Rezensionsexemplare: woher bekommen, was beachten?

Rezensionsexemplare sind eine gute Möglichkeit für Buchblogger an neue Bücher zu kommen. Doch woher genau bekommt man sie und was muss man beachten?

Letzte Überarbeitung am 10. März 2021

Als ich hier auf dem Blog meine Umfrage zu Rezensionsexemplaren veranstaltet habe, kamen auf unterschiedlichen Kanälen immer mal wieder einige Fragen auf: „Was sind Rezensionsexemplare eigentlich? Woher bekommt man sie? Was muss ich dabei beachten?“ Diese Fragen möchte ich hier heute beantworten und ein paar Unklarheiten und Missverständnisse aus der Welt räumen.

[Nachtrag: Umgekehrt ist es auch nicht immer einfach. Wie man als AutorIn die passenden Blogs für Rezensionen findet, wird auf Crow and Kraken erklärt.]

Was sind Rezensionsexemplare?

Exemplar einer Neuerscheinung, das der Verlag als Freiexemplar an mögliche Rezensenten und Rezensentinnen verschickt

duden.de

Damit ist eigentlich alles gesagt, aber um es noch einmal anders zu formulieren: Jeder Verlag plant normalerweise pro Neuerscheinung (bei Buch, Hörbuch und EBook) ein gewisses Kontingent ein, um es an die Presse zu verschicken, damit diese es besprechen und so Werbung für die Neuerscheinung machen. Früher waren es also Zeitung, Fernsehen und Radio, die diese Exemplare bekommen haben, in Zeiten des Internets sind es auch Blogger und Youtuber und wenn die Entwicklung so weiter geht bald auch Instagrammer und Co. Jeder, der eine gewisse Öffentlichkeit erreicht, hat theoretisch die Möglichkeit ein Rezensionsexemplar zu erhalten.

Rezensionsexemplare sind KEIN Geschenk! Klick um zu Tweeten

Sie werden zwar nicht mit Geld bezahlt, aber mit der Veröffentlichung einer Buchbesprechung. Daher geht mit der Annahme eines Rezensionsexemplar auch immer eine gewisse Verpflichtung einher, aber dazu mehr im letzten Abschnitt.

Woher bekommt man Rezensionsexemplare?

Die Möglichkeiten sind mittlerweile vielfältig, besonders für Blogger. Aber auch für Nicht-Blogger und alle anderen, ohne eigene Follower gibt es die Chance auf Rezensionsexemplare: LovelyBooks, Leser-Welt, Vorablesen und Lesejury sind Plattformen, auf denen regelmäßig Bücher an die Mitglieder verlost werden, damit diese die dann in Leserunden besprechen und/oder Rezensionen auf Amazon und Co. veröffentlichen.

Möglichkeiten als Blogger Rezensionsexemplare zu erhalten

Direkt vom Autor

Bücher von Selfpublishern oder die bei sehr kleinen Verlagen erschienen sind, bekommt man oft nur direkt beim Autor. Wenn man so ein Buch rezensieren möchte, dann kann man dem Autor eine Mail schreiben und höflich nachfragen, ob er einem ein Exemplar zusendet.

Wenn der eigene Blog schon länger existiert, gut bei Google gefunden wird und/oder man in Facebook-Gruppen oder anderen Communitys aktiv ist, wird es auch oft passieren, dass ein Autor bei einem anfragt, ob man sein Buch gerne rezensieren möchte.

Vom Verlag

Auf den Internetseiten der meisten Verlage findet man einen Ansprechpartner für Blogger/Pressearbeit, an den man sich wenden kann, wenn man ein Buch aus dem Verlagsprogramm rezensieren möchte. Die Random House Verlagsgruppe hat diesen Prozess für beide Seiten vereinfacht und das Bloggerportal geschaffen. Dort legt man sich ein Konto an und kann dann jedes Buch, das innerhalb der Verlagsgruppe erschienen ist, anfragen.

Je länger/erfolgreicher man als Buchblogger tätig ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Verlage euch Bücher vorschlagen, die sie gerne von euch rezensiert hätten. Zusätzlich geben viele Verlage einen Blogger-Newsletter raus, in denen Neuerscheinungen vorgestellt werden und man sich dann daraufhin auf einzelne Exemplare bewirbt. Um solche Newsletter zu finden guckt ihr euch am Besten aufmerksam auf den Verlagsseiten um und schreibt im Zweifelsfall den Ansprechpartner für Presse/Blogger an, wie das konkrete Vorgehen bei ihnen ist.

