Letzte Überarbeitung am 27. März 2022
[Rezensionsexemplar]Autor: John Cleese
erschienen: März 2015
479 Seiten
Preis: 22,99€*
Buchrücken
Als im September 1969 die ersten Folge von Monty Python’s Flying Circus gedreht wurde, war John Cleese knapp dreißig Jahre alt. Bis zu diesem Moment hatte das Leben bereits schwerwiegende Fragen aufgeworfen. Hatten die Deutschen kurz nach seiner Geburt sein unbedeutendes englisches Heimatdorf tatsächlich nur bombardiert, um zu beweisen, dass sie doch Sinn für Humor besaßen? Würde er sich je wieder von dem Trauma erholen, als Kleinkind von einem Kaninchen gebissen worden zu sein? Warum hatte man ihn für seinen ersten ernsthaften Bühnenauftritt als Luzifer ausgerechnet in Strumpfhosen gesteckt? In seiner Autobiografie zeichnet Weltstar John Cleese ein Porträt des Künstlers als junger Mann bis zur Gründung von Monty Python, um diesen und vielen anderen Fragen auf den Grund zu gehen.
„Wo war ich noch mal?“ erzählt den Lebensweg eines schüchternen englischen Schlaks zum gefeierten Komödianten, der den Humor ganzer Generationen prägen sollte.
Meine Meinung
Ich muss vorweg sagen: Ich bin kein Monty Phyton Fan. Also nicht, dass ich es schlecht fände, aber es gehört für mich zu den Sachen, die man sich gerne ansehen kann, aber nicht muss. Aber ich bin wahrscheinlich auch zu jung, um tatsächlich so richtig begeistert zu sein. Schließlich war ich noch nicht auf der Welt, als der Hype groß war.
Trotzdem wollte ich diese Autobiografie gerne lesen, einfach, weil ich gerne Biografien lese und es viel zu selten tue. (Wenn ihr also Empfehlungen für wirklich tolle Biografien habt, immer her damit.)
John Cleese ist wirklich eine außergewöhnliche Person. Eine echte Persönlichkeit. Sein Leben war alles andere als langweilig, auch, wenn er selbst in diesem Buch gerne so tut, als wäre es das. Es folgt ein Ereignis und eine glückliche Wendung auf die andere und er versteht es vortrefflich (wie so ein echter Engländer) sein eigenes Licht gewaltig unter den Scheffel zu stellen. Er ist sich nicht zu schade seine Ängste, Macken und Marotten mit den Lesern zu teilen und erzählt (vermeintlich) frei von der Leber weg, wie sein Leben ablief.
Einfach war dieses Leben sicherlich nicht, aber er fand seinen Weg und schafft es hinterher wunderbar ihn als ganz leicht und zufällig darzustellen. Aber: Er hat viel gearbeitet und war an seinem Erfolg maßgeblich beteiligt. Sicherlich, zu so einer Karriere gehört auch immer ein bisschen Glück, ohne geht es einfach nicht, jedoch reicht Glück alleine nicht. Man muss auch können, was man tut. Und wenn John Cleese etwas kann, dann ist es Comedy. Das sollte wohl jedem bekannt sein.
Übrigens: Das Buch endet nicht in der Gegenwart, sondern mit der ersten Folge von Monty Phyton. Es wird der Weg bis dahin, bis zum großen Durchbruch sozusagen, erzählt. Ein Umstand, den ich persönlich positiv finde, denn so bleibt mehr Raum um auch Details zu erzählen, die sicherlich untergegangen wären, wenn versucht worden wäre ein gesamtes Leben zwischen zwei Buchdeckel zu bringen. Und wer weiß, eine Fortsetzung über die nächsten 30 Jahre im Leben von John Cleese ist nicht ausgeschlossen.
Im Endeffekt kann ich dieses Buch zwei Personengruppen empfehlen: Jeder, der wie ich grundsätzlich gerne Biografien liest und jeder, der sich für John Cleese interessiert, ist mit diesem Buch gut beraten.
Ich finde einfach nichts dran auszusetzen. Es liest sich gut und flüssig, es ist ein interessantes Leben von einer interessanten Person erzählt.
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