Letzte Überarbeitung am 4. September 2018
Die letzte Linkliebe ist jetzt tatsächlich 4, eher schon 5, Monate her. Viel ist in der Zeit passiert, sowohl bei mir privat, als auch draußen in der Welt. Privat findet sich die Begründung, warum es bis zur siebzehnten Ausgabe so lange dauerte… aber das jetzt auszuführen würde zusammen mit der Linksammlung jeglichen Rahmen sprengen. Kurz gefasst: Familie und Wetter.
Draußen in der Welt passiert jeden Tag etwas neues, aber die letzten Wochen und Tage waren dann doch noch etwas ereignisreicher als man es schon gewohnt ist. So kamen sie mir zumindest vor. Mittlerweile kann wohl niemand mehr behaupten, dass wir in Deutschland kein Problem mit Rassismus hätten. Mit Özil nach Chemnitz sozusagen.
Daher ist in dieser Linkliebe ein klarer politischer Schwerpunkt zu erkennen. Anders ist es momentan einfach nicht möglich. Ich weiß zumindest nicht, wie ich dieses wichtige Thema hier ausklammern sollte. Mal abgesehen davon, dass ich es auch gar nicht will. Vielmehr hoffe ich, dass sich jeder damit beschäftigt; seine eigene Einstellung und seine Handlungen reflektiert und sich dann ganz klar gegen Rechtsextremismus positioniert. Unsere Demokratie ist nicht selbstverständlich und kein Selbstläufer. Seid euch dessen bewusst und handelt danach. Dann schaffen wir das schon.
Juli 2018
- Ausgeschlossen
- „Ausgeschlossen sind in den letzten wenigen Jahren so viele Menschen, fast täglich kommen neue Nachrichten vom Ausschließen und so viele lassen ihrer Leben auf dem Weg in die vermeintliche Freiheit.“
- Integrieren – in was?
- “ Wer als Deutscher unter Deutschen leben will und einen migrantischen Hintergrund hat, der soll sich integrieren, da sind sich viele einig, und zwar so einig, dass sie vergessen zu sagen: integrieren in was eigentlich?“
- Mit der Wurst nach der Speckseite werfen
- “ Die Twitter-Trilogie – selbst Trump muss das wohl neidlos anerkennen – hat so gut funktioniert, dass Özils Verteidigungsmaßnahme in allen deutschen Medien zum zentralen Thema wurde.“
- Die verdrehte Sprache der Flüchtlingsdebatte
- “ Vor allem hat sich etwas innerhalb der Flüchtlingsdebatte geändert: unsere Sprache, die Intention unserer Worte und deren Wirkung. Das Wort Flüchtling scheint schon lange nicht mehr in Verbindung mit Not, Mitleid, humanitärer Hilfe zu stehen – es schmückt stattdessen Negativschlagzeilen oder wird vielmehr vermieden, weil es mit Konnotationen wie “illegal” und “viel zu viele” verbunden wird.“
- „Jaja, deine Urgroßmutter war bei Sigmund Freud“
- „Ida Bauer war die Urgroßmutter der Schriftstellerin Katharina Adler, die in ihrem nun erschienenen Debütroman „Ida“ nicht nur Doras Leben und die Geschichte derer Familie schildert, sondern ein halbes Jahrhundert voller politischer und sozialer Umbrüche erzählt.“
- Japan – Zwang zur Freiheit
- „Einige lächelnde Gesichter am Eingang des Büros oder des Geschäfts, die scheinbar nur den Gästen überschwängliche Aufmerksamkeit schenken, sind in Japan oft wichtiger als Effizienz und Sachlichkeit in unserem Sinne.“
August 2018
- Von Fangirls und Nerds: Das Problem mit Gender und Fandom
