war also gut investiert und steuerlich absetzbar. 😉 Ich habe also eine kaufmännische Ausbildung, 5 Jahre Berufserfahrung und einen Bachelor Abschluss sowie Auslandserfahrung und bin noch unter 30. Auf dem Arbeitsmarkt bin ich trotzdem nichts wert. Die Berufserfahrung ist nicht umfassend genug, weil sie nicht genau in diesem speziellen Bereich ist, dann ist es nur ein Bachelor … Es gibt immer was zu meckern, um den Lohn zu drücken. Ich glaub auch nicht mehr an Fachkräfte Mangel. Eher an der Bereitschaft der Arbeitgeber einen fairen Lohn zu bezahlen. Beim letzten Gruppen-Bewerbertag bin ich bei der Vorstellung der anderen fast ausgerastet, alle haben ihre Praktika beschönigt und auf Nachfrage mussten sie dann zugeben, dass sie da eigentlich doch nix machen durften. Ich hab schon 8 Jahre inkl. Ausbildung gearbeitet. Wurde aber nicht genommen, weil dann der Teil kam, wo jeder seinen Gehaltswunsch aufschreiben sollte …

    Ich überlege nun auch einen Master zu machen, weil in einigen interessanten Stellenausschreibungen explizit ein Masterabschluss gewünscht ist. Vielleicht diesmal aber wieder an einer Ganztages-Uni und mit Auslandssemester.
    Ach übrigens konnte man bei uns auch ohne Abi studieren, wenn man die nötige Berufserfahrung hatte. Und soll ich dir was sagen: Das waren die Streber mit dem 1,xx Abschluss. Also man kann a) ohne Abi studieren und b) dabei auch richtig gut sein. Einige der anderen mussten nur studieren, weil man in ihrer Firma nur befördert wird, wenn man einen Bachelor hat. Also haben sie den Bachelor nur gemacht, dass dan irgendjemand in der Personalabteilung einen Haken für „studiert“ setzen kann. Mehr ist ein Studium nicht wert. Man muss es einfach gemacht haben.
    Am besten ist es, wenn man sich im Studium eine Werkstudentenstelle sucht und sich dann im Unternehmen festbeißt oder Kontakte hat, die man sich während des Studiums aufbaut. 😉
    LG Myriam

    • Moin Myriam,
      total interessant, was ihr alle für Erfahrungen gemacht habt. Wie unterschiedlich.
      Dein Weg ist ja noch mal was besonderes, was so sicherlich nicht viele geschafft hätten. Hut ab, dass du das so durchgezogen hast.
      Und viel Erfolg, wenn du jetzt noch den Master machst.
      LG Lexa

  • Hey Lexa, toller Beitrag!
    Auch wenn ich manchmal überlegte, ob ich beleidigt sein soll oder lachen darf 😀
    Aber: Ich finde ja, viele Studiengänge sollten keine Studiengänge sein 😀

    Ich studiere Kommunikationsdesign. Dafür habe ich mich entschieden, weil ich vorher eine Ausbildung in einem ähnlichen Fach gemacht habe und mein Wissensdurst nicht gestillt war. Ich wollte nicht in einem Betrieb versacken und für die nächsten Jahre mein eingeschränktes Aufgabengebiet haben. Und ich finde das Fach kann man sehr gut in Vorlesungen umsetzen. Alles passiert am Laptop oder auf Zeichenpapier (sehr grob eingekreist). Dadurch wird der Studiengang sehr praktisch und immer wieder gibt es echte Aufträge mit echten Kunden und/oder Wettberwerbe, die das Leben in der freien Wildbahn simulieren.

    Das Gute bei meinem Fach ist, dass es fast keine Prüfungen gibt, sondern nur Abgaben, die dann bewertet werden. Also Projekte, die zu einem bestimmten Termin abgegeben werden müssen. Dadurch ist man 4-5 Wochen nach der Vorlesungszeit fertig und hat dann wirklich frei. Hat es sich dann aber auch verdient. Eine 55-Stundenwoche (oder in der letzten Phase auch 70) ist nicht selten.

    Ich bin sehr froh, dass ich diesen Weg gewählt habe.

