Letzte Überarbeitung am 27. März 2022
Titel: Der Junge muss an die frische Luft
erschienen: 06.10.2014
Seiten: 320
Preis: 19,99€*
Preis EBook: 9,99€*
Dieses Buch habe ich zum Geburtstag geschenkt bekommen (wobei ich mich jetzt grade frage, wie meine Oma es geschafft hat mir das Buch am Erscheinungstag morgens um 09 Uhr zu schenken?) und hatte so gar keine Erwartungen daran.
Na klar kenne ich Hape, wer in Deutschland nicht? Und Biografien sind so grundsätzlich auch sehr interessant, aber ich hätte mir das Buch nie selbst im Laden gekauft. Jetzt im Nachhinein bin ich aber sehr froh, dass es mir geschenkt wurde.
Mit Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg* zeigte Hape ja schon 2008, dass er es auch in Buchform schafft viele Fans um sich zu scharen. Und auch dieses Buch wird sicherlich viele begeistern. Es ist einfach schön geschrieben und lässt sich gut lesen.
Obwohl die behandelten Themen doch sehr dramatisch und traurig sind. Es geht um Hapes Kindheit. Die Famliliengeschichte aus seiner Sicht. So, wie er seine Kindheit erlebt hat. Die unterschiedlichen Charaktere seiner Familie und die traurigen Ereignisse rund um den Selbstmord seiner Mutter.
All das, was ihn zu dem Komiker gemacht hat, den wir alle kennen. Um die Substanz hinter der Fassade, wenn man so viel.
Ich möchte jetzt gar nicht genau nacherzählen, was er erlebt hat. Das wäre für mich und für dich gleichermaßen langweilig. Ich möchte nur sagen, dass dieses Buch Mut macht und beeindruckt. Es macht Mut, da es einem zeigt, dass das eigene Leben gar nicht so schlecht ist. Und wenn das eigene Leben doch von Schicksalschlägen gezeichnet sein sollte, zeigt es einem, dass es einem trotzdem gut gehen kann.
Es beeindruckt, weil hier ein Mann der schlimmes erlebt hat sich damit scheinbar auseinander gesetzt und das Beste draus gemacht hat.
Ich würde dieses Buch also uneingeschränkt jedem empfehlen. Es ist kein Thriller, es ist keine Komödie und auch keine Fantasy. Es ist die Erinnerung an ein Leben. Echt und gerade deswegen völlig überdreht. Ein Mann erinnert sich daran, wie es war ein kleiner Junge zu sein.
Und genau hier, liegt meine einzige Kritik: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sich an Begebenheiten erinnert, bei denen er 1 oder 2 Jahre alt war. Und auch die Erinnerungen als fünfjähriger sind meiner Meinung nach zu detailreich um wirklich seine Erinnerungen zu sein. Einzelne Momente, okay. Aber nicht diese Vielzahl von Erinnerungen. Dies sind sicherlich Erinnerungen die aus Erzählungen von anderen entstanden sind. Keine „eigenen“ Erinnerungen. Geschrieben ist es aber so, als ob er sich daran erinnert wie er als Kleinkind bei seine Oma im Laden saß.
Das hat mich beim Lesen gestört. Nicht doll und nicht schlimm, aber es hat mich gestört.
Kennst du das Buch? Magst du Biografien? Oder sind dir rein erfundene Storys viel lieber?