Bei Kräutertee scheiden sich die Geister: Die einen trinken ihn nur wenn sie wirklich krank sind, die anderen finden ihn wirklich lecker. So oder so ist aber unumstritten, dass Kräutertee uns gut tut.
Doch wie sollte er zubereitet werden und sind frische Kräuter besser als getrocknete?
Was ist Kräutertee?
Als Kräutertee wird ein Tee bezeichnet, der aus frischen oder getrockneten Blättern, Blüten oder Früchten von Kräutern aufgegossen wird. Man bekommt lose Ware, Aufgussbeutel oder Instantpulver bzw. -granulat. Dabei gilt: Je frischer und gröber, desto besser.
Frische Kräuter enthalten die meisten Wirkstoffe und Aromen. Aber nicht jeder hat die Lust, Zeit oder den Platz sich ein Kräuterbeet anzulegen, deswegen spricht auch nichts gegen getrockneten losen Tee oder Teebeutel. Entscheiden Sie selbst, was Sie mögen und womit Sie sich wohlfühlen. Es soll Ihnen schmecken und gut tun, mehr nicht.
Ungesüßt getrunken sind Kräutertees ein perfekter Flüssigkeitslieferant, da sie kalorien- und koffeinfrei sind und teilweise (vor allem die frische Variante) Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten.
Die Zubereitung
Bei Teebeuteln und Instantprodukten steht auf der Packung, was die beste Zubereitungsform ist. Bei getrocknetem, losen Tee nimmt man in der Regel ein bis zwei Teelöffel Tee für 200ml kochendes Wasser. (Mein Tipp: Ein Teemaß* ist besser geeignet.) Bei frischen Kräutern ist das Abmessen mit Löffeln schwierig. Ich nehme immer ungefähr eine Hand voll Blätter für einen Becher. Dabei sind die Blätter lose aufeinander gestapelt oder noch am Stängel und nicht zusammengepresst.
Nach Möglichkeit sollte weiches Leitungswasser oder stilles, mineralstoffarmes Mineralwasser zur Zubereitung genutzt werden. Hartes, kalkhaltiges Wasser beeinflusst den Eigengeschmack des Tees. Ein Wasserfilter* kann hier Abhilfe schaffen.
Je nach Vorlieben kann ein Tee-Ei* verwendet werden oder eine Teekanne*
mit integriertem Sieb. Ich nutze beides. Das Tee-Ei für einzelne Becher am Abend und die Teekanne für ausgiebige Sonntagsfrühstücke. Mit einem Stövchen*
dadrunter bleibt der Tee lange heiß. Eine Teekanne sollte aus Porzellan, Keramik oder Glas sein und immer nur mit klarem, heißem Wasser ausgespült werden. Dann bekommt man mit Sicherheit das beste Geschmackserlebnis.
Aber Kräutertee schmeckt nicht nur gut, er hilft uns auch bei kleinen Wehwechen und stärkt die Nerven.
Welcher Kräutertee hilft wobei?
Brennesseltee
verwendete Pflanzenteile
Kraut, Blätter der Brennessel (Urtica dioica, Urtica urens)
Wirkung
harntreibend, kann allergische Reaktionen lindern
Fencheltee
verwendete Pflanzenteile
Früchte (Samen) des Gewürzfenchels (Foeniculum vulgare ssp. vulgare var. dulce)
Wirkung
beruhigend, blähungslindernd, krampflösend, gegen Übelkeit und Entzündung, schleimlösend, appetitanregend
Hibiskusblütentee
verwendete Pflanzenteile
Blüten von Hibiscus sabdariffa
Wirkung
schleimlösend, mild abführend, appetitanregend
Holunderblütentee
verwendete Pflanzenteile
Bluten des Holunders (Sambucus nigra)
Wirkung
entzündungshemmend, schweißtreibend
Kamillentee
verwendete Pflanzenteile
Blüten der Echten Kamille (Matricaria recutita)
Wirkung
Magen- und Darmerkrankungen lindernd, entzündungshemmend
Lindenblütentee
verwendete Pflanzenteile
Blüten der Winterlinde (Tilia Cordata)
Wirkung
schweißtreibend, fiebersenkend, hustenreizlindernd
Melissentee
verwendete Pflanzenteile
Blätter der Melisse (Melissa officinalis)
Wirkung
krampf- und blähungslösend, schmerzstillend, beruhigend
Pfefferminztee
verwendete Pflanzenteile
Blätter der Pfefferminze (Mentha x piperita)
Wirkung
blähungslösend, gegen Übelkeit und krampfartige Beschwerden in Magen-Darm-Bereich und Gallenwegen
Salbeitee
verwendete Pflanzenteile
Blätter des Salbeis (Salvia oficinalis)
Wirkung
entzündungs- und schweißhemmend; zum Gurgeln bei Halzschmerzen
Wermuttee
verwendete Pflanzenteile
Zweigspitzen des Wermuts (Artemisia absinthium)
Wirkung
appetitanregend, gegen Blähungen, Völlegefühl und Krämpfe im Magen-Darm-Bereich