    Ich muss allerdings auch sagen, dass ich es nicht verstehe, wie man Leute nur anhand ihres Schulabschlusses zulassen kann… Warum verlangt man beim Medizinstudium nicht eine Ausbildung oder ein Praktikum. Oder warum ist sowas wie „Landwirtschaft“ als Studium keine reine Fortbildungsmöglichkeit für wissbegierige Landwirte? Stattdessen sieht man da Städter, die noch nie eine lebendige Kuh gesehen habe…

    Als Student sollte man sich schon während dem Studium informieren und vorbereiten. Man sollte sich als Werksstudent irgendwo eine Stelle suchen oder (je nach Fach) die Selbstständigkeit schon vorbereiten und erste Kontakte knüpfen.

    Das Studium ist auf jeden Fall eine tolle Möglichkeit um auch in Gebiete hinein zu schnuppern, die man gar nicht auf dem Schirm hatte. Was man bedenken sollte: nicht jeder Typ ist für ein Studium gemacht. Genauso wie nicht jeder fürs Arbeiten an der Werkbank gemacht ist. Und das sollte man sich eingestehen – egal, welche Historie die eigene Familie hat.

    Liebe Grüße > sara

    • Im Zweifelsfall immer fürs Lachen entscheiden 😉

      Du hast recht, ich habe mich auch schon manches Mal gefragt, warum nicht für mehr Studiengänge praktische Erfahrungen eine Zulassungsvoraussetzung sind. Für weiterführend Master ist es ja glücklicherweise oft der Fall. Wobei ich da schon viele habe meckern hören, da sie erst ein Praktikum absolvieren mussten um sich bewerben zu dürfen. Aber wenn man nie in dem Bereich arbeitet, kann man sich auch nicht sicher sein, dass die Arbeit etwas für einen ist…

      LG Lexa

  • Hallo Lexa,

    das ist ein wirklich spannendes Thema! Bei vielen Punkten musste ich schmunzeln und stimme dir zumindest teilweise zu.

    In Sachen „Das Studium bringt nichts“ habe ich mich an viele Kurse bei mir erinnert. Ich studiere an einer Fachhochschule einen Bachelor im kulturellen Bereich. Da gibt es auf der einen Seite viele theoretische Kurse, die zwar rein thematisch super interessant waren, aber von den Dozenten einfach nicht gut rübergebracht wurden. Man merkt einfach so deutlich, wenn ein Dozent sein Thema wirklich vermitteln will und wenn er eher an der reinen Forschung interessiert ist oder sogar einfach nur seine Zeit absitzt bis zur Rente.
    Auf der anderen Seite hatten wir auch einige Kurse zu praktischen Themen, wie sie auch an der Berufsschule thematisiert werden: Marketing, Rechnungswesen, Projektplanung und praktische -durchführung etc. Bei solchen Kursen bin ich dann froh, sie zu haben, weil ich einfach auch merke, wozu ich sie brauche. Soweit ich weiß, sind solche Kurse (inkl. zumindest Beispielen für praktische Anwendung, wenn nicht sogar richtigen Übungen) an Unis noch seltener als an FHs, was ich super schade finde. Eine Freundin, die an der Uni studiert, meinte letztens erst, dass sie ohne ihre Praktika zwar in der Theorie perfekt, aber für die Praxis nicht zu gebrauchen wäre. Wo soll das denn hinführen?
    Bei manchen Studiengängen frage ich mich auch, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn Studierende zum Einschreiben bestimmte praktische Erfahrungen nachweisen müssten. In meinem Studiengang gab es das mal, dass Studenten 12 Monate Praxiserfahrung in einem relevanten Umfeld nachweisen mussten. Wurde leider abgeschafft. Keine Ahnung warum, ich find’s bescheuert und man merkt es denen, die noch nicht in dem Bereich gearbeitet haben, selbst in den Grundlagenkursen teils extrem an.
    Generell glaube ich zwar nicht, dass das Studium GAR NICHTS bringt, weil man sich einfach intensiver mit Themen auseinandersetzt, als zB ich es von selbst tun würde. Trotzdem ist an deinem Punkt eindeutig was dran.