- „Weibliche und männliche Fankultur werden unterschiedlich behandelt und wahrgenommen. Fangirls gelten klischeehaft als alberne Teenager, Nerdkultur ist für alle Altersklassen. Nur warum ist das eigentlich so?“
- RSS ist tot und das ist eine Schande
- „RSS ist tot und das verschlechtert den Umgang unserer Gesellschaft mit Nachrichten massiv, findet heise-online-Redakteur Fabian Scherschel.“
- Ich darf nicht behaupten, dass das, was ich hier beschreibe, wirklich passiert ist
- „Die Erinnerungskultur hat den Mythos erschaffen, wir könnten offen über unsere Erlebnisse sprechen, ohne dass die Täter zurückschlügen. Sie kreierte das Bild des harmlosen Nazis. An den Schulen unterrichten wir Geschichte und schicken die Kinder dann nach Hause, um den Holocaust aufzuarbeiten.“
- Gemma Correll – Das feministische Mach-Mit-Buch
- “ Sieh dieses Buch wie ein Freundebuch aus der Grundschule, nur dass du es selbst ausfüllst. Mit deinen persönlichen Heldinnen, mit Büchern und Filmen, die dir über den Weg laufen, mit Ausmalseiten für die langweiligen Schulstunden und Uniseminare und Kaffeepausen auf der Arbeit.“
- Mein Stress ist stressiger als deiner!
- „Wer keinen komplett vollen Terminkalender vorweisen kann ist wahrscheinlich irgendsoein Gammelstudent, der sowieso kaum was für sein Fach machen muss und nur zwei mal pro Woche in die Uni muss.“
- „Rape Cul…was?“ – Was ist diese ominöse Rape Culture?
- „Rape Culture, zu Deutsch Vergewaltigungskultur, bezeichnet Verhaltensweisen, Reaktionen und Mechanismen innerhalb einer Gesellschaft, mit denen sexualisierte Gewalt toleriert, geduldet, gefördert und entschuldigt wird. Rape Culture beinhaltet auch eine Art Mythensammlung, wie sexualisierte Gewalt aussieht, gegen wen sie sich richtet und wer Schuld hat.“
- Feminismus – eine Verteidigung
- „Wir kommunizieren mit Bildungsarbeit und Protest feministische Themen, die uns wichtig sind, in den Mainstream. Das ist alles andere als einfach, dafür aber umso schöner, wenn es funktioniert.“
- Gewalt mit System
- “ Mindestens 1000 Kinder sind in Pennsylvania von mehr als 300 katholischen Priestern missbraucht worden. Die Kirche hat die Täter über Jahrzehnte geschützt, ihre Taten vertuscht.“
- Fandoms / Soziale Netzwerke: Die Veränderung der Diskussionskultur & Auswirkungen auf den Alltag!
- „Bei vielen zählt nur noch die eigene Meinung. Alles was davon abweicht ist falsch und man ist oftmals gar nicht mehr in der Lage, sich in jemand anderen hineinzuversetzen, sachlich zu diskutieren und auch eine andere Meinung als die eigene zuzulassen.“
- War das genug Sex? – Was Frauen Männern schulden
- „Dass von Frauen erwartet wird, sich Männern gegenüber grundsätzlich dankbar zu zeigen, egal wie klein der Gefallen oder die Handlung des Mannes war, ist nichts neues. Seit einigen Jahren gibt es im Internet aber das Konzept der Friendzone.“
- Der illiberale Freistaat
- „Die Vorfälle in Chemnitz und Dresden sind verschiedene Formen desselben Dilemmas. In Teilen Sachsens treffen wutschnaubende Basis und Versagen der Exekutive zusammen.“
- Nehmt die Besorgten endlich ernst!