Über Portale

Über die Portale, die ich im Artikel „Geld verdienen mit Hilfe des Internets“ genannt habe, werden auch oft Bücher als Produktvorstellungen angeboten. Dies hat den Vorteil, das man meist neben dem Rezensionsexemplar noch eine extra Bezahlung erhält und es oft zusätzliche Exemplare gibt, die man an seine Leser verlosen sollst. Außerdem gibt es NetGalley, wo auch Bücher aus verschiedenen Verlagen zur Verfügung stehen, hier aber ohne extra Bezahlung.

Über Literaturagenturen

Eine vierte Möglichkeit sind Agenturen für Buch-PR und Buchmarketing wie zum Beispiel Literaturtest, Becker PR, Buch Contact, Prittwitz&Partner oder Mainwunder. Es gibt sicherlich noch viele andere, aber diese sind mir bekannt, bzw. hat Google mir genannt. Wenn euer Blog eine gewisse Bekanntheit erreicht hat, werden sich zwangsläufig auch Agenturen bei euch melden, da müsst ihr nur abwarten und bekommt dann regelmäßig Angebote von ihnen. Wenn ihr das ganze ein wenig beschleunigen wollt, dann sucht euch einen Ansprechpartner heraus und fragt höflich an, ob sie euch mit in ihre Blogger-Datenbank aufnehmen.

Vom örtlichen Buchhandel

Die, meiner Meinung nach, Königsklasse habt ihr erreicht, wenn ihr mit dem örtlichen Buchhandel zusammen arbeitet. Habt ihr einen Buchladen, bei dem ihr schon seit Jahren einkauft und in dem ihr schon bekannt seit? Dann sprecht Eigentümer/Personal doch einfach mal an, stellt euch und euren Blog vor und fragt nach, ob eine Zusammenarbeit vorstellbar ist. Ihr könntet zum Beispiel auf den Online-Shop des Buchhandels verweisen in euren Rezensionen, Kurzempfehlungen für den Laden verfassen oder euch sonst etwas tolles ausdenken. Die Königsklasse ist es deswegen, da ihr schon eine sehr große Leserschaft haben müsst, damit euer Buchladen auch tatsächlich einen positiven Effekt merkt, wenn er euch Bücher zur Verfügung stellt. Schließlich sollen die Bücher in dem Fall ja nicht irgendwo, sondern wirklich in dem Laden gekauft werden.

Was muss man bei Rezensionsexemplaren beachten?

Ich wiederhole mich noch einmal, da es oft falsch verstanden wird: Rezensionsexemplare sind KEINE Geschenke.

Ihr bekommt Rezensionsexemplare, damit ihr über sie berichtet und sie dadurch bekannter werden, nicht, weil Autoren und Verlage gerne Bücher verschenken.

Der erste Kontakt

Wenn ihr Autoren, Verlage, Agenturen etc. von euch aus anschreibt, dann achtet darauf, die gängigsten Höflichkeitsformen zu beachten. Eine vernünftige Anrede, Siezen und eine höfliche Schlussformel sollten Standard sein, aber sind es anscheinend nicht immer. Stellt euch und den Blog kurz vor, sagt klar, was ihr möchtet und warum es für den Gesprächspartner positiv wäre, euch Rezensionsexemplare zu senden. Das kann ein außergewöhnliches Blog-Konzept sein, eine große Leserschaft oder sonst irgendwas, was euch von der Masse abhebt. (Bei Portalen, Blogg dein Buch und dem Bloggerportal ist dieser Schritt nicht nötig, da ihr dort einen Account anlegt, in dem alle wichtigen Informationen hinterlegt werden.)

Richtet euch eine Mail-Signatur mit Kontaktdaten, Social Media-Profilen und Adresse ein. Erstens seit ihr sowieso verpflichtet ein Impressum in geschäftlichen Mails zu haben und andererseits erleichtert es die Kommunikation, wenn alle Kerninfos auf einen Blick vorhanden sind. Das es eine Blog-Mail-Adresse sein sollte und nicht HasiSchatzi92@xy.com, sollte selbstverständlich sein, oder? Ein einfaches Blogname@gmail/web.de wirkt gleich viel professioneller und ist auch einfach einzurichten, wenn man keine Möglichkeit hat eine mit xy@blogname.de zu nutzen.

Vor der Rezension

Bevor ihr zusagt eine Rezension zu schreiben, seid euch über die Konditionen klar. Eine Ablieferungsfrist von vier Wochen ist allgemeiner Standard, aber manchmal soll die Rezension auch schneller erscheinen oder an einem bestimmten Datum. Seid euch darüber im klaren, nicht, dass sich bei euch irgendwann die Rezensionsexemplare stapeln, ihr keine Rezension rechtzeitig fertig bekommt und wegen der schlechten Zusammenarbeit keiner mehr mit euch arbeiten will.

Auch gibt es Unterschiede, ob schlechte Rezensionen erscheinen sollen oder nicht. Schlecht nicht als schlecht geschrieben, sondern das Buch schlecht gefunden. Manchmal kann man sich melden und bescheid sagen, dann soll/muss man die Rezension nicht schreiben, aber viel häufiger soll die Rezension trotzdem erscheinen. Auch schlechte Publicity ist gute Publicity.

