Autor: Jonas Jonasson
352 Seiten
erschienen: April 2016
Preis: 19,99€*
Verlag: carl´s books
Als ich erfuhr, dass es ein neues Buch von Jonas Jonasson gab, landete es sofort auf meiner Wunschliste, denn ich war von der Analphabetin, die rechnen konnte* begeistert und fand den Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand* sehr unterhaltsam. Leider kann sein drittes Buch da aber nicht mehr mithalten. Meiner Meinung nach.
Buchrücken
Johan Andersson – seit seinen zahllosen Gefängnisaufenthalten nur noch »Mörder Anders« genannt – ist frisch aus dem Knast entlassen, braucht eine Bleibe, neue Freunde und ein wenig Kleingeld, um sich das Leben schönzutrinken.
Da kommt ihm die Begegnung mit der Pfarrerin Johanna Kjellander, die wegen ihrer atheistischen Gesinnung soeben ihren Job verloren hat, gerade recht. Johanna ist ebenfalls auf der Suche nach dem schnellen Geld und hat eine geniale Geschäftsidee:
Zusammen mit dem Hotel-Rezeptionisten Per Persson gründen sie eine »Körperverletzungsagentur« mit Mörder-Anders in der Rolle des Auftragsschlägers.
Die Nachfrage läuft blendend, die ersten Millionen sind schnell verdient. Bis Mörder-Anders nach dem höheren Sinn des Ganzen fragt. Und obwohl ihm Johanna dringend abrät, versucht er einfach mal, Jesus anzusprechen. Nach ein bisschen Wartezeit (die er mit ein paar Bieren überbrückt) geschieht das Wunder:
Jesus antwortet. Von diesem Augenblick an will Mörder Anders sein Leben ändern und nur noch Gutes tun. Er ahnt nicht, dass er damit eine Kettenreaktion auslöst, die das ganze Land in Aufruhr versetzt…
Augenzwinkernd, raffiniert und mit einem Feuerwerk an genialen Einfällen hält Jonas Jonasson der modernen Gesellschaft einen Spiegel vor und hat mit Mörder Anders einen unvergesslichen Anti-Helden erschaffen.
Meine Meinung
Der Titel und Buchrücken sind sehr vielversprechend. Alles spricht für eine weitere abstruse und doch in sich logische und sehr unterhaltsame Geschichte. An den Vorgängern hat mir besonders gefallen, dass die Storys, obwohl völlig bekloppt, auch etwas Tiefgang hatten. Man konnte mehr hinter den reinen Begebenheiten sehen und war nicht nur gut unterhalten, sondern wurde auch zum Nachdenken angeregt.
Das fehlte mir hier, obwohl im Klappentext angekündigt, leider völlig. Oder ich habe es nur nicht kapiert und tatsächlich steckt in diesen Seiten die Gesellschaftskritik überhaupt. Kann natürlich auch sein, das will ich nicht ausschließen.
Die Geschichte selbst ist gut. Das Buch selbst kann ich weiterempfehlen. Nur, meine Erwartungen waren wahrscheinlich zu hoch, so, dass ich es ein wenig enttäuscht aus der Hand gelegt habe.
Nach dem die Körperverletzungsagentur auf Grund des Gesinnungswandels von Mörder Anders Geschichte ist, geht es erst richtig los. Johanna und Per lassen sich so einiges einfallen, wie sie weiterhin durch Mörder Anders Geld scheffeln können. Dabei tat mir Mörder Anders im Laufe der Geschichte einige Male schon ein bisschen leid. Er wird ziemlich ausgenutzt, obwohl er eigentlich nur Gutes tun will. Zwar will er sich dafür nicht zu sehr anstrengen, aber immerhin ist sein Gesinnungswandel echt (so echt, wie seine Alkoholsucht).
Es passiert einiges, Morde und Explosionen eingeschlossen, aber trotzdem wird es nicht wirklich spannend. Die Geschichte tröpfelt so vor sich hin und nimmt zu keinem Zeitpunkt richtig Fahrt auf. Deswegen möchte ich das, was passiert hier gar nicht weiter ausführen, das würde nämlich auch noch das letzte bisschen Spannung aus der Geschichte entfernen. 😉
Ich verrate nur, dass es am Ende ein Happy End gibt. So ein richtiges mit „Friede-Freude-Eierkuchen“ und vielen Geschenken von Mörder Anders an arme Menschen.
Ich denke, wen die Beschreibung anspricht, der sollte das Buch auch lesen. Und wer ohne große Erwartungen an die Lektüre geht, der hat auch sicherlich einige vergnügliche Stunden mit dem Buch. Wer von dem Hundertjährigen* und der Analphabetin* allerdings restlos begeistert war und seine Erwartungen daher nicht runterschrauben kann, der sollte dieses Buch vielleicht besser auslassen und auf das nächste warten. Das wird sicherlich wieder besser.
Ich liebe seine Bücher.
Und das ist das beste!
Ich persönlich finde ja die Analphabetin bisher am tollsten. Aber wer weiß, was noch erscheinen wird 😉
LG Lexa