T.R. Richmond: Wer war Alice

Wer war Alice von T.R. Richmond ist spannend, verstörend und am Ende fragt man sich, wer von allen eigentlich am merkwürdigsten ist?

Letzte Überarbeitung am 20. Februar 2021

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[Rezensionsexemplar]

Autor: T.R. Richmond

Hörbuch, gelesen von Josefine Preuß, Walter Kreye und vielen weiteren

gekürzte Lesung, 1 mp3-CD, ca. 8h 15min Gesamtlaufzeit

erschienen: Februar 2016

Preis: 14,99€*

der Hörverlag

Interview mit dem Autor

Buchrücken

Alice Salmon ist erst fünfundzwanzig Jahre alt, als sie eines Morgens leblos in einem Fluss in Southhampton gefunden wird. Eigentlich wollte sie am Abend zuvor nur Freunde treffen – sie ahnte nicht, dass dies die letzten Stunden ihres Lebens sein würden.

Aber was ist passiert? Ist sie wirklich ins Wasser gestürzt, weil sie zu viel getrunken hat? War es ein tragischer Unfall?

Die Nachricht ihres Todes verbreitet sich wie ein Lauffeuer, auch über Facebook und Twitter. Gleich werden Vermutungen angestellt: über sie, ihr Leben und ihren Tod. Auch ihr ehemaliger Professor Jeremy Cooke ist erschüttert. Wie ein Besessener versucht er herauszufinden, was in jener Nacht tatsächlich geschah. Jeder kleinsten Spur geht er nach und sammelt alles über Alice, was er finden kann. Aber warum ist er so engagiert?

Meine Meinung

Ja, wer war Alice denn nun? Ich für meinen Teil weiß es nicht. Das Hörbuch hat mich nicht schlauer gemacht, Alice ist mir immer noch ein Rätsel. Dafür weiß ich viel über ihr Leben und die Menschen, mit denen sie sich umgab.

Und diese Menschen, meine Güte, die haben es in sich… Friede, Freude, Eierkuchen ist da nicht. Absolut nicht. Ich habe mich irgendwann nicht mehr gefragt, wer Alice war oder wie genau sie zu Tode kam, sondern viel mehr, welche Geheimnisse die ganzen Erzähler mit sich herumtragen. Wer sind sie? Warum erzählen sie die Geschichte so, wie sie sie erzählen?

Es gibt hier nicht den einen allwissenden Erzähler, der uns dummen Leser/Zuhörer langsam einweit, nein, es gibt hier viele Erzähler. Mal reden sie miteinander oder schreiben sich Mails. Mal werden uns SMS vorgelesen. Dann wieder sind es Blogbeiträge oder Briefe. Manchmal erinnern sie sich auch einfach und wir lauschen ihren Gedanken. Allen ist gemein, dass sie Alice kannten. Oder glaubten zu kennen. Denn wenn einem eines schnell klar ist, dann, dass Alice mehr als ein Gesicht hatte. Eine bunte Persönlichkeit, diese Alice.

Viele kleine Puzzlestücke, die nach und nach ein Gesamtbild ergeben.

Am Anfang hatte ich Probleme die einzelnen Erzähler auseinander zu halten. Das wäre in Schriftform sicherlich einfacher gewesen, weil man mal kurz zurückblättern könnte und nachsehen, was derjenige schon erzählt hatte. Aber nach etwa einer halben Stunde war ich so in der Geschichte drin, das die Verwirrung weg war. Die unterschiedlichen Sprecher haben es einfacher gemacht, ich konnte die Stimmen gut den Charakteren zuordnen und habe so den Überblick behalten. Das hat es einfacher gemacht der Story zu folgen und selbst zu überlegen, was in der Nacht in der Alice starb wohl passiert ist.

Trotzdem kann ich das Hörbuch leider nicht zu 100% weiterempfehlen. Es war gut, ja, aber nicht herausragend gut oder besonders fesselnd oder sonst irgendwie so besonders, dass ich es alleine deswegen schon jedem in die Hand drücken möchte. Es ist sicherlich auch keine Geldverschwendung, wenn man Thriller mag, aber man findet wahrscheinlich auch etwas, das einem noch mehr Freude bereitet.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass mir Alice im Laufe des Hörens immer unsympathischer wurde. Ich konnte mich immer weniger in sie und ihre Handlungen hineinversetzen. Zu unlogisch und zum Teil egoistisch erschien mir ihr Verhalten. Und ich brauche eine Figur, die, wenn ich sie schon nicht mag, wenigstens verstehe, damit mich eine Geschichte richtig überzeugt. Aber bei Alice traf beides nicht zu.

Und auch von den Nebenfiguren (den Erzählenden) schaffte es keiner mich so zu fesseln, dass ich allein wegen dem Charakter sagen würde: Klasse Buch!

Schade drum, aber es kann nicht immer alles passen. Spannend war es. Gut unterhalten wurde ich. Aber der Funke sprang halt nicht über. Kann bei anderen gut anders sein, jeder von uns tickt ja zum Glück anders.

Rezensionen von anderen:

Wer war Alice von T.R. Richmond ist spannend, verstörend und am Ende fragt man sich, wer von allen eigentlich am merkwürdigsten ist?

5 Kommentare
  • Das ist auch so ein Buch, das mich alleine vom Klappentext her magisch anzieht. Allerdings habe ich schon mehrfach gelesen, dass es seine Versprechen nicht so recht hält. Du bist also nicht alleine mit deiner Meinung.

    Mal sehen, ob es irgendwann noch seinen Weg in mein Bücher-Regal findet 🙂

    • Hallo Sas,
      da du deinen SuB so erfolgreich abgebaut hast, ist es ja nicht ausgeschlossen, dass es tatsächlich mal bei dir einziehen darf 😉
      LG Lexa

      • Da hast du Recht! Allerdings gibt es da doch einige (viele) Bücher, die auf meiner Prioritäten-Liste weiter oben stehen 😉 Und so ganz nebenbei habe ich in der Garage neulich einen Karton voll ungelesener Bücher gefunden *hust*

        • 😀 Einen Karton voll? Es tut mir leid, aber ich muss gerade herzhaft lachen… Wie vergisst man denn einen Karton voll Bücher? Da war wohl ein bisschen Verdrängung im Spiel, oder?
          Viel Spaß beim Lesen und wiederentdecken dieses Schatzes 😉
          LG Lexa

          • Na ja, die habe ich halt irgendwann mal aussortiert, weil sie gerade nicht aktuell für mich waren und mein Platz in der Wohnung begrenzt ist, und so sind sie eben in die Garage gewandert *blush* Vielleicht sind auch zwei, drei gelesene dabei, aber die meisten sahen eher nicht danach aus…
            Wenn ich mein Regal aussortiert habe, werde ich wohl nochmal raus gehen müssen und gucken, welche mich noch interessieren…

            Ich möchte auch nicht beschwören, dass das der einzige ist 😉 Auf dem Dachboden stehen auch noch welche rum, bei denen ich nicht genau weiß, was drin ist 😀

            Liebe Grüße
            Sas

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