Aber auch ein schlecht gefundenes Buch hat ein Anrecht auf eine vernünftige Rezension. Kritik darf gerne geäußert werden, aber bitte begründet. Weder sollte man den Autor beleidigen noch sonst irgendwie ausfallend werden. Solange man die Gründe nennt, warum einem das Buch nicht gefallen hat, ist es für andere nachvollziehbar und damit eine gute Rezension. Was man selbst nicht mag, kann ein anderer an Büchern schätzen. Und umgekehrt.

Oft werden bestimmte Links, zum Verlag, zum Portal, zu einem Video etc. gefordert, dies erfährt man aber auch, bevor man sich für die Rezension entscheidet.

Nicht immer, aber gerade, wenn einen direkt ein Verlag oder Autor anschreibt, bekommt man ein sogenanntes Leseexemplar und nicht die Endfassung zugesendet. Das sind vollwertige Bücher, aber die letzte Korrektur ist noch nicht geschehen und es finden sich vermehrt Rechtschreibfehler. Auch ist die Gestaltung manchmal noch etwas anders als in der finalen Version. Das ist alles nicht weiter schlimm, aber man sollte es bei der Rezension beachten und die Hände von Leseexemplaren lassen, wenn einen Rechtschreib- und Tippfehler extrem stören.

Die Rezension selbst

Rezensionen sehen meist ganz einfach aus, aber sie sind gar nicht so einfach zu schreiben. Seine eigene Meinung über ein Buch so zu formulieren, dass man nicht nur „Gut“ oder „Schlecht“ sagt, kann ganz schön kompliziert sein.

Eine #Rezension ist mehr als eine Inhaltswiedergabe. Klick um zu Tweeten

Rezensionen werden gelesen, damit man einen Eindruck über den Buchrücken hinaus gewinnen kann. Konnte das Buch überraschen? Ist der Titel irreführend? Mit welchen Büchern lässt es sich vergleichen, wer könnte das Buch mögen? Wer sollte es lieber nicht lesen? Eure eigene Meinung ist zentral für eine gute Rezension. Drumherum gehören Angaben wie Autor, Titel, Seitenzahl, Verlag, Inhaltsangabe etc., aber das ist nur die Pflicht. Die Kür ist eure persönliche Begründung, warum euch dieses Buch begeistert hat, oder eben auch nicht.

Da wir uns im Internet befinden, finde ich einen Link zum Verlag obligatorisch. Schließlich soll der Leser gleich die Möglichkeit haben das Buch zu kaufen, wenn er möchte. Auch Links zu Rezensionen von anderen werden immer gerne gesehen, denn andere Menschen haben sicherlich andere Meinungen zum Buch.

Buchcover dürften (meistens) verwendet werden und sind oft auf den Verlagsseiten zum Download zu finden, aber Autorenfotos unterliegen meist anderen Urheberrechten und dürfen daher nicht einfach so auf dem Blog benutzt werden. Informiert euch vorher, bevor ihr einfach irgendein Foto verwendet.

Ein weiteres Thema, das man beachten muss, ist die Werbe-Kennzeichnung des Artikels. Rezensionen von Rezensionsexemplaren sind, wenn man es ganz genau nimmt, Werbebeiträge und müssen als solche gekennzeichnet sein. Rechtsanwalt Dr. Thomas Schwenke sagte mir dazu, dass die Kenntlichmachung als Rezensionsexemplar theoretisch reichen müsste. Ihm sei aber auch kein Fall bekannt, in dem jemand wegen der Nicht-Kennzeichnung eines Rezensionsexemplares abgemahnt worden sei. Meine Meinung dazu: Wo kein Kläger, da kein Richter, stimmt auch in diesem Fall, allerdings sollte man allein aus Transparenzgründen seinen Lesern gegenüber so fair sein und Rezensionen von Rezensionsexemplaren auch als solche kennzeichnen. Das schadet niemanden und man ist als Blogger auf der sichereren Seite, sowie als Leser über alles informiert.

Nach der Rezension

Rezensionsexemplare dürfen nicht weiterverkauft werden. Oft sind sie auch an der Seite gestempelt, so, dass man auch nach drei Jahren noch weiß, dass dieses Buch ein Rezensionsexemplar war. Aber auch, wenn sie nicht durch einen Stempel gekennzeichnet sind, dürfen sie nicht zu Geld gemacht werden.

Also vorher überlegen, was mit dem Buch hinterher geschehen soll, wenn es nicht im eigenen Bücherregal stehen kann.

