Letzte Überarbeitung am 20. März 2021
[Werbung: ZEI° wurde mir von Timeular für diesen Beitrag kostenlos zur Verfügung gestellt.]Ich habe während meiner Studiumszeit so einiges gelernt: Warum man es sich lieber zweimal überlegen sollte, warum es trotzdem lohnt und natürlich ist auch fachliches Wissen hängen geblieben. Und dann ist da noch eine Fähigkeit, die ich zwar auch vorher schon konnte, die das Studium aber perfektioniert hat: Zeitplanung!
Und deswegen fühle ich mich jetzt auch befähigt hier Tipps und Hinweise für einen vernünftigen Zeitplan bei wissenschaftlichen Arbeiten als StudentIn zu geben. Egal ob Hausarbeit, Bachelorarbeit oder Masterarbeit, ohne einen Plan schlägt man sich irgendwann die Nacht um die Ohren und das Ergebnis wird nicht so gut, wie es hätte sein können. Glaubt mir, ich habe es bei Hausarbeiten oft genug auf dem Weg versucht… Schließlich war ich eine gute Studentin und konnte deswegen das, was jeder im Studium irgendwann beherrscht: Prokrastination und Selbstbetrug.
1. Phase: Sich der Zeit bewusst werden
Das schöne bei wissenschaftlichen Arbeiten ist: Es gibt feste Deadlines und Umfangsvorgaben. Hausarbeiten müssen zu einem festen Termin abgegeben werden und Bachelor- und Masterarbeiten in einem bestimmten Zeitrahmen geschrieben sein. Außerdem gibt es so gut wie immer Seiten- oder Wörtervorgaben. Man weiß bei der Planung also ganz genau, welche Zeit einem zur Verfügung steht und was man in der Zeit schaffen muss.
Dabei sollte man aber immer persönliche Deadlines beachten. Die Zeitplanung von Hochschulen ist nicht immer Studentenfreundlich. Wenn man in einem bestimmten Semester fertig werden will, kann es passieren, dass man für die Abschlussarbeit nur noch 4 statt 6 Monate hat. Oder der/die gewünschte ProfessorIn startet 2 Monate früher in sein Auslandsjahr, weswegen man entweder die Betreuung wechseln muss oder mit dem kürzerem Zeitrahmen arbeiten. Es ist daher sehr wichtig, sich nicht nur über die offiziellen Richtlinien zu informieren, sondern auch mit allen Beteiligten (Verwaltung der Hochschule und BetreuerInnen) abzuklären, ob sie diese Richtlinien einhalten können.
Gerade Hausarbeiten treten gerne mal im Rudel auf. Wenn sie dann auch noch den gleichen Abgabetermin haben, hat man auf einmal nicht 6 Wochen für 20 Seiten, sondern 6 Wochen für 60 Seiten. Das erfordert eine andere Planung, denn ich persönlich kenne niemanden, der mehrere Arbeiten parallel schreiben kann. Man sollte also zuerst die eine und dann die andere schreiben und hat somit weniger Zeit für die einzelne Arbeit.
Bei Abschlussarbeiten tritt dieses Problem nicht auf, dafür sind die Zeiträume länger und in 3 oder 6 Monaten kann viel passieren, was man beachten muss: Gibt es große Feierlichkeiten in der Familie? Ist ein Urlaub geplant? Gibt es Feiertage im Zeitraum? Das sind alles Ereignisse, die einem aus dem normalen Arbeitstag rausreißen und daher in der Planung berücksichtigt werden müssen. Ich beispielsweise weiß, dass ich kaum produktiv arbeite wenn mein Mann frei hat. Also habe ich Ostern aus meiner Zeitplanung ausgeklammert. Das heißt ja nicht, dass ich nicht arbeiten kann, wenn mir dann danach ist. Aber die Tage sind nicht fest eingeplant und wenn ich trotzdem etwas schaffen sollte, erschaffe ich mir dadurch Puffer für die folgenden Tage.