    Die Unselbstständigkeit kann ich auch vollständig unterschreiben. Ich bin mit meinen 23 Jahren eine der Jüngsten in meinem Jahrgang. Trotzdem kommen viele, wenn sie irgendwas nicht wissen, zuerst zu mir, weil ich die meisten Antworten durch Studienordnungen, Infoveranstaltungen (oder Google) kenne. Das sind dann Fragen, wie du sie nennst. Früher hab ich alle beantwortet. Heute sag ich ganz oft nur noch, derjenige soll in die Prüfungsordnung (oder wo auch immer die Antwort steht) schauen. Es kann doch nicht so schwer sein …

    Zeitlich hatte ich Glück mit meinem Studium. Vorlesungsfreie Zeit heißt bei mir, abgesehen von wenigen schriftlichen Arbeiten, auch wirklich freie Zeit. Manche schriftlichen Ausarbeitungen schaffe ich sogar neben den Vorlesungen und kann sie noch vor Ende der Vorlesungszeit abgeben.
    Auch was die Dozenten angeht, sehe ich es gespalten. Ich erlebe an meiner FH gerade einen Generatiobenwechsel. Bei vielen älteren Dozenten ist es genau so, wie du es beschreibst. Bei einigen jüngeren dagegen geht es mehr um Diskussion und neue Ideen als um vorgefertigtes Wissen. Klar versuchen die auch, ihr Wissen zu vermitteln (und pauschalisieren darf man einzelne Altersgruppen bei Dozenten definitiv nicht), aber einige benoten bei mir bsp. nicht nur auf Basis eines Referats oder einer Ausarbeitung, sondern auch anhand der Beteiligung im Kurs und wie intensiv sich einfach an Diskussionen beteiligt wurde.

    Zuletzt noch zum Wert des Bachelors: Von der Uni kann ich das nicht einschätzen, nur von der FH und da eigentlich auch nur von meinem Studiengang. Wir sind in jedem Jahrgang nur etwa 30 bis 40 Studierende, also sehr klein. Eine unserer Professorinnen macht alle paar Jahre eine Umfrage unter Alumni, wohin es sie nach dem Bachelor verschlagen hat. Einige studieren zwar weiter, oft weil unser Bachelor sehr generalistisch angelegt ist, aber ca. die Hälfte der Alumni, die sich befragen ließen, gehen direkt nach dem Bachelor arbeiten – in einem relevanten Feld und mit akzeptablem (wenn auch nicht optimalen) Gehalt.

    So viel mal von mir (der Kommentar ist eindeutig länger geworden als geplant ^^‘). Ich weiß, dass das meine Erfahrungen ebenso wenig wie deine Punkte pauschalisiert werden könnten. Trotzdem finde ich es gut, dass du diese Punkte ansprichst! In all den Diskussionen um steigende Studierendenzahlen, den Druck auf Schulabgänger, zu studieren, und Fachkräftemange, sollten deine Anmerkungen eigentlich präsenter sein.

    Liebe Grüße
    Sarah

    • Moin Sarah,

      erst einmal danke für deinen ausführlichen Kommentar. 🙂

      Ja, diese Erfahrung wie deine Freunde habe ich auch gemacht: Die Uni liefert einem alle Theorie, aber die praktische Umsetzung des ganzen muss man sich irgendwie selbst aneignen.
      Das finde ich grundsätzlich gar nicht schlimm, wenn es denn alle machen würden. Pflichtpraktika von mindestens 3 Monaten würde ich daher gerade in Bachelorstudiengängen sehr begrüßen. Bei uns waren es glaube ich 6 Wochen, die ich dann auf 6 Monate erweitert habe. Denn mal ehrlich, in 6 Wochen erfährt man nicht, wie es ist wirklich zu arbeiten und ist den meisten Firmen auch nicht so involviert, dass man einen tatsächlichen Einblick in mögliche Aufgabengebiete bekommt.

      Deinem letzten Punkt muss ich auch vollkommen recht geben. Es bringt einfach nichts, wenn möglichst viele studieren, aber diese Menschen ohne eigenen Antrieb für den Arbeitsmarkt dann nicht zu gebrauchen sind. Natürlich ist umfassende Bildung super, aber Menschen sind nicht dümmer, wenn sie nicht studieren, sondern eine Ausbildung machen. Mit entsprechenden Fortbildungen sind das oft die richtigen Fachkräfte, nicht die studierten, die die Theorie kennen aber von der Praxis keine Ahnung haben.