Rezensionsexemplare von EBooks werden übrigens oft vom Autor gekennzeichnet, so, dass er erkennen kann, wer sein EBook kostenlos ins Internet stellt, falls es auf irgendwelchen Download-Seiten auftauchen sollte.

Ist das alles nicht schrecklich kompliziert?

Nein, es wirkt jetzt nur so, wegen der Masse an Text. (Kürzer ging einfach nicht…) Sobald man ein paar Rezensionen geschrieben hat, weiß man, wo drauf man zu achten hat. Man hat irgendwann seine festen Ansprechpartner und muss keine Informationen mehr suchen. Eher kommt dann die Schwierigkeit, dass einem von überall tolle Bücher angeboten werden und man einige Absagen muss, da man sie nicht alle lesen und rezensieren könnte.

Lasst die Gier nicht siegen! Nehmt wirklich immer nur so viele Rezensionsexemplare an, wie ihr realistisch lesen und besprechen könnt. Nur dann bleibt auch der Spaß erhalten und das Ganze wird nicht zu einem Zwang.

Und als kleines Trostpflaster an alle, die jetzt denken, dass ihr Blog noch zu unbedeutend ist: Reichweite ist nicht alles. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass die allerwenigsten direkt nach der Reichweite fragen. Wichtiger ist die Qualität der Arbeit und welchen Eindruck ihr hinterlasst. Wenn sich bei euch liebevoll und mit viel Mühe geschriebene Rezensionen finden, die im Gedächtnis bleiben, ist das oft mehr wert, als wenn ihr 1.000 Seitenaufrufe am Tag habt. Nur mit einem ganz neuen und leeren Blog sollte man nicht nach Rezensionsexemplaren fragen. Denn dann weiß ja keiner, wie ihr schreibt und ob es nicht nur eine fixe Idee ist, aber die Rezension nie erscheinen wird.


Wie sind eure Erfahrungen mit Rezensionsexemplaren? Habe ich vielleicht etwas wichtiges vergessen oder weiß es einfach nicht? Ich freue mich auf Kommentare zum Thema.

Rezensionsexemplare sind eine gute Möglichkeit für Buchblogger an neue Bücher zu kommen. Doch woher genau bekommt man sie und was muss man beachten?

46 Kommentare
  • Ich hatte bisher ein Rezensionsexemplar angefragt und habe es sogar zugeschickt bekommen. Nachdem ich das Buch aber nicht gut fand, schickte ich die Rezension zum Verlag und stellte ihn frei, ob ich diese veröffentliche oder nicht. Er sagte, ich könne sie veröffentlichen und bedankte sich für die ehrliche Rezension.

    Ansonsten bin ich irgendwie mal in einen Verteiler eines kleines Verlags gerutscht. Der schickt mir zwei Mal im Jahr oder so nen Link zu nem eBook. Aber ich lese das meistens nie…

    Ich bin da gar nicht so drauf und dran Exemplare zu bekommen.

    • Moin Christiane,

      musst du ja auch nicht. Kann ja schließlich jeder selbst entscheiden, ob er das möchte oder nicht. Ich persönlich finde es super, da ich mir so auch gebundene Bücher „leisten kann“. Ich besitze Bücher gerne und Bücherei ist zwar toll, aber sie persönlich haben ist für mich noch besser.

      LG Lexa

      • Ja, muss ich nicht. Das stimmt. In manchen FB-Blogger-Gruppen kommt es mir oftmals so vor, als würden viele erst einmal fragen wie man an sowas ran kommt, eher deren Blog überhaupt online ging.

        Ich besitze gerne Bücher, die ich gut fand 🙂 Deswegen miste ich meine Bücher immer wieder aus und verschenke oder verkaufe über Rebuy 😀 Solang ich noch nicht sesshaft geworden bin 😀 😀 😀

        • Oh, stimmt. Diese Fragen kommen allerdings wirklich oft viel zu früh. Das sind dann meist auch die, die sich dann wundern, dass niemand ihnen mehr etwas sendet, weil sie lausig schreiben…

          Nicht sesshaft sein ist kein Grund Bücher wegzugeben 😀 Zumindest für mich nicht. Es graut mir zwar auch vor dem nächsten Umzug, aber die Freude über die Bücher ist größer als die Angst vor dem Geschleppe. Was das angeht, bin ich echt arg materialistisch veranlagt 😀

      • Wenn das verkaufen von Leseexemplaren verboten ist, wie ist das dann mit dem Ankaufen ? Weil ich habe von reBuy auch schon solche bekommen

        • Wenn du die bei reBuy kaufst „kannst du ja nichts dafür“. Da hat reBuy geschlampt (bzw. denen ist es anscheinend einfach egal) und der*die ursprüngliche Verkäufer*in hat unrecht gehandelt. In der Praxis kümmern sich da anscheinend viele nicht drum, aber eigentlich darf man es nunmal nicht. Was ich auch gut verstehen kann, denn die Verlage verkaufen natürlich am liebsten neue Bücher.

  • Was auch wichtig ist: echte Leseexemplare der Buchverlage wurden teilweise noch nicht endgültig korrigiert. Wenn das so ist, steht das bei den Informationen zur jeweiligen Ausgabe des Buches und sollte dann auch bei der Rezension beachtet werden (falls sich noch jemand an Rechtschreibfehlern so sehr stört wie ich).

    Außerdem sind die Leseexemplare, wie sie der Buchhandel erhält, für jede Form von Verkauf gesperrt. Wer nur wenig Regalplatz hat, sollte sich vor dem Anfordern von Rezensionsexemplaren also auch überlegen, was er anschließend mit den Büchern macht.

  • Hey Lexa,

    Ich finde, das ist ein super Überblick für alle, die neu dabei sind. Wenn ich anderen davon erzähle, dass ich einen eigenen Blog habe (und das ist bei mir ja noch nicht so lange) oder ich denen von Leserunden bei lovelybooks und Co. erzähle, wird mir auch ganz oft gesagt, dass die das alles viel zu kompliziert und umständlich finden.
    Das Reichweite nicht alles ist, kann ich auf jeden Fall auch unterschreiben. Mein Blog ist ja noch sehr klein. Ich hatte aber auch bereits den ein oder anderen sehr lieben Kontakt direkt mit Autoren.

    LG, Moni

  • Wieder mal ein sehr interessanter Artikel von dir! ? Ich find es schön, wie viel Mühe du dir immer machst.

    Ich bin bei diversen Portalen angemeldet. Bei Seiten wie vorablesen hatte ich aber nie Glück, bei Lovelybooks habe ich einmal bei einer Leserunde mitgemacht und mir gefiel das Buch dann nicht. Habe es abgebrochen und manche im Forum dort meinten, das könnte ich doch nicht machen, ich hätte das Buch ja erhalten für die Leserunde und so… blah. Was soll ich machen? Mich durch ein Buch quälen, was mir absolut nicht gefällt, nur, weil ich es gratis bekommen habe? In meiner Rezension habe ich auch geschrieben, dass ich das Buch abgebrochen habe (und begründet habe ich das auch). Ich kann ja nicht jedes Buch schönreden.

    Ich bin dann noch auf hashtaglove angemeldet, wo es auch Bücher gibt. Aber wie so häufig auf solchen Seiten: die Reichweite zählt. Obwohl ich nun schon seit 2008 meinen Bücherblog führe, ist meine Reichweite sehr gering. Ich finde das schade. Aber ich will auch nicht allzuviel Werbung für meinen Blog machen, weil ich niemanden nerven möchte. (Tipps, wie ich die Bekanntheit dennoch steigern kann nehme ich gerne an ?).

    Die besten Erfahrungen habe ich mit NetGalley (englisch sowie deutsch) und dem Bloggerportal gemacht. Beide Portale kann ich sehr empfehlen.

    • Danke 🙂

      Ich hätte es wohl auch abgebrochen. Es kann dich ja keiner zwingen, ein Buch zu lesen, dass du schlecht findest. Wäre es anders, müsste ja auch jede Rezension als Werbung gekennzeichnet werden (ah, noch ein Punkt, der oben fehlt 😉 ).

      Ich habe gerade mal geguckt, weil es mir so bekannt vorkam: Auf hastaglove habe ich tatsächlich auch einen Account…aber noch nie benutzt. 😀
      Über solche Portale zählt tatsächlich die Reichweite. Aber im direkten Mail-Kontakt geht es glücklicherweise auch oft ohne.
      Ich finde, es gibt immer Werbung und Werbung. Bei Twitter teilen und in FB-Gruppen posten stört niemanden und bringt ab und zu neue Leser. Am wirkungsvollsten sind für mich bisher Aktionen wie z.B. #28DaysofBlogging oder Adventskalender und die Teilnahme an Blogparaden gewesen.

      LG Lexa

  • Hallo Lexa,

    das ist eine schöne Zusammenfassung zum Thema Rezensionsexemplare! Das Wichtigste hast du gesagt.

    Vorablesen.de und wasliestdu.de sind auch zwei Portale, bei denen man gute Chancen hat ein Lese- oder Rezensionsexemplar zu bekommen. Beim ersteren habe ich schon ab und zu mal was gewonnen. Beim letzteren sehe ich immer wieder, dass man sich für Leserunden mit Rezensionsexemplaren anmelden kann. Auch Verlage veranstalten manchmal eigene Leserunden. Am besten ist es, ihnen auf Facebook zu folgen. Da bekommt man alles sehr direkt mit.

    Ich suche meine Rezi-Ex sehr ausgewählt aus, da ich ja Geschichten lesen will, die mich begeistern. Meine Lesezeit ist sehr begrenzt, um sie mit für mich schlechter Literatur zu füllen. Manchmal habe ich ein ganzes Jahr kein Rezi-Ex und dann gibt es Zeiten, in denen ich einige gute Bücher als Lese- oder Rezi-Exemplare anfordere.

    Das mit der Reichweite kann ich auch bestätigen. Mein Blog ist nicht sehr groß und auch nicht sehr bekannt (soweit ich weiß) und dennoch schreiben mich ab und zu Autoren an oder auch Verlage schicken mir gerne das eine oder andere Buch.

    GlG vom monerl

    • Moin Monerl,
      erstmal: Danke 🙂
      wasliestdu.de werde ich mir mal ansehen und mit aufnehmen. Auch der Tipp mit den Facebook-Seiten ist gut.
      Schön zu lesen, dass du nicht der Gier verfällst sondern sorgsam auswählst. Dann macht es auch mehr Spaß.
      LG Lexa

  • Danke für diesen umfangreichen und auch hilfreichen Post! Ich selbst würde nämlich auch gern mal Bücher rezensieren, aber wusste bisher nicht wie und dachte auch, dass mein Blog viiiel zu klein ist.

    Liebe Grüße

    • Hey 🙂
      Freut mich, dass ich helfen konnte. Am besten startest du erstmal mit einem Buch, dass du dir selbst gekauft hast/geschenkt bekommen hast. Dann hast du eine Rezension zum Vorzeigen und wer auch immer dann entscheidet ob du ein Rezensionsexemplar bekommst, sieht, wie du schreibst und das du dir Mühe gibst und nichts liebloses dahinklatscht.
      Viel Spaß beim Lesen und Schreiben.
      LG Lexa

  • Ich habe erst vor ein paar Tagen mein erstes Rezenionsexemplar zugeschickt bekommen. Wurde da von einer Agentur angeschrieben und habe mich sehr gefreut. Finde es gut ,dass du in deinem Beitrag auch darauf eingehst, dass so ein Rezionsexemplar auch Verpflichtungen mit sich bringt. Ich werde jetzt auf jeden Fall das Buch so schnell wie möglich lesen, um meine Rezension zu veröffentlichen. Hierbei habe ich aber auch schon vorher abgeklärt, dass mir Ehrlichkeit sehr wichtig ist. Wurde auch super aufgefasst und auch noch mal betont, dass Kritik am Buch gar kein Problem ist. Somit ist meine Erfahrung bisher sehr positiv.

    Generell kaufe ich aber die meisten Bücher selbst oder leihe sie mir aus unserer örtlichen Bücherei aus. Bei Rezensionsexemplaren achte ich darauf, ob ich überhaupt die Zeit habe sie in der erforderlichen Zeit durchzulesen (gerade passt es durch die Semesterferien super) und ob sie mir inhaltlich zusagen. Würde jetzt nie Bücher anfordern, die mich null interessieren, nur damit ich ein Buch kostenlos bekomme.

    • Ich glaube, ein Buch anfordern, dass einen nicht interessiert wäre auch ziemlich dumm. Tut auch niemand. Auf jeden Fall habe ich noch nie gehört, dass sowas gemacht wurde. Beim Lesen feststellen, dass es einem doch nicht zusagt ist ja etwas anderes und da kann man nichts für.
      Ich wünsche dir viel Spaß mit dem Buch und freu mich auf deine Rezension. Wird sich bestimmt gut lesen lassen 🙂
      LG Lexa

  • Hallo Lexa,
    du hast alles Wichtige auf den Punkt gebracht. Vielen Dank dafür.
    Ich blogge seit Juni 2015 und habe mit selbst gekauften Büchern begonnen, damit erst mal etwas zu sehen ist. Mit der Zeit ist dann das passiert, was du bereits beschrieben hast: Gefühlt wie aus dem Nichts melden sich seit einiger Zeit Verlage und Agenturen und bieten mir Bücher ihrer Autoren an. Auch von Autoren werde ich angesprochen. Als Randomhouse sein Bloggerportal startete, konnte auch ich nicht widerstehen: Da die Verlagsgruppe über 40 Einzelverlage unter ihrem Dach vereint, ist die Auswahl an Büchern, die mich dort interessieren, riesengroß. Da muss ich mich wirklich disziplinieren.
    Ich lese auch oft Self-Publishing-Titel, um Autoren, die ohne einen Verlag im Hintergrund kaum auf sich aufmerksam machen können, eine Chance zu geben. In diesem Zusammenhang kamm dann der „Ableger“ der Fachzeitschrift buchreport, Indie Publishing, auf mich zu, sodass ich jetzt noch mehr Auswahl habe. Ein schöner Nebeneffekt: Meine Rezensionen werden dort auch online und zweimal jährlich im Printkatalog veröffentlicht.
    Eine ehrliche Beurteilung ist auf jeden Fall das A und O jeder Rezension, das hat auch noch nie ein Problem gegeben. Solch eine Kritik soll aber auch sachlich begründet werden. In einem Fall habe ich ein Buch abgebrochen und auch begründet, warum ich es einfach nicht weiterlesen kann. Das war kein Problem.
    Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Bloggen und schicke dir Grüße aus Niedersachsen 🙂