Sowieso ist es sehr wichtig (gerade bei längeren Arbeiten) die Freizeit mit einzuplanen. Samstag und Sonntag sind bei mir prinzipiell aus der Planung ausgeschlossen. Wer 3 oder 6 Monate an einer Arbeit schreibt, kann nicht jedes Wochenende durcharbeiten. Und wenn man doch am Wochenende schreibt, zeigt einem der Plan, ob man dafür in der Woche mal frei machen kann.
2. Phase: Einen Plan erstellen
Nachdem man heraus gefunden hat wie viele Tage einem tatsächlich zur Verfügung stehen, müssen diese durchdacht verplant werden. Entweder nutzt man dazu einen Online-Kalender, oder einen analogen. Ich persönlich nutze in dem Fall lieber Papier, da ich klarer denken kann, wenn der Zeitrahmen ausgedruckt vor mir liegt. Kalendervorlagen findet man zahlreich im Internet oder man erstellt sich in Excel seinen für die eigenen Bedürfnisse passenden.
Den Zeitplan selbst erstellt man in folgenden Schritten:
- Unnutzbare Tage/Freizeit aus der 1. Phase markieren oder streichen.
- Vor- und Nachbereitung einplanen.
- Zwischenziele festlegen und notieren.
Die Überlegungen aus der ersten Phase werden natürlich in die Planung mit einbezogen. Ich schreibe mir Feiertage und wichtige Geburtstage, Einladungen von denen ich schon weiß und andere Ereignisse in den Kalender und weiß so: Diese Tage werden aus der Planung ausgeschlossen, denn höchstwahrscheinlich werde ich an ihnen eh nichts schaffen.
Im zweiten Schritt überlege ich mir, wie viel Zeit für Vor- und Nachbearbeitung ich wahrscheinlich brauchen werden. Dabei ist es besser ein paar Tage zu viel einzuplanen, als zu wenig. Das variiert natürlich stark je nach Umfang der Arbeit und dem jeweiligem Vorwissen.
Als Faustregel gilt: Bei Hausarbeiten 2 Wochen, bei Abschlussarbeiten 2 Monate. Also eine Woche Vorarbeit (Recherche, Fragestellung, Gliederung) und eine Woche Nacharbeit (Korrektur lesen (lassen), Überarbeitung, Druck, Abgabe). Bei Abschlussarbeiten halt dementsprechend umfangreicher. Diese Zeiträume werden dann auch im Kalender notiert und fallen somit als eigentliche Schreibzeit weg.
Erst jetzt geht es daran sich eigentliche Schreibziele zu setzen, denn jetzt weiß man, wie viel Zeit einem wirklich bleibt. Ich persönlich zähle gerne die verbleibenden Tage und teile die vorgegebenen Wörter/Seiten gleichmäßig auf diese auf. Dann schreibe ich mir jeden Freitag die Zahl in den Kalender, was ich bis dahin rein rechnerisch geschafft haben müsste um im Soll zu bleiben. Ich weiß, dass ich am Anfang schneller schreibe als zum Ende hin, daher baue ich mir durch die gleichmäßige Aufteilung einen rechnerischen Puffer. Es ist ein beruhigendes Gefühl, dass ich mehr schaffe, als ich müsste. Auch, wenn es natürlich Selbstbetrug ist (ich könne mir am Anfang ja auch höhere Ziele setzen), steigert es meine Motivation.
Man kann sich aber auch Kapitelziele setzen oder tägliche Ziele. Das ist einem selbst überlassen. Wichtig ist nur, dass die Ziele messbar sind. Man muss sich zwischendurch kontrollieren können, ob man dem Plan weit hinterher hängt oder ihm Voraus ist. Wenn das nicht möglich ist, ist der Plan nutzlos.
3. Phase: Zeit ehrlich messen
Ich schrieb oben ja schon, dass es zwei Dinge gibt, die Studenten sehr gut können: Prokastination und Selbstbetrug. Ich nehme mich da nicht aus.