- „So wie eine kaputte Uhr zweimal am Tag die richtige Uhrzeit anzeigt, haben auch Rechte manchmal Recht mit den Dingen, die sie sagen: Wir müssen die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen, sagen sie, und das stimmt, nur auf eine andere Art, als sie meinen.“
- Frau Finke wird fett (Silencing)
- „Ich kenne alle diese Formen von Silencing-Versuchen, bei mir sind die häufigsten Angriffe solche auf meine Kompetenzen und mein Äußeres, aber auch meine Familie/Beziehungen geraten immer wieder in die Schusslinie.“
- Netflix weiß, was ich letzten Sommer geguckt habe
- „Würde ich jemals einem Psychologen klarmachen wollen, wie es um mich bestellt ist, vielleicht würde ich ihm das Nutzungsprofil meines Netflix-Accounts schicken. Denn der Streamingdienst kennt mich wirklich gut.“
- Doctor Who – Frauenfiguren und Sexismus im Whoniverse
- „Dabei gibt es meiner Meinung nach zwei „Generationen“ von companions: die aus den Staffeln 1-4 (von Showrunner Russel T. Davies) und die aus den Staffeln 5-10 (von Showrunner Steven Moffat), wobei ich die von Russel T. Davies bevorzuge. Ich möchte die wichtigsten Frauenfiguren aus diesen beiden „Äras“ von Doctor Who vergleichen.“
- Die kleinen Dinge
- „Und ich finde bei den Worten „Es sind alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten“ ein wenig Trost. Es gibt mir ein bisschen Hoffnung und ein bisschen Mut, dass wir etwas verändern können. So klein und vermeintlich unwichtig wir auch sind.“
- Die Sprache, die ich als Kind nicht hatte
- „#metoo, #metwo, #mequeer: Darunter berichten Tausende von alltäglichem Hass. Wer sagt, das seien nur Hashtags, unterschätzt die Macht der Vielstimmigkeit.“
- Gesellschaftliche Isolation – Mein Leben als Hikikomori
- „Masako Terasawa ist 31 Jahre alt und lebt seit einigen Jahren zurückgezogen in ihren eigenen vier Wänden. Eine Arbeit hat sie nicht und den Kontakt zu anderen Menschen meidet sie. Für Sumikai berichtet die junge Frau von ihrem Leben als sogenannter Hikikomori.“
Bonusempfehlung
Wer seine politische Einstellung auch durch Shirts, Tassen oder Beutel ausdrücken will, möge in diesen Spreadshirt-Shop gucken: Flussfuchs
Erstmal ein großes Dankeschön, dass du meinen Beitrag auch verlinkt hast <3. Das freut mich sehr. Ich finde es gut, dass du bewusst auch einen politischen Schwerpunkt setzt, denn wie du schon sagtest: ich finde das auch wichtig, gerade jetzt. Da kann man einfach nicht mehr wegsehen oder sagen, dass einen das alles nicht mehr interessiert. Im Moment läuft etwas gewaltig schief und ich verfolge das alles mit Angst und Schrecken, auch wenn es in meinen Augen nicht so unerwartet kommt. Die Politik hat da zu lange weggeschaut, die AfD durch viele Aussagen gestärkt und legitimiert und nun entlädt sich der Hass. Von besorgten Bürgern kann da keine Rede mehr sein.
Werde mich natürlich auch durch einige der anderen Beiträge klicken. Dein Beitrag kommt ja passend zum Wochenende, da finde ich auch die Zeit dafür 🙂
Moin,
ich habe mich zu bedanken, dass du so einen tollen und ausführlichen Beitrag veröffentlicht hast. Leider war ich in letzter Zeit etwas kommentierfaul, aber so kann ich wenigstens doch noch zeigen, wie wichtig ich ihn finde.
Du hast recht, ganz unerwartet ist es wirklich nicht. Wobei ich zugeben muss, dass ich immer noch die Hoffnung hatte, dass sich das Problem irgendwie von alleine löst und alle zu Vernunft kommen. Unrealistisch, ich weiß. Aber so sind Hoffnungen nun mal..
LG Lexa
Oh, Lesestoff für den Samstagmorgen.
Danke dafür 🙂
Bitte 🙂 Hoffe, es war was für dich dabei.