Pegan – die neueste Wunderdiät

Manchmal lebe ich ein bisschen hinterm Mond. Gefühlt zumindest. Von dem neuesten Trend habe ich nämlich nichts gewusst, bis mich letzte Woche eine Leserin per Mail fragte, ob ich etwas dazu sagen könnte. Wie gut diese neue Ernährungsform wäre und ob sie empfehlenswert ist oder nicht?

Es ging um Pegan.

Pegan – Was ist das?

Pegan, oder auch Paleo-Vegan, ist eine Wortschöpfung von Dr. Mark Hyman in seinem Blog am 07.11.2014 (Quelle). Pegan bezeichnet die von im praktizierte Diät, die sich die gesundheitlichen Rosinen aus Paleo und Vegan herauspickt. So seine Aussage.

In diesem Blogartikel gibt er 10 Regeln vor, an die man sich für eine gesunde Ernährung halten sollte. Wenn diese Regeln beachtet werden, ernährt man sich Pegan.

Für dich habe ich diese Regeln hier einmal frei übersetzt. Wenn gewünscht, kannst du sie aber auch hier im Original lesen: Why I am a Pegan – or Paleo-Vegan – and Why You Should Be Too!

  1. Achten Sie auf den glykämischen Index, er sollte möglichst gering sein.
  2. Essen Sie die richtigen Fette, dies sind Omega-3-Fettsäuren, Nüsse, Kokosnüsse, Avocados und Fleisch von Weidetieren.
  3. Essen Sie größtenteils Pflanzen, diese sollten 75% Ihrer Nahrung ausmachen.
  4. Konzentrieren Sie sich auf Nüsse und Samen, sie sind voller Protein, Mineralstoffen und guten Fetten.
  5. Vermeiden Sie Milch. Probieren Sie lieber Ziegen- oder Schafsmilch, aber immer nur als Ausnahme.
  6. Vermeiden Sie Gluten. Wenn Sie es vertragen, sehen Sie es als besondere Ausnahme.
  7. Essen Sie auch glutenfreie Vollkornprodukte nur selten, auch sie erhöhen den Blutzucker.
  8. Essen Sie nur selten Hülsenfrüchte, wenn, dann Linsen.
  9. Essen Sie Fleisch oder Tierprodukte als Beilage, nicht als Hauptgang.
  10. Sehen Sie Zucker als seltenen Leckerbissen, in allen Formen.

Pegan – ist das gesund?

Grundsätzlich: Ja. Pegan ist gesund und es gibt weitaus schlimmere und ungesündere Trends.

Die Konzentration auf Gemüse und Obst ist positiv und auch die Hervorhebung von guten Fetten kann ich nur unterstützen.

Das Fleisch nicht verboten ist, aber man auf die Qualität von Fleisch achten sollte und die Menge einschränken, ist etwas, dass ich auch in meinen 6 Regeln für eine gesunde und ausgewogene Ernährung vertrete.

Das Zucker nicht gesund für uns ist und egal in welcher Form immer als Süßigkeit gelten sollte, ist auch richtig und einleuchtend.

Ob und inwiefern Milch gut oder schlecht für uns ist, ist allerdings ein Streitthema. Es gibt dazu momentan keinen eindeutigen wissenschaftlichen Konsens. Ja, es gibt die Studien, die „beweisen“, dass Milch schädlich für den Menschen ist. Es gibt aber auch Studien, die das Gegenteil „bewiesen“ haben. Meiner persönlichen Meinung nach, kann jeder auf (Kuh-)Milch verzichten, wenn er sie nicht verträgt oder es möchte. Alle anderen sollten sie weiterhin trinken und verwenden. Ein grundsätzliches Verbot von Milch halte ich für den falschen Weg. Vielen Menschen streicht man damit (wahrscheinlich unnötig) ein Stück Genuss.

#Pegan - eine (wahrscheinlich unnötige) Einschränkung. Klick um zu Tweeten

Genau so ist es bei glutenhaltigen Produkten. Nicht alle vertragen es, die sollten natürlich die Finger davon lassen. Gerade, wenn eine echte Glutenunverträglichkeit vorliegt. Aber wer es verträgt und es mag, der sollte sich nicht unnötig selbst kasteien. Genuss ist wichtig und macht ein großes Stück Lebensqualität aus.

Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte sind wichtige Ballaststofflieferanten, die regelmäßig verzehrt werden sollten. Ohne ausreichend Ballaststoffe keine vernünftige Verdauung. Und dann kann die restliche Ernährung noch so gut sein, gut gehen tut es einem dann trotzdem nicht.

Fun Fact

Dr. Mark Hyman gehört zum „Medical Review Board“ der Huffington Post, dort ist aber auch dieser Artikel erschienen: Pegan – Trend oder Schwachsinn?

Mein Fazit

Die Ansätze finde ich durchaus gut und ich bin mir ziemlich sicher, dass sich niemand schadet, der meint sich Pegan ernähren zu müssen. Allerdings enthält die pegane Ernährungsweise meiner Meinung nach Verbote und Einschränkungen die nicht sein müssen. Und im Bezug auf Vollkornprodukte auch nicht sein sollten.

Insgesamt fährt man, glaube ich, mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung besser, bei der prinzipiell alles erlaubt ist (Allergien und Unverträglichkeiten müssen natürlich berücksichtigt werden), aber die verzehrte Menge von ungesunden Lebensmitteln im Auge behalten wird.


Wie ist deine Meinung zu „Pegan“? Hast du schon davon gehört oder ist dieser Trend an dir bisher genau so vorbei gegangen wie an mir?

2 Kommentare
  • Hallo Alexandra,

    ich bin ja eigentlich gut informiert was Ernährungsthemen angeht, ich habe auch von Pegan noch nichts gehört. Prinzipiell hört sich das ja nicht schlecht an, Gluten zu meiden na ja, macht für mich generell keinen Sinn. Milch meide ich, weil ich eine Allergie habe, es gibt Studien, die belegen, dass Milch für Entzündungsprozesse im Körper maßgeblich beteiligt ist…. ich bin da nicht tief im Thema, weil ich generell keine Milch trinke. Mir gefällt nicht, dass man kaum Vollkorn essen soll, er ist ein großer Bestandteil meiner Ernährung….

    Jeder sollte seinen eigenen Weg definieren und sich aktiv mit einem Ansatz auseinandersetzen.

    Liebe Grüße, Bee

    • Hallo Bee,

      genau das meine ich bei der Milch. Natürlich gibt es diese Studien, aber andererseits gibt es auch Studien, die gesundheitsfördernde Eigenschaften von Milch nachgewiesen haben. Deswegen muss jeder selbst sehen, wie gut es ihm mit Milch geht und ein kompletter Verzicht ist nicht für alle sinnvoll. Wenn du eine Allergie hast, für dich aber natürlich schon.

      Du hast recht, jeder sollte den für sich passenden Weg finden. Leider befolgen viele aber blind irgendwelche Anweisungen und setzen sich halt nicht damit auseinander. Und das führt dann zu Problemen.

      Liebe Grüße
      Alexandra

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner