Ab heute vegan und dabei anständig essen?

Letzte Überarbeitung am 27. März 2022

Ich habe wieder mal gelesen zu dem Thema Veganismus. Und zwar die beiden Bücher, die ihr oben seht und wollte euch eine Kurzrezension geben, falls ihr euch auch mit dem Thema auseinandersetzen wollt.

Anständig essen von Karen Duve

Das Buch ist im Juni 2012 erschienen und ich habe die Taschenbuchausgabe (336 Seiten, Goldmann Verlag) für 9,99€* bei Amazon gekauft.
Hier beschreibt Karen Duve ihren Selbstversuch vom Fleischessen zum Frutarier. Im Dezember 2009 geht ihr auf, wie ungesund und schädlich sie sich ernährt und fragt sich, was wohl die beste Ernährungsweise sei. Das testet sie dann 2010. Im Januar und Februar ernährt sie sich nur von Bio-Lebensmitteln. Im März und April lebt sie vegetarisch. Die vegane Phase läuft von Mai bis August, da sie sich stufenweise umstellt. Erst die Ernährung, dann den Rest des Lebens. Und im September und Oktober ernährt sie sich frutarisch.Es ist authentisch geschrieben und ich glaube wirklich, dass Frau Duve das so durchgezogen hat, wie sie es beschreibt. Die Überlegungen zwischendurch kann ich sehr gut nachvollziehen. Ob es eigentlich noch in Ordnung ist Haustiere zu halten, wenn man vegan lebt, zum Beispiel. Oder ob sie ihr Pferd eigentlich noch reiten darf, schließlich sei das eine Art Sklaverei.
Besonders ausführliche Informationen zu den einzelnen Ernährungsweisen bekommt man jetzt nicht, aber es ist ja auch kein Sachbuch. Trotzdem schildert sie ihre Überlegungen und man bekommt viele Anreize sich selbstständig weiter zu informieren.
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen. Das liegt aber sicherlich auch daran, dass ich ihre Gedankengänge gut nachvollziehen kann und mir die Denkweise ähnlich ist. Auch ihre Schlussfolgerungen am Ende des Experiments, wie sie von da an Leben will, sind für mich logisch und verständlich. Es wirkt sehr menschlich und ehrlich, dass sie sich eingesteht, dass sie nicht glaubt, dass sie ein moralisch einwandfreies Leben (vegan) wirklich für immer durchhalten kann und sich deswegen zugesteht Milchprodukte zu verwenden. Wenn auch viel weniger, als vor dem Versuch. Und Eier zum Beispiel nur von ihren eigenen Hühnern, wenn die denn welche legen.
Wer nicht in die Denkweise von Frau Duve reinkommt, wird dieses Buch wohl nur mit Verwunderung (und einigen Rezensionen nach auch mit Verachtung) lesen, und sich fragen, wie man so verkorkst sein kann. Aber da ich nicht weiß, ob ihr den Zugang finden werdet, weil ich nicht weiß, wie ihr denkt: Probiert es aus.Es ist ein unterhaltsamer Einstieg in die Thematik der aber weit genug die schrecklichen Seiten der heutigen Massentierhaltung beleuchtet um einen zum Nachdenken zu bringen.
Von mir eine klare Empfehlung für jeden, der sich mit dem Thema beschäftigen möchte, aber keine geballten Informationen, sondern einfach ein bisschen Lektüre, erwartet.

Ab heute vegan von Patrick Bolk (Hrsg.)

Das Buch ist im August 2013 aus dem Blog http://www.deutschlandistvegan.de/ erschienen. Ich habe mein Exemplar für 12,90€*, wie sollte es anders sein, bei Amazon gekauft.
Dieses Buch ist ein lupenreiner Ratgeber. Gedacht für jeden, der vor hat vegan zu leben und noch nicht so ganz genau weiß, wie er das eigentlich anstellen soll.

Es wird erklärt, warum man eigentlich vegan leben sollte. Wo und wie man einkaufen kann. Welche Nährstoffe man durch welche pflanzlichen Produkte bekommt und wofür man die braucht. Wie man mit seinen Mitmenschen umgehen sollte, wenn die einem mit Vorurteilen begegnen, oder mit seiner Familie, wenn die weiterhin Fleisch isst. Außerdem wird auch auf alltägliche Gegenstände wie Putzmittel, Kleidung und Kosmetik eingegangen und was man da beachten sollte. Also eine rundum Versorgung in Kurzform. Es gibt viele Tipps, wo und wie man sich weiter informieren kann. Aber das Grundgerüst hat man nach der Lektüre auf jeden Fall an der Hand.
Ich habe zwar nicht vor, komplett vegan zu leben, aber trotzdem fand ich die Lektüre sehr interessant. Es gab mir einen Einblick, worauf man auch als Nicht-Veganer achten kann um ein bisschen weniger Schaden anzurichten.
Natürlich kann man sich auch selbstständig durchs Internet wühlen. Dort gibt es auch alle Informationen, sogar kostenlos, aber ich persönlich fand es sehr entspannt mich mit dem Büchlein aufs Sofa zu setzen und mir die Informationen einfach mal präsentieren zu lassen, anstatt sie mir selbst zusammenzusuchen. Wenn ich etwas genauer wissen will, kann ich ja immer noch selbstständig recherchieren.

Ein hübsch gemachter Ratgeber, der jedem Nicht-Veganer zeigt, dass es gar nicht sooo schwierig ist vegan zu werden. Ein Kindergeburtstag ist es aber auch nicht.
Eine Empfehlung für alle, die sich ernsthaft damit beschäftigen vegan zu werden. Aber auch als Geschenk für aufgeschlossene Vegetarier oder Fleischesser geeignet, die sich einfach gern informieren.

 

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