Autor: Will Hofmann
erschienen: August 2016
336 Seiten
Preis: 19,95€*
Buchrücken
Menschen sterben weltweit in großer Zahl, ihre Leichname lösen sich in Pfützen auf, nur Knochen und Kleidungsstücke bleiben übrig. Und der Geruch nach Benzin. Der nicht für möglich gehaltene Super-GAU stellt selbst die Auswirkungen der Atombombe in den Schatten und wird Realität: Die Menschheit steht vor dem Aus.
Professor Harry Kauffmann, Träger des Chemie-Nobelpreises und weltweit anerkannte Koryphäe auf seinem Gebiet, versucht mit seinem Team, den Schaden einzudämmen, der ihm bei seinen Experimenten unterlaufen ist. Er wollte Benzin mithilfe genetisch veränderter Bakterien herstellen. Um die tödlichen Folgen seiner Forschungen zu bekämpfen, fehlen aber die adäquaten Mittel. Ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit beginnt. Wie wird dieser enden?
Meine Meinung
Nachdem mir Götter von Will Hofmann so gut gefiel, konnte ich zu diesem Rezensionsexemplar (natürlich) nicht nein sagen. Die Grundidee ist schließlich wieder gleich: Ein Schreckensszenario, das so unwahrscheinlich, aber doch realistisch ist, dass man sich fragt: „Was wäre, wenn…?“.
In diesem Fall ist es eine von Menschen hergestellte Seuche. Nicht mit Absicht, aber man weiß halt nie so ganz sicher, was bei Genmanipulation passieren kann.
Erzählt wird das Ganze von einem Überlebenden, der mit dem Erfinder der Seuche bekannt ist und so nicht nur seine Sicht der Dinge schildern kann, sondern auch wiedergibt, was tatsächlich passiert ist und welche Probleme und Schwierigkeiten es gab… Leider ist genau diese Erzählweise meiner Meinung nach auch das große Manko des Buches.
Der Erzähler erzählt sehr einfach und farblos. Man hat tatsächlich das Gefühl, dass einem ein alter Mann eine Geschichte erzählt. Nur leider ist dieser Mann nicht der geborene Geschichtenerzähler. Trotz der tollen Idee und der auch nicht schlechten Umsetzung kam bei mir keine Spannung auf. Klar, es sterben Menschen und es wird fieberhaft nach einem Gegenmittel gesucht, die Lage erscheint aussichtslos und es ist alles so realistisch, dass es nicht auch morgen hier passieren könnte, aber mitgerissen hat es mich trotzdem nicht.
Daran gebe ich eindeutig der Erzählweise die Schuld. Für mich nicht passend. Will Hofmann ist hier in Lebensnacht ein bisschen übers Ziel hinaus geschossen. Denn in Götter ist es mir nicht so negativ aufgefallen, daher unterstelle ich ihm jetzt einfach mal, dass er sich zu sehr in die Erzählweise dieses Mannes hineinversetzt hat und so ein Stil entstand, der mir nicht zusagt.
Kann man diesen Satz verstehen? Wird deutlich, was ich meine? Leider fällt mir gerade auch keine andere Möglichkeit mich auszudrücken ein. 😉
Trotzdem ist es kein Buch, das ich bereue gelesen zu haben. Das mag ein merkwürdiger Grund sein, aber es macht sich wunderbar im Regal. Wie ich finde ein schön schlichter weißer Einband, mit der grün hervorgehoben schwarzen Titelschrift und der dreiseitigen schwarzen Schnittverzierung ein echter Hingucker.
Es wird bestimmt irgendwann wieder ein neues Buch von Will Hofmann geben. Das darf sich dann zu seinen Brüdern Götter und Lebensnacht gesellen und mich davon überzeugen, dass der Stil dieses Buches nur ein „Ausrutscher“ war. Denn wie schon gesagt, die Grundidee ist wirklich gut.