    • Moin Ina,
      danke 🙂
      Rezensionen, die auch im Printkatalog veröffentlicht werden, dass ist das mal was schönes. Mit Self-Publishern habe ich mich bisher noch nicht beschäftigt. Vielleicht, wenn ich hier nur über Bücher schreiben würde, aber so nutze ich nur das Bloggerportal und gut ist. Allerdings bin ich auch noch nirgendwo über ein Buch eines Self-Publishers gestolpert, dass mich wirklich interessiert hat. Aber wer weiß, was noch kommt.
      LG Lexa

  • Liebe Lexa

    Herzlichen Dank für deine Zusammenstellung. Sehr spannend und hilfreich! Die ganzen Plattformen (abgesehen von lovelybooks) habe ich bisher noch gar nicht so beachtet, ist mir aber wohl auch zu anstrengend, v.a. wenn man sich dann noch an Leserunden beteiligen sollte. Ich lese sehr flexibel und möchte nicht unter zu viel Zeitdruck stehen, um die Freude zu erhalten und ich habe sonst schon genug zu planen mit Blog, Social Media, Familie und Beruf. 😉 Werde also wohl bei meiner Strategie bleiben und nur wenige ausgewählte Rezensionsexemplare anfragen.

    Herzliche Grüsse und ich freue ich auf weitere spannende Inhalte!
    Eliane

    • Moin Elina,
      hast du dich mit Ina abgesprochen? Lange gar keine Kommentare und dann ihr beide an einem Abend 🙂
      Mit sind diese Leserunden auch zu anstrengend. Ich lese auch gerne flexibel und wenn es passt, nicht, wann ich soll.
      LG Lexa

    • Moin Nicole,
      das freut mich 🙂
      So ist der Artikel auch gedacht: Als zeitlose Hilfe. Wenn ich neue Informationen habe, wird er aktualisiert, damit er immer hilfreich bleibt.
      LG Lexa

  • Moin,

    ich bin über das #litnetzwerk auf deinen schönen Blog gestoßen und ich muss sagen, es gefällt mir richtig gut hier!

    Ein toller Artikel!

    Ich wünsche Dir noch einen guten Wochenstart!

    Herzliche Grüße von meinem Lieblingsleseplatz,
    Verena

  • Hallo Lexa,
    TOLLER Artikel!!!
    Das mit der Reichweite kann ich bestätigen. Ich habe „nur“ einen Instagram-Acount. Bücher zu rezensieren habe ich bei 250 Followern angefangen. Mittlerweile habe ich 500 (immer noch nicht viel) aber bekomme ständig Büchern zum besprechen zugeschickt. Es kommt wirklich eher auf die Qualität des „Blogs“ an. Ich mache das gerne weil ich gerne schöne & interessante Bücher lese und die dann auch in meinem Bücherregal stehen haben môchte. ?
    LG
    NINA

    • Moin Nina,
      danke 🙂
      Das ein Instagramaccount allein auch schon reicht, überrascht mich jetzt doch etwas. Bisher dachte ich, ein Blog mit fester URL und nicht „nur“ ein Account in SoMe müsste es schon sein. Aber da habe ich mich wohl geirrt und für dich ist das natürlich super.
      LG Lexa

  • Hallo 🙂
    Ein sehr interessanter Artikel, besonders jetzt wo ich grade erst mit meinem Blog anfange. Ich bin momentan noch so verunsichert, wie ich meine Rezensionen schreiben soll und ob das „gut“ ist, so wie ich es mache, deshalb habe ich mir eigentlich vorgenommen noch keine Rezensionsexemplare anzufragen (ich bin aber schon länger auf netgalley.de angemeldet und habe mich so darüber gefreut, als ich ein Buch lesen durfte!).
    Deinen Artikel werde ich mir auf jedenfall mal merken, er enthält sehr gute Tipps, vielen Dank dafür!
    Liebe Grüße ?

    • Moin Riri,
      freut mich, dass er dir helfen konnte.
      Ob eine Rezension gut ist oder nicht, liegt immer im Auge des Betrachters. Soll heißen: Was der eine gut findet, mag der andere gar nicht. Schreibe sie so, wie du sie gerne liest. Dann wirst du auch die Leser anziehen, die sie auch so lesen wollen.
      LG Lexa

    • Bitte 🙂 Es freut mich immer, wenn nach längerer Zeit nochmal ein Kommentar kommt und die Beiträge noch gelesen werden.