      LG Lexa

  • Hallo Lexa,
    ich habe nicht studiert und eine Ausbildung zur Familienpflegerin gemacht. Mittlerweile arbeite ich seit 10 Jahren in meinem Beruf mit den Kindern in der Schule was mir viel Spass macht auch wenn es oft sehr anstrengend ist!!! Die Ausbildung war allerdings auch ziemlich straff organisiert denn die ganze Theorie mit Praktika wurde in 2 Jahre gepackt und im Anerkennungsjahr war es dann wesentlich angenehmer!! Ich hatte in den Jahren meiner Ausbildung kaum Zeit für mich selbst denn ich hatte eine 80 Stundenwoche mit sehr langen Unterrichtszeiten, Hausaufgaben, Projekte, Klausurvorbereitung usw. Viele denken dass eine Ausbildung sehr leicht ist doch das wars nicht und man braucht ebenfalls sehr viel Disziplin. Es war eine schwere Zeit doch ich hatte einen grossen Traum viele Reisen zu machen was mich immer fasziniert hat. Kurz bevor meine Lehre fertig war lernte ich meinen Mann kennen der ebenfalls eine Leidenschaft fürs reisen hat. So haben wir dann vor 7 Jahren geheiratet und leben jetzt unseren Lebenstraum und können jedes Jahr eine tollle Reise machen was mit 2 Gehältern gut geht!
    Eine Freundin von mir hat sehr lange studiert und mehreres ausprobiert doch immer noch nicht das richtige gefunden, der Mann meiner Cousine hat sein Lehramtstudium sehr schleifen lassen und Kinder bekommen und sein Examen nicht geschafft und so manch anderer aus der Verwandtschaft probiert eines nach dem anderen aus und wird nicht fertig. Man kann auch sehr erfolgreich sein mit einer Ausbildung, das sehe ich an zwei Klassenkameraden diese haben beide eine Lehre im Handwerk gemacht, ihren Meister gemacht und einen Betrieb aufgebaut und bauen Lehrlinge aus! Es gibt auch Ausbildungsberufe wo man teilweise mehr verdient wie als Akademiker. Für mich war immer klar, dass ich gerne eine Ausbildung machen wollte. Von denjenigen die mehreres ausprobiert haben von denen ich berichtet habe ich oft den Eindruck, dass sie nicht wissen was sie wollen in ihrem Leben.
    Viele Grüsse
    Daniela

  • Provokante Thesen von dir, aber sie enthalten definitiv einen wahren Kern. Wenn ich mir dann die Anzahl der Kommentare usw. anschaue, sollte ich wohl wirklich mal zum Thema Ausbildung versus Studium usw. bloggen, da scheint es ja doch großes Interesse zu geben.

  • Du sprichst mir so aus der Seele. Ich gehöre zu denen, die ein Studium begonnen und gewechselt haben. Dann habe ich etwas studiert, dass auf dem Arbeitsmarkt etwas bringen soll Wirtschaftsinformatik. Durch Krankheit etc. hat das Studium länger gedauert, aber nichtsdestotrotz ein 1,… Zeugnis. Dann als Frau angeblich in so einem Bereich gefragt! Nichts da! Halbes Jahr. 50 Bewerbungen später keinen Job. Jede Stelle hat so viele haarsträubende Erwartungen, dass es unmöglich ist alles zu können. Orientieren nach dem Studium ist eh nicht drin und dann wird das Gehalt als Frau gedrückt. Eine namenhafte Firma hat mir prompt gesagt, dass sie Frauen Brutto 1000 Euro weniger zahlen. Warum? Weil, darum. Keine Einsicht. Mittlerweile werde ich immer älter und die Berufsaussichten damit auch schlechter, weil der Markt überfüllt mit ungelernten Kräften ist, die in ihrer Freizeit Leidenschaftsprogrammierer sind und dann am besten 18 und sich mit 20.000 zufrieden geben.
    Ich habe das Gefühl, dass man durchgehend belogen wird, wenn es um angebliche Fachkräftemangel geht. Übrigens haben zwei Kommilitonen, die ebenfalls gute Leistungen und teils sehr gute Praxiserfahrung vorweisen konnten, aufgegeben und eine Ausbildung begonnen bzw. in ihrer ersten Ausbildung gearbeitet. Es ist haarsträubend was auf dem Arbeitsmarkt los ist, vor allem, weil viele Unternehmen bei ihren Einstellungen damals nicht einmal ansatzweise diese Vorrausetzungen erfüllen mussten, aber unser Generation ist faul und will nicht arbeiten… wo sind den unsere angeblich gut bezahlten Jobs? Egal in welche Freunde ich gefragte habe, ob sie nun Slavistische Philosophie oder Kunstpädagogik studieren. Ihnen wird am laufendem Band erzählt, dass sie sooo gute Jobaussichten haben. Die Realität sieht anders aus. Der Prozentsatz der Studenabgänger, die danach eine Ausbildung machen steigt immer drastischer an. Folge: Abiturienten, Real- und Hauptabschlussträger werden nicht genommen und müssen ggf. weiter Schule/Studium machen oder sich anderweitig Beschäftigung verschaffen. Ähnlich wie es schon seit Jahren der Fall mit Ausbildungen der Fall war, die bspw. für Realschüler und Hauptschüler konzipiert wurden und von Abiturienten belegt werden. Beispiel Industriekauffrau/-mann. Ich komme aus einem Gebiet in dem Arbeitsplätze rar sind und aus meinem Jahrgang im Abitur mit rund 120 Leuten. Haben meines Wissens alleine 35 eine Ausbildung zum Bürokaufmann/-frau gemacht, da sie nichts anderes bekommen haben. Eine eigentliche Hauptschulausbildung wohlgemerkt, denen man die Ausbildungen leider weggenommen an.
    So, nun ist das länger geworden als geplant. Rage-Mode-Aus. Danke für deinen Text. Ich wünschte man würde der Zukunft etwas realistischere Werte vermitteln und das Problem anpacken… aber das wird sicher nicht geschehen… leider.

