Letzte Überarbeitung am 17. Februar 2020
Noch während der Schwangerschaft zog bei Freunden von uns ein ganz bezaubernder Welpe ein. Wir scherzten, dass der Unterschied zwischen Kind und Hund sicherlich sehr klein wäre. Wahrscheinlich sei der Hund sogar pflegeleichter und die bessere Wahl.
Jetzt ist beinahe ein Jahr vergangen seit damals und ich dachte in den letzten Monaten oft, sehr oft, an diese Unterhaltung zurück.
Kind oder Hund, Hund oder Kind… die Ähnlichkeiten sind nicht zu leugnen. Zumindest am Anfang wollen beide ziemlich identisch behandelt werden: Nahrung, ein warmes und kuscheliges Plätzchen, viele Streicheleinheiten und regelmäßige Spaziergänge. Mehr braucht es nicht zum Hundeglück oder für ein zufriedenes Baby.
Um das Ganze zu verdeutlichen, nehmen wir einmal an, Familie Meier hat beides. Einen Hund und ein Baby. Um die Verwechslungsgefahr zu erhöhen, hören beide auf den Namen Paul. Dank der dünnen Wände der Wohnung, hören die Nachbarn von Familie Meier folgende Sätze und rätseln, ob Hund oder Kind gemeint ist.
Viel Spaß beim Miträtseln.
- Paul, hör sofort auf damit! Schuhe sind nicht zum Essen da!
- Oh, du Süßspatz. So niedlich wie du kann doch kein Lebewesen sein.
- Du glaubst nicht, was Paul heute getan hat. Den ganzen Tag ist er mir gefolgt. Ich konnte keinen Schritt tun, ohne das Paul mir hinterher kam.
- Seit wir Paul haben muss ich viel weniger saugen. Alles, was an Essen runterfällt wird gefunden und verspeist.
- Seit wir Paul haben muss ich viel häufiger saugen. Wie kann so ein kleines Wesen so viel Dreck verursachen?
- Ich war noch nie so viel spazieren, wie jetzt mit Paul. Wie schöne Ecken unser Viertel hat.
- Weißt du, was echter Luxus ist? Alleine auf die Toilette gehen. Immer wenn ich die Badezimmertür schließe sitzt Paul heulend vor der Tür. Und wenn ich ihn reinlasse reißt er die Klopapierrolle in Fetzen.
- Paul frisst uns noch die Haare vom Kopf! Wie passt das alles in den kleinen Bauch?
- So ein Leben möchte ich mal haben: 14 Stunden Schlaf am Tag und die restliche Zeit essen und bespaßt werden.
- Was stinkt hier so? Paul?!
- Paul, runter vom Sofa!
- Hör sofort auf am Kabel zu nagen!
- Bevor wir toben, sollten wir dir die Krallen schneiden.
- Gut machst du das. Das müssen wir heute Abend Papa zeigen.
- Wieso sabberst du eigentlich so viel?
- Du hast viel zu viel Spielzeug!
- Ach, komm her. Wenn du mich so ansiehst kann ich dir einfach nicht böse sein.
- Nimm doch bitte den Kopf aus dem Kühlschrank, es wird kalt.
- Neuer Rekord: Beim Spaziergang bekamen wir 5 „Ach, wie süß!“ und 3 Leute lächelten uns an.
- Wann bist du eigentlich so groß geworden?
- Autsch, nicht beißen!
- Nein, Paul. Von der Schokolade darfst du nichts. Die ist nicht gut für dich.
- Komm Paul. Wir treffen uns mit Max und Anna zum Spielen.
- Was meinst du? Können wir Paul schon über Nacht bei meiner Mutter lassen?
- Das Türgitter war wirklich eine gute Anschaffung.
- So viel zu: „Paul schläft aber nicht bei uns im Bett.“
Und, was denkt ihr? Wann ist der Hund und wann das Kind Paul gemeint?
Wahrscheinlich habt ihr es schon erraten: Jeder dieser Sätze ist für beide anwendbar. Kinder knabbern an Schuhen und haben Fingernägel, die irre schnell wachsen und dabei sehr scharf sind. Hunde kann man zum Spielen verabreden und einige lieben es im Bett zu schlafen.
Natürlich trifft das alles nicht auf jeden Hund und auf jedes Kind zu, aber alle Beispiele habe ich entweder mit Hund oder Kind selbst erlebt oder es wurde mir erzählt. Manchmal kenne ich sowohl Kind als auch Hund, auf den der Satz passt, manchmal kann ich mir auch einfach nur sehr gut vorstellen, dass es viele Hunde oder Kinder gibt, über die man so sprechen kann.
Jetzt seid ihr dran: Welche Sätze kennt ihr, die sowohl auf Hund als auch Kind passen?