      LG Lexa

  • Hallo,
    Erstmal Respekt vor der grossartigen Zusammenfassung. Seit einer Weile schreibe ich auch Rezensionen für viele kleine und größere Verlage. Dafür kann ich einige deiner Tipps auch gut verwenden. Aber eine Frage habe ich, denn du reißt sie nur kurz an: Hast du eine gute Idee, was ich mit den Exemplaren danach machen kann? Verkaufen ist ja mindestens nicht gern gesehen und meistens sogar verboten. Und mein Bücherregal platzt eh aus allen Nähten. Ausgerümpelt habe ich auch schon. Danke für deine Hilfe!

    • Moin,
      danke 🙂
      Ich habe die Bücher über Kleinanzeigen verschenkt, da haben sich einige sehr gefreut. Ansonsten nehmen gerade kleinere Bücherein wohl auch oft gerne Spenden an. Oder du stellst immer mal wieder eins in örtliche Bücherschränke, wenn es sowas in deiner Nähe gibt.
      Was wahrscheinlich auch klappen würde, aber mit etwas mehr Aufwand verbunden ist: Einen Blog-Flohmarkt veranstalten, bei dem du die Bücher gegen Versandkosten an deine LeserInnen weitergibst.

      LG Lexa

  • Mein Blog ist auch noch neu und deshalb war ich umso überraschter, als mich die Assistentin einer Autorin angefragt hat, ein Buch zu rezensieren. Sie hat ebenfalls nicht nach meiner Reichweite gefragt, was ich ihr jedoch ehrlich beantwortet hätte. Aktuell lese ich das Buch noch, ich freue mich dann aber sehr, die Rezension zu veröffentlichen.

    • Dann wünsche ich dir viel Spaß beim Lesen und Rezensieren. Erhalte dir den Spaß und lehne auch ruhig mal etwas ab, wenn es dir nicht 100% zusagt. Das ist wichtig, damit man nicht irgendwann keine Lust mehr hat.
      LG Lexa

  • Hallo, wirklich gut geschrieben bietet dein Beitrag auch heute noch einen Mehrwert. Was meines Erachtens fehlt ist der steuerliche Aspekt, wenn das Rezensionsexemplar nach der Rezi nicht nachprüfbar verschenkt wurde.
    Sofern die Waren privat weitergenutzt werden, sind diese Waren wohl als geldwerter Vorteil als Einnahme in der EÜR anzugeben. (Bin aber kein wissender Steuerberater…) Die Frage ist also wohin mit Exemplaren die nicht im Regal verbleiben sollen. Wer hat Ideen außer die Exemplare gegen Beleg kostenlos in der Bücherei abzugeben?

    • Moin Stefan,
      ob Bücher als geldwerter Vorteil angegeben werden müssen oder nicht, da scheiden sich anscheinend tatsächlich die Geister. Auf Nachfrage sagte man mir, solange es sich nicht um Luxusbücher von hohem Wert handle, seien die Beträge zu vernachlässigen… Aber da entscheidet angeblich jedes Finanzamt auch anders.
      Bei Kleinanzeigen verschenken oder an Sozialkaufhäuser spenden fällt mir noch ein. Örtliche Bücherschränke sind auch möglich, da bekommt man aber keinen Nachweis, wenn man ihn haben möchte.
      LG Lexa

  • Hallo, danke für den tollen Überblick. Wie sieht dass den mit den Steuern aus? Muss man Rezensionsexemplare, die man bekommt, versteuern? Wie läuft das ab? Ich bekomme seit ein paar Monaten immer wieder Rezensionsexemplare über lovelybooks.de und diese Frage habe ich mir schon länger gestellt.🙈

    • Hi, also ich Rezensiere viel und habe unterschiedlichste Aussagen erhalten. Also habe ich mir Bücher zum Thema gekauft. Ich bin kein Steuerberater und in Deutschland sind wohl allenfalls allgemeine Auskünfte erlaubt. Also ohne Gewähr und allgemein: es gibt einen monatlichen Freibetrag (2022 ca um die 50 Euro) sodass keine Steuern zu zahlen seien wenn man unter dieser Grenze bleibe. Es gibt wohl einen jährlichen Freibetrag von um die 1000 Euro sodass Rezensieren als Liebhaberei gesehen würde. Liegt man darüber seien die 7 oder 19% Mehrwertsteuer per eur Elster-Formblatt abzuführen und eine Vorsteuermeldung abzugeben. (Also Info an das Finanzamt…) Verkauft man die Exemplare regelmäßig sei wohl ein Gewerbe anzumelden. Ob das alles richtig wiedergegeben ist? Keine Ahnung…

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