Aus diesem Grund ist es nötig die tatsächliche Arbeitszeit zu messen. Denn es ist kein Wunder, wenn der eigene Zeitplan nicht aufgeht, wenn man zwar 8 Stunden am Tag am Schreibtisch sitzt, davon aber nur 2 wirklich arbeitet.
Bei meiner Bachelorarbeit habe ich das noch mit Zettel und Stift versucht. Startzeit und Endzeit notiert… aber wenn ich ehrlich bin, ist es dabei zu einfach die 10 Minuten am Handy, die 15 Minuten Wanderung in der Wohnung zu Kühlschrank und Toilette und all die anderen kleinen Pausen zu unterschlagen. Für meine Masterarbeit habe ich daher nach einer Alternative gesucht und bin dabei auf ZEI° von Timeular gestoßen. Netterweise wurde mir ein Würfel zum Testen kostenlos zur Verfügung gestellt und ich bin froh, dass ich tatsächlich so angetan bin, wie ich es erwartet hatte. Denn jetzt kann ich ehrlich meine Begeisterung ausdrücken und muss nicht versuchen meine Kritik möglichst nett zu verpacken.
Dieser Zeiterfassungswüfel ist wirklich so simpel wie genial. Einfach eine andere Seite nach oben drehen und die Zeit wird automatisch erfasst. Gerade läuft die „Blog-Zeit“ und ich weiß daher, dass ich schon über eine Stunde an diesem Artikel tippe, anstatt an meiner Masterarbeit zu schreiben.

Außerdem weiß ich, dass ich im März bisher im Schnitt gerade mal 2 Stunden pro Tag mit meiner Masterarbeit verbracht habe. Was eindeutig zu wenig ist, allerdings ist es immerhin 80% aller am PC verbrachten Zeit und damit wiederum gar nicht schlecht. Ich habe also tatsächlich gearbeitet, wenn ich arbeiten wollte.
Selbstbetrug ist durch diese einfache Zeiterfassung natürlich immer noch möglich, aber man muss sich schon bewusst selbst betrügen. Ein einfaches Schummeln reicht da nicht mehr. Und gegen Prokastination ist sowieso kein Kraut gewachsen, aber da helfen einem die Ziele im Zeitplan fokussiert zu bleiben und wenigstens ernsthaft zu versuchen diese zu erreichen. Wenn man seinen Zwischenzielen zu sehr hinterher hängt, verfliegt auch die Lust am Serien gucken.
Das ist meiner Meinung nach der Schlüssel zu einer erfolgreichen Haus- oder Abschlussarbeit. Natürlich muss man das fachliche Können mitbringen, ohne wird es schwer, aber wenn das vorhanden ist, ist Zeit der Hauptfaktor, der einem die Note versauen kann. Wer die Zeit im Griff hat, hat auch Erfolg. Davon bin ich überzeugt.
Wie siehst du das? Habe ich deiner Meinung nach etwas wichtiges vergessen? Findest du technische Gadgets wie ZEI° auch so toll wie ich? Ich kann ja immer nur schwer widerstehen, wenn ich etwas nützliches finde, das verspricht mein Leben einfacher zu machen.
das ist ja ein cooles Teil! Hab erst gedacht, das wäre nur ein Papierwürfel oder so, aber da steckt ja doch mehr hinter. ? Auf jeden Fall eine richtig gute Erfindung. Schade, dass der Würfel über 100 Euro kostet. Der wäre nämlich das Richtige für mich – ich bin Meisterin im Prokrastinieren! Ich lasse mich schnell ablenken und wenn ich die Zeit erfassen würde, würde mir das sicher schon helfen.
Mir hilft es tatsächlich. Vorallem ist es ein tolles Gefühl, wenn man Abends den Rechner ausmacht und feststellt, dass man 4 Stunden konzentriert gearbeitet hat und weiß, dass es auch stimmt. Von der Bachelorarbeit erinnere ich mich noch daran, dass ich Abends immer gar nicht so genau wusste, wie viel ich den Tag tatsächlich gearbeitet hatte und wie viel anders vertrödelt xD