    • Moin Mina,

      danke für deinen Erfahrungen. Es ist echt interessant, wie andere so ihren Weg gemacht haben. Bei Wirtschaftsinformatik hätte ich auch erwartet, dass sich damit einfach gute Arbeit finden lässt. Aber was du erlebt hast ist ja wirklich ungeheuerlich!

      LG Lexa

  • Es tut gut, das zu lesen. Ich bin 40, habe nach meinem Abitur nicht studiert und das beschäftigt mich teilweise bis heute. Warum, kann ich nicht klar sagen. Gründe waren, dass ich mit 18 endlich ausziehen wollte, dass ich aus einem eher schwierigen /entwicklungshinderlichen Elternhaus komme und es mir an manchen Stellen an Selbstvertrauen fehlt. Mittlerweile habe ich zwei Ausbildungen hinter mir, bin selbstständig und dabei, meinen eigenen beruflichen Bereich zu erschließen. Erst vor wenigen Jahren erfuhr ich von meiner Hochbegabung durch einen IQ-Test beim Psychologen… Was, ich hochbegabt?
    Vieles verwirrende von früher klärt sich gerade durch diese Kenntnis. Aber wieder die Frage, hätte ich doch… sollte ich noch… Nein. Es ist derzeit gut wie es ist, und der Rest an Unsicherheit wird sich auflösen lassen. Wie man sein Potential am besten leben kann, die Aufgabe hat jeder für sich individuell zu lösen, viele Wege dazu gibt es und jede Suche hat, glaube ich, ihren Sinn… Danke für deinen Text hier.

  • Also da muss ich euch ja bitte aus eurer Blase mal herausholen…

    Punt 1, Zeitverschwendung:

    Die Universität bietet es dir kostenfrei an Fachwissen leicht zugänglich zu sammeln, eben durch solche Vorlesungen. Sollte man für sich herausfinden, das die einem wenig Helfen aus verschiedensten Gründen, dann kann man ja einfach nicht zur Vorlesung hingehen. Es ist ja nicht verpflichtend….

    Punkt 2, Selbstständigkeit:

    Viele Studenten sind das erste mal von zu Hause weg und haben dementsprechend nicht die nötige Lebenserfahrung gesammelt. Daraus resultiert eine Unsicherheit, da man ja alles richtig machen möchte. Man ist das erste mal in Kontakt mit der Bürokratie, Rechnungen und so weiter. Diese Erfahrung wird jeder irgendwann mal machen, sei es in der Uni oder auf der Lehre, nur in der Uni sammeln sich eben viele.

    Punkt 3, Freizeit:

    Ich hatte noch nie so viel Freizeit wie in meinem Studium. Man hat aber zugegeben nie wirklich Zeit in der man nicht lernen muss. ACH NE, da sind ja noch die Semesterferien, die Teilweise so lange sind, das man sich wieder nach dem Studium sehnt.

    Punkt 4, Arbeitschancen:

    Es hängt ganz davon ab was man studiert. Ärzte, Informatiker und Ingeneure werden ständig gesucht. Es geht sogar so weit das die Arbeitgeber aktiv auf der Universität nach Studenten mit diesen Qualitäten suchen.
    Da möchte ich aber auch die Studienwahl mit hinblick auf die Jobchancen kritisieren. Wer braucht denn bitte schon Soziologen. Das Studium geht nicht nur auf mögliche Jobchancen hinaus, sondern soll auch die Interessen fröhnen, aber dann soll man sich bei Soziologie bitte nicht beschweren.

    Man kann das Übrigens locker in 3/5 Jahren schaffen.

    Punkt 5, Frei denken:

    Die Universität lehrt dir Stoff, wie du den Stoff verarbeitest liegt bei dir. Frei denken kannst du dann in deinem Soziologieclub oder in der Bar…

    Fazit:

    Ich gehe davon aus das sie mit falschen Erwartungen in das Studium gegangen sind. nach dem Motto ich Studiere, finde danach einen Job und genieße das tolle Leben. In der Realität bietet dir die Uni an etwas zu lernen, ob es dich interessiert, die Jobchancen erhöht oder sogar beides. Und die Prüfung kannst du immer ablegen wann du willst, wenn du denkst das du die erforderlichen Kompetenzen erworben hast, denn das ist das einzige was diese prüfung beweist.

    • Und ich bitte dich einfach den letzten Absatz auch zu lesen. So, wie es alle anderen auch getan haben. Und dann vielleicht auch diesen Beitrag von mir zu lesen: https://meergedanken.de/gruende-warum-studieren/

      Zusätzlich sollte dir eigentlich klar sein, dass dein Studium nicht jedes Studium ist. Es gibt verpflichtende Vorlesungen mit Anwesenheitspflicht, es gibt Studiengänge, die ihre Prüfungen ALLE in den Semesterferien haben (die heißen ja nicht ohne Grund offiziell „vorlesungsfreie Zeit“ und nicht „Ferien“).

      • Erstmal…

        Vielen Dank das du mein Kommentar veröffentlicht hast, ich hatte (zu Unrecht) die Vermutung das hier kontroversielle Kommentare ausgeblendet werden, da hier alles zu gut um wahr zu seinen scheind. Da liege ich wohl Falsch und muss dann wohl zugeben das du eine nette Community zu haben scheinst…

        Wie auch immer. Meiner Meinung nach ist das Studieren einer der schönsten Zeiten meines bisherigen Lebens, obwohl ich auch das Schülerseins gemocht habe… Und meiner Erfahrung nach muss ich in jedem Punkt widersprechen. Mir wurde eben die Möglichkeit des autonomen Lebens und Lernen gelehrt, was ich sehr genieße.

        Mich wundert allerdings doch was ihr nach den Semesterprüfungen macht, denn da habe ich für einen sehr langen Zeitraum nichts zu tun bis das neue Semester anfängt.

        • Moin Mara,
          im großen und ganzen mochte ich das Studium auch. Und ich würde wohl auch wieder studieren, wenn ich vor der gleichen Wahl stehe. Aber es war halt nicht alles schön, vieles war auch unnötig anstrengend und hat mich geärgert (und damit meine ich nicht den Inhalt, sondern die Art der Vermittlung und das Zwischenmenschliche).

          Wir hatten 3 Monate vorlesungsfreie Zeit und in den ersten 2 Monaten wurden Klausuren geschrieben und Abgabefrist der Hausarbeiten (ja, immer mehr als eine) war meist der letzte Tag der vorlesungsfreien Zeit. Wenn man die mögliche Zeit also voll ausnutzte (und das war teilweise auf Grund des Umfangs der Arbeiten wirklich nötig), gab es also offiziell keinen einzigen Tag frei. Die Tage direkt nach Klausuren hat man sich zwar trotzdem erholt, aber die nächsten Aufgaben saßen einem immer im Nacken.

  • OMG Ich habe 3x versucht, ein Studium zu beginnen – jedes Mal, egal welches Fach oder welcher Studienort – habe ich abgebrochen aufgrund der dümmlichen Studenten; die das Offensichtlichste noch nachfragen oder ausdiskutieren müssen… und der absoluten Zeitverschwendung. Sobald ich das Unigebäude betrat lernte ich selten mal etwas wirklich Neues. Ne, ich bin heilfroh um meine Ausbildung. Funfact: Musste als Azubi mal eine Frau einarbeiten, die frisch aus ihrem BWL Studium kam – und die Gute wusste nicht, was der Unterschied zwischen USt und MwSt ist.. als BWL Master .. zur Info: es ist das Gleiche…

    • Moin Lizzie,
      3 Versuche ist aber viel. Da wolltest du es wirklich. Schade, dass es für dich dann so gar nicht passt. Oder auch nicht schade, wenn du jetzt zufrieden mit deiner beruflichen Laufbahn bist.
      LG